Nicht nur Rußland beginnt schon jetzt, Obama zu testen. Auch die El Kaida - das, was von ihr übrig geblieben ist - dürfte sich in den vergangenen Monaten auf den Sieg Obamas vorbereitet haben. Die Aufständischen haben zwei Optionen:
Sie können erstens jetzt stillhalten, bis Obama sein Wahlversprechen wahrgemacht hat, innerhalb von 16 Monaten, also bis Mitte 2010, alle US-Truppen aus dem Irak abzuziehen.
Dann hat die El Kaida ihre letzte Chance, den Sieg doch noch zu suchen. Eine Rückkehr der US-Truppen ist, wenn sie erst einmal abgezogen sind, so gut wie ausgeschlossen. Die El Kaida könnte, sobald der letzte US-Soldat den Irak verlassen hat, eine Wiederaufnahme ihrer Bürgerkriegs- Strategie versuchen, also schiitische Moscheen angreifen, schiitische Würdenträger ermorden und so wieder die Situation herzustellen versuchen, wie sie vor dem Beginn des Surge im Frühjahr 2007 bestand.
Falls auch der Iran mitspielt und seinerseits schiitische Milizen bei Gegenschlägen unterstützt, könnte das funktionieren. Zunächst aber müßten die US-Truppen abgezogen sein. Bei der Umsetzung des Abzugsplans würden die Aufständischen, falls sie sich für diese Option entschieden haben, Präsident Obama möglichst nicht stören. Es wäre dann also für die kommende Zeit ein Rückgang der Gewalt im Irak zu erwarten.
Diese Option ist für die El Kaida freilich nur dann attraktiv, wenn Obama sich an sein Versprechen hält. Angesichts der Art, wie er bisher seine Positionen je nach Opportunität geändert hat, ist das vermutlich auch für die Strategen der El Kaida zweifelhaft.
Sie dürften wohl eher damit rechnen, daß Obama sein Wahlversprechen bricht und exakt die Politik Bushs fortsetzen wird, die US-Truppen nur in dem Maß abzuziehen, in dem das die Kommandeure vor Ort für militärisch vertretbar halten.
Ist dies die Lagebeurteilung der El Kaida, dann bleibt ihr nur die allerletzte Option, jetzt mit allem, was sie noch hat, loszuschlagen, um noch einmal die Öffentliche Meinung in den USA zu ihren Gunsten zu mobilisieren. Sie hat es bei Obama mit einem Präsidenten zu tun, der darauf mehr ansprechen könnte als George W. Bush. Die El Kaida könnte versuchen, Obama sozusagen gewaltsam zur Einhaltung seines Wahlversprechens zu zwingen.
Entweder dürfte es also in den kommenden Monaten im Irak auffällig ruhig werden, oder es wird eine heftige Zunahme der Angriffe geben; je nachdem, für welche der beiden Strategien die El Kaida sich entschieden hat.
Heute melden die Agenturen mehrere Anschläge:
Im Norden Bagdads wurden 22 Menschen mit der Methode der "Zwillingsbomben" ermordet. Dabei zündet ein Terrorist zunächst eine Bombe. Haben sich um die Stelle des Anschlags herum genug Menschen versammelt, dann zündet ein anderer die zweite Bombe, die dadurch besonders viele Opfer findet.
In der Notaufnahme eines Krankenhauses nah Falludschah wurden ein Patient und zwei Ärzte durch eine Bombe ermordet. Der Anschlag zielte vermutlich auf verwundete Soldaten, die in dem Krankenhaus behandelt wurden. An einer Kontrollstelle nahe Ramadi waren zuvor fünf Menschen durch eine Bombe getötet worden.
Diese beiden Anschläge fanden in der Provinz Anbar statt, die jetzt von der irakischen Armee kontrolliert wird. In der Provinz Diyala, in die sich die El Kaida zurückgezogen hatte, nachdem sie aus Anbar vertrieben worden war, kamen zwei Menschen bei der Explosion einer Straßenbombe ums Leben.
Solche Meldungen sind in den letzten Monaten selten geworden. Es wäre sicherlich voreilig, in diesen Anschlägen schon Hinweise darauf zu sehen, daß die El Kaida sich für die zweite Strategie entschieden hat. Jedenfalls aber sollte man die Meldungen aus dem Irak in nächster Zeit wieder genauer verfolgen.
