13. Juni 2007

Marginalie: Merkel beliebt wie nie, CDU mit exzellenten Werten - und eine Mehrheit für die Volksfront

"Union auf Jahreshoch, Merkel weit vor Beck" titelt im Augenblick "Spiegel-Online" und verweist auf die aktuelle Umfrage von Forsa.

Die FAZ bringt traditionell die Umfragen des "Instituts für Demoskopie Allensbach", das besonders sorgfältig arbeitet. Dessen Daten sind diesmal ähnlich denen von Forsa, aber die "FAZ" weist in ihrer Überschrift auf ihren wichtigen Aspekt hin: "Es reicht nicht für Schwarz-Gelb".



Wie in diesem Blog immer wieder einmal nachzulesen - zum Beispiel hier und hier -: Im Deutschland nach der Wiedervereinigung hat die Rechte - die "bürgerlichen Parteien" - keine strukturelle Mehrheit mehr.

Diese Mehrheit hat die Volksfront aus SPD, Kommunisten und Grünen. Sie ist die nächste Regierung, wie sie die Logik der Fakten nahelegt.

Die SPD wird bereit sein, mit den Kommunisten zu koalieren, so, wie sie es schon in zwei Bundesländern getan hat (und in einem dritten halb, unter dem jetzigen Kirchentags- Präsidenten Hoeppner).

Vielleicht wird der Kanzler dann nicht Beck sein, sondern Wowereit. Vielleicht werden sich die Kommunisten von dem Überläufer Lafontaine trennen, der ja ohnehin kein richtiger Kommunist ist. Er spielt im Augenblick die Rolle Otto Grotewohls. Ihn elegant loszuwerden, damit man mit der SPD koalieren kann - das dürfte schon jetzt manchem kommunistischen Strategen durch den Kopf gehen.

Beide Seiten werden jedenfalls diese personellen Opfer gern bringen, wenn es denn der Machterhaltung bzw. der Machteroberung dient.



Die einzigen, die - nach dem jetzigen Stand der Dinge - eine Volksfront noch verhindern können, sind die Grünen. Ihr sozialistisch- kommunistischer Flügel natürlich nicht. Aber es gibt bei den Grünen - vor allem denen, die aus dem Bündnis 90 hervorgegangen sind - vermutlich auch nach den nächsten Bundestagswahlen Abgeordnete, die sich weigern könnten, den Kommunisten an die Macht zu verhelfen.

Jedenfalls hoffe ich das. Wahrscheinlich bin ich zu hoffnungsvoll.