Es ist eine Binse, dass in einer typisch deutschen Distanzierung (im englischen auch Disclaimer genannt) so ziemlich alles, was vor dem "aber" steht, mit Fug und Recht als unwichtig abgetan werden kann. Das gilt entsprechend auch für die Distanzierung die der altgediente Komiker Dieter Hallervorden nun vor sein Werk zum Thema Gaza gestellt hat. Er führt aus:
Vor dem gleich folgenden Gedicht "Gaza Gaza" möchte ich eines unmissverständlich klarstellen: Natürlich verurteile auch ich den Terror von Hamas. Aber trotz alledem sehe ich "gleichzeitig eine neue Friedenschance für eine Zweistaatenlösung."
Gut, es zwingt ihn niemand den 7. Oktober als den Zivilisationsbruch zu sehen, den er darstellt. Das ist kein Verbrechen. Und auch wenn die Statistik dieses Tages eines andere ist, so ist der einzelne antisemitische Mord qualitativ natürlich auch nicht anders, zumindest aus Sicht des Opfers. Das kann man Herrn Hallervorden nicht vorwerfen, auch nicht, dass er der Illusion einer "Zwei-Staaten-Lösung" (die außer Israel so ziemlich niemand will) hinterherrennen möchte. Es setzt nur den Disclaimer selber in ein ziemlich klares Licht, nämlich, dass er völlig wertlos ist.