Sie können erstens jetzt stillhalten, bis Obama sein Wahlversprechen wahrgemacht hat, innerhalb von 16 Monaten, also bis Mitte 2010, alle US-Truppen aus dem Irak abzuziehen.
Dann hat die El Kaida ihre letzte Chance, den Sieg doch noch zu suchen. Eine Rückkehr der US-Truppen ist, wenn sie erst einmal abgezogen sind, so gut wie ausgeschlossen. Die El Kaida könnte, sobald der letzte US-Soldat den Irak verlassen hat, eine Wiederaufnahme ihrer Bürgerkriegs- Strategie versuchen, also schiitische Moscheen angreifen, schiitische Würdenträger ermorden und so wieder die Situation herzustellen versuchen, wie sie vor dem Beginn des Surge im Frühjahr 2007 bestand.
Falls auch der Iran mitspielt und seinerseits schiitische Milizen bei Gegenschlägen unterstützt, könnte das funktionieren. Zunächst aber müßten die US-Truppen abgezogen sein. Bei der Umsetzung des Abzugsplans würden die Aufständischen, falls sie sich für diese Option entschieden haben, Präsident Obama möglichst nicht stören. Es wäre dann also für die kommende Zeit ein Rückgang der Gewalt im Irak zu erwarten.
Diese Option ist für die El Kaida freilich nur dann attraktiv, wenn Obama sich an sein Versprechen hält. Angesichts der Art, wie er bisher seine Positionen je nach Opportunität geändert hat, ist das vermutlich auch für die Strategen der El Kaida zweifelhaft.
Sie dürften wohl eher damit rechnen, daß Obama sein Wahlversprechen bricht und exakt die Politik Bushs fortsetzen wird, die US-Truppen nur in dem Maß abzuziehen, in dem das die Kommandeure vor Ort für militärisch vertretbar halten.
Ist dies die Lagebeurteilung der El Kaida, dann bleibt ihr nur die allerletzte Option, jetzt mit allem, was sie noch hat, loszuschlagen, um noch einmal die Öffentliche Meinung in den USA zu ihren Gunsten zu mobilisieren. Sie hat es bei Obama mit einem Präsidenten zu tun, der darauf mehr ansprechen könnte als George W. Bush. Die El Kaida könnte versuchen, Obama sozusagen gewaltsam zur Einhaltung seines Wahlversprechens zu zwingen.
Entweder dürfte es also in den kommenden Monaten im Irak auffällig ruhig werden, oder es wird eine heftige Zunahme der Angriffe geben; je nachdem, für welche der beiden Strategien die El Kaida sich entschieden hat.
Heute melden die Agenturen mehrere Anschläge:
Im Norden Bagdads wurden 22 Menschen mit der Methode der "Zwillingsbomben" ermordet. Dabei zündet ein Terrorist zunächst eine Bombe. Haben sich um die Stelle des Anschlags herum genug Menschen versammelt, dann zündet ein anderer die zweite Bombe, die dadurch besonders viele Opfer findet.
In der Notaufnahme eines Krankenhauses nah Falludschah wurden ein Patient und zwei Ärzte durch eine Bombe ermordet. Der Anschlag zielte vermutlich auf verwundete Soldaten, die in dem Krankenhaus behandelt wurden. An einer Kontrollstelle nahe Ramadi waren zuvor fünf Menschen durch eine Bombe getötet worden.
Diese beiden Anschläge fanden in der Provinz Anbar statt, die jetzt von der irakischen Armee kontrolliert wird. In der Provinz Diyala, in die sich die El Kaida zurückgezogen hatte, nachdem sie aus Anbar vertrieben worden war, kamen zwei Menschen bei der Explosion einer Straßenbombe ums Leben.
Solche Meldungen sind in den letzten Monaten selten geworden. Es wäre sicherlich voreilig, in diesen Anschlägen schon Hinweise darauf zu sehen, daß die El Kaida sich für die zweite Strategie entschieden hat. Jedenfalls aber sollte man die Meldungen aus dem Irak in nächster Zeit wieder genauer verfolgen.
Für Kommentare bitte hier klicken.