Daß sich mit der Vereinigung nicht nur das Ausdehnungsgebiet der Bundesrepublik verändert hat, sondern ... sich eine neue Situation in Deutschland entwickelt, findet in politischen Veränderungen jetzt seinen Niederschlag.
Der Vorsitzende von "Die Linke", Lothar Bisky, gestern auf der Pressekonferenz seiner Partei.
Kommentar: Da hat Bisky Recht. Die Vorstellung, die Kommunisten hätten im vereinigten Deutschland als politische Kraft ausgespielt, war falsch gewesen und auch ein bißchen naiv.
Lothar Bisky wird meines Erachtens oft unterschätzt. Er steht nicht so im Licht der Scheinwerfer wie seine umtriebigeren Genossen Gysi und Lafontaine. Aber er ist aus meiner Sicht der eigentlich Kopf der deutschen Kommunisten; derjenige, der von vornherein das strategische Ziel verfolgte, eine "neue Situation" in der Bundesrepublik herbeizuführen, in der die Kommunisten wieder eine wichtige politische Rolle spielen würden.
Lothar Bisky hat erkannt, daß die Wiedervereinigung nicht nur eine Niederlage für den Kommunismus war, sondern auch die Chance, eine neue DDR in Gesamtdeutschland aufzubauen. Er hat dort eine Herausforderung erblickt, wo andere nur das Scheitern sahen.
Er hatte dem DDR- Kommunismus ebenso loyal gedient wie Gregor Gysi und die anderen ehemaligen Mitglieder der Nomenklatura, die jetzt an der Spitze von "Die Linke" stehen. Aber anders als die meisten war er nicht durch Geburt oder Wohnsitz DDR- Bürger geworden, sondern weil er sich bewußt für den Kommunismus entschieden hatte und im Alter von 18 Jahren von der Bundesrepublik in die DDR gegangen war. (Das freilich verschweigt er in dem sonst sehr detaillierten Lebenslauf auf seiner WebSite).
Bisky war in der DDR als Rektor der Filmhochschule einer der wichtigsten Kulturfunktionäre gewesen. Mit dem Ende der DDR wechselte er in die Parteipolitik.
Er blieb dabei, wie er es in einem Interview formuliert hat, unverändert ein "demokratischer Sozialist". Das sei die "Konstante" in seinem Leben.
Er hat sich - das ist daraus zu schließen - auch in der DDR, er hat sich z.B. auch bei seiner Tätigkeit am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED als "demokratischer Sozialist" verstanden.
Lothar Bisky hat augenscheinlich nichts an seinen politischen Auffassungen ändern müssen, als die Wende kam. Er setzt seine Arbeit für den demokratischen Sozialismus seither lediglich unter neuen Bedingungen fort. Und in einem größeren geographischen Bereich - der Bundesrepublik, ganz Europa.
Ein weitsichtiger Mann, der nicht nur das strategische Ziel, eine neue, diesmal gesamtdeutsche DDR zu errichten, nie aus dem Auge verloren hat, sondern der auch das taktische Geschick bewiesen hat, innerhalb von nicht einmal zwei Jahrzehnten aus der allseits verachteten SED eine Partei zu machen, die wieder an der Schwelle zur Macht steht. Wenn auch vorläufig nur zur Beteiligung daran.
Und ein Mann, der nicht nur die Wiedervereinigung als eine Chance für den Kommunismus begriffen hat, sondern auch die europäische Einigung. Auf seine Initiative hin wurde 1998/99 ein Zusammenschluß fast aller kommunistischer Parteien Europas in die Wege geleitet, dessen Vorsitzender Lothar Bisky heute ist. (Es lohnt, sich auf der verlinkten WebSite auch einmal anzusehen, wer die weiteren Vorstandsmitglieder sind).
Der Vorsitzende von "Die Linke", Lothar Bisky, gestern auf der Pressekonferenz seiner Partei.
Kommentar: Da hat Bisky Recht. Die Vorstellung, die Kommunisten hätten im vereinigten Deutschland als politische Kraft ausgespielt, war falsch gewesen und auch ein bißchen naiv.
Lothar Bisky wird meines Erachtens oft unterschätzt. Er steht nicht so im Licht der Scheinwerfer wie seine umtriebigeren Genossen Gysi und Lafontaine. Aber er ist aus meiner Sicht der eigentlich Kopf der deutschen Kommunisten; derjenige, der von vornherein das strategische Ziel verfolgte, eine "neue Situation" in der Bundesrepublik herbeizuführen, in der die Kommunisten wieder eine wichtige politische Rolle spielen würden.
Lothar Bisky hat erkannt, daß die Wiedervereinigung nicht nur eine Niederlage für den Kommunismus war, sondern auch die Chance, eine neue DDR in Gesamtdeutschland aufzubauen. Er hat dort eine Herausforderung erblickt, wo andere nur das Scheitern sahen.
Er hatte dem DDR- Kommunismus ebenso loyal gedient wie Gregor Gysi und die anderen ehemaligen Mitglieder der Nomenklatura, die jetzt an der Spitze von "Die Linke" stehen. Aber anders als die meisten war er nicht durch Geburt oder Wohnsitz DDR- Bürger geworden, sondern weil er sich bewußt für den Kommunismus entschieden hatte und im Alter von 18 Jahren von der Bundesrepublik in die DDR gegangen war. (Das freilich verschweigt er in dem sonst sehr detaillierten Lebenslauf auf seiner WebSite).
Bisky war in der DDR als Rektor der Filmhochschule einer der wichtigsten Kulturfunktionäre gewesen. Mit dem Ende der DDR wechselte er in die Parteipolitik.
Er blieb dabei, wie er es in einem Interview formuliert hat, unverändert ein "demokratischer Sozialist". Das sei die "Konstante" in seinem Leben.
Er hat sich - das ist daraus zu schließen - auch in der DDR, er hat sich z.B. auch bei seiner Tätigkeit am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED als "demokratischer Sozialist" verstanden.
Lothar Bisky hat augenscheinlich nichts an seinen politischen Auffassungen ändern müssen, als die Wende kam. Er setzt seine Arbeit für den demokratischen Sozialismus seither lediglich unter neuen Bedingungen fort. Und in einem größeren geographischen Bereich - der Bundesrepublik, ganz Europa.
Ein weitsichtiger Mann, der nicht nur das strategische Ziel, eine neue