Wolf tötet Ziegen in Nordrhein-Westfalen meldet Spiegel Online heute Morgen.
"Und wo, bitte schön, ist die Nachricht?" möchte man fragen. Daß Ziegen, Schafe und sonstige Haus- und Nutztiere zum Beuteschema von Wölfen gehören, dürften zumindest die älteren unter uns noch im Biologieunterricht der Regelschule gelernt haben. Ob dieses Wissen heute noch so vermittelt wird, scheint dagegen nicht sicher, denn daß etwaige Gefahren von der gewollten Wiederansiedelung von Wölfen in Deutschland ausgehen könnten, wurde -und das ist die eigentliche Nachricht des Artikels auf Spiegel Online- in den letzten Jahren systematisch heruntergespielt, ja negiert. Mit dem Ergebnis, daß es jetzt eine Meldung wert ist wenn ein Wolf eine Ziege reißt, so als ob dies irgendeinen unerwarteten Neuigkeits- oder Überraschungswert hätte.
Dabei wies der Charakter der Debatte (sofern es denn eine war) in der Vergangenheit z. T. auffällige Ähnlichkeiten mit den Diskussionen und ideologischen Verhärtungen zur aktuellen (menschlichen) Zuwanderung auf, wobei sich die angedeuteten Parallelen im folgenden ausschließlich auf den Charakter der öffentlichen Diskussion beziehen; keineswegs möchte ich menschliche Flüchtlinge und Zuwanderer mit Wildtieren verglichen oder gar gleichgesetzt sehen.