26. Februar 2015

Das tut gar nicht weh. Ein Gedankensplitter zum Impfen und anderen Pflichten.



„Wissen sie was sich auch gut verkauft? Kindersärge, die gibt es auch in Froschgrün und Feuerwehrrot"
                                              --- Dr. Gregory House

Will man in einer großen Runde junger Eltern möglich schnell die Stimmung verderben und eine schnelle, emotionale Kamikazefahrt erleben, so startet man am besten eine Diskussion über Impfkritik. Und will man dann noch richtig vor die Wand fahren, dann sollte noch das Wort Impfpflicht fallen.

19. Februar 2015

Salonlinke Popmusik


Ach ja, die Popmusik. Entstanden in den USA der 50er Jahre, hat sie schon bemerkenswerte stilistische Wandlungen über die Jahrzehnte durchgemacht. Von Elvis über die Beatles und Stones, erfuhr sie spätestens in den 60er Jahren ihre Politisierung. Bezüge zu den Bürgerrechtsbewegungen in den USA oder die Anti-Vietnamkriegsbewegung steigerten sich zu radikalpazifistischen Bekenntnissen und kaum verhohlenen Sympathien für sozialistische Gesellschaftsexperimente. Gesungen wird für eine gerechtere Welt. Pop ist links, soviel ist sicher.

18. Februar 2015

Sie haben die Wahl

Wieder einmal ruft die Friedrich-Naumann-Stiftung auf, den "Autor der Freiheit" für das vergangene Jahr zu küren.

Ich empfehle eifrige Teilnahme.

Und besonders empfehle ich natürlich einen Klick beim Kollegen Andreas Döding.
R.A.

© R.A..

Der Pyrrhussieg (2)

Debalzewe ist gefallen. Ein weiterer militärischer Erfolg für Putin. Seine Truppen haben den strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt erobert, damit ihre Kontrolle über den Donbass gesichert und sich neue Angriffsoptionen geöffnet.

Die Eroberung wurde durchgeführt, nachdem die in Minsk vereinbarte Waffenruhe begonnen hatte. Womit diese vom Start weg Makulatur ist - auch wenn die an der Verhandlung beteiligten Hauptstädte das noch mit diplomatischen Formulierungen vernebeln wollen.
Es kann sein, daß es trotzdem eine gewisse Pause gibt. Schließlich müssen Putins Leute das eroberte Gebiet erst einmal konsolidieren. Aber einen stabilen Frieden kann es in der Ukraine nicht mehr geben, solange es nicht einen Machtwechsel im Kreml gibt.

Ein Sieg für Putin, und eine bewußte Demütigung für seine Verhandlungspartner Merkel und Hollande. Schmerzlich mußten sie lernen, daß Verhandlungen nur dann erfolgreich sein können, wenn man auch Druckmittel hat. Diese fehlen dem abgerüsteten Westeuropa.
Und trotzdem: Auch dies ist wieder nur ein Pyrrhussieg für den Kreml.

15. Februar 2015

Gesetzliche Betreuung


Bundesarbeitsministerin Nahles packt mit der ihr eigenen Beherztheit ihr nächstes Regierungsprojekt an. Nach der Rente mit 63 und dem Mindestlohn hat sie es diesmal auf die unmittelbar-dingliche Umwelt von Arbeitnehmern abgesehen. Mittels Revision der Arbeitsstättenverordnung soll sichergestellt werden, daß jeder Mitarbeiter jedes Unternehmens einen eigenen Spind bekommt, Mitarbeitertoiletten und -pausenräume künftig mit Tageslicht zu versorgen sowie Home-Office-Arbeitsplätze nach neuesten ergonomischen Standards zu gestalten sind. Zur Sicherstellung von letzterem sollen Arbeitgeber verpflichtet werden, die entsprechenden Räume ihrer Mitarbeiter (also bei ihnen zuhause!) kontrollierend zu begehen. 

13. Februar 2015

Der Pyrrhussieg

Jacques Schuster hat recht, Putin ist der Sieger der Vereinbarungen in Minsk.
Er hat seine Eroberungen in der Ost-Ukraine konsolidiert, er hat Deutschland und Frankreich zu Bittstellern degradiert, er hat die USA vorgeführt. Und er kann auch nach Belieben wieder mit neuen Angriffen weitermachen, wenn ihm dies nützlich erscheint - den versprochenen Abzug von Truppen und schweren Waffen wird er bestimmt nicht einhalten.

Der Westen hat nur eine Verschnaufpause gewonnen. Eine echte Friedenslösung ist nicht in Sicht. Putin kehrt im Triumph nach Moskau zurück und kann sich innenpolitisch als durchsetzungsstarker Weltmachtführer präsentieren.
Aber welche Perspektive hat er denn noch?

12. Februar 2015

Neues von der Quote: Frauen in der Falle

Mein verehrter Kollege Andreas Döding hat hat es bereits für einen kurzen Kommentar aufgegriffen und zeitgleich hat auch mich der heutige Artikel in der online Ausgabe der FAZ zur Frauenquote motiviert einen Kommentar zu schreiben. Deswegen wird das Thema heute doppelt versorgt.

Der Artikel der FAZ beginnt mit der Beobachtung das von den 17 Frauen, die in den letzten Jahren in DAX Vorstände berufen wurden, nun insgesamt acht nach nicht einmal der Hälfte ihrer Amtszeit vorzeitig geschmissen haben. Also gut die Hälfte. Die Verweildauer von weiblichen Voständen liegt damit im Schnitt bei drei Jahren und damit extrem niedriger als bei Männern (mit acht Jahren).

Kurioses, kurz kommentiert: Hasta la vista, Genderista!


Unter dem Titel "Sie scheitern reihenweise" (inzwischen wurde der Titel bezeichnenderweise zu „Wurden sie in die Falle gelockt?" geändert) wird auf der Onlinepräsenz der FAZ aktuell nach den Ursachen gefahndet, weshalb Frauen in DAX-Vorständen überdurchschnittlich kurze Zeit dort verweilen. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, die im Schnitt 8 Jahre auf den Vorstandsposten bleiben, schaffen es Frauen durchschnittlich gerade einmal drei Jahre lang, sich dort zu halten. Aus Sicht der Genderwissenschaften, sekundiert von Familienministerin Schwesig, die bereits einen "Kulturwandel" fordert (und somit zukünftige Gesetzgebungsinitiativen, etwa ein Unternehmenskulturgleichstellungsfördergesetz, erwarten läßt), scheint der Fall klar zu sein: Männliche Seilschaften wollen ihre Pfründe wahren und lassen ihre weiblichen Kollegen beherzt ins offene Messer laufen; dergleichen.

8. Februar 2015

Ein Blick hinter die Theke: Warum wir moderieren, warum wir nicht darüber reden und was wir nicht sind.



Dies ist kein politischer Artikel. Es ist auch kein technischer Artikel. Es ist auch, anders als sonst, keine Aufforderung zum Gedankenaustausch. Es sind meine persönlichen Gedanken zu Moderation, Metadiskussion und Höflichkeit in Diskussionsforen im Allgemeinen. Doch auch wenn es meine Gedanken sind, so spreche ich an dieser Stelle ebenso für meine Mitautoren (auch wenn sie meinen gleich kommenden Vergleich vielleicht nicht ganz so kitschig sehen mögen). Es sind meine Gedanken und entsprechend sind sie gefärbt. 

7. Februar 2015

Zitat des Tages: Verbot der "Legida"-Demonstration

Die Stadt Leipzig hat heute die für Montag geplante Demonstration des Pegida-Ablegers "Legida" verboten. Die Polizei sei außerstande, den Aufzug abzusichern. Der Oberbürgermeister Burkhard Jung von der SPD erklärte dazu: "Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass in Sachsen offenbar Polizeinotstand herrscht und es nicht möglich ist, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten." ("Die Welt" vom 7.2.2015.)

5. Februar 2015

Unterwerfung unter den Islam

Zufällig geschahen die Attentate auf „Charlie Hebdo“ und den koscheren Supermarkt am Tag, als Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ erschien. Er beschreibt das Frankreich in sieben Jahren: islamisiert durch Dschihadismus und Selbstunterwerfung. Wie das?

Die Religionen arrangierten sich, der Islam sei die kräftigste unter ihnen. Und die einfachste. „Es ist vielleicht zu kompliziert mit dem Katholizismus, im Islam gibt es den Schöpfer, und Schluss“, sagte der Schriftsteller im Interview. „Jedes Mal, wenn ich auf eine Beerdigung gehe, spüre ich, dass der Atheismus unserer Gesellschaften unerträglich geworden ist.“ („Der Tod ist nicht auszuhalten“, DIE ZEIT vom 22.01.2015)

Vom französischen bekennenden Juden Eric Zemmour (Bestseller „Der französische Selbstmord“) wird auf der gleich folgenden ZEIT-Seite noch Schärferes berichtet: Der Blick auf die Ausländerghettos zeige einen Kriegsgrund. „Man schneidet unsere christlichen Wurzeln ab und zwingt uns den allgemeinen Multikulturalismus auf.“ Was ist zu fürchten? „Wenn zwei Völker auf einem Territorium leben, dann herrscht normalerweise Krieg. Das habe ich schon vor den Attentaten gesagt.“

Zwei Feuer brennen und in Frankreich liegen sie nah zusammen: der Dschihadismus gegen die Dekadenz des Westens und der Bruderstreit mit den Juden.

Kann man aus der Geschichte etwas lernen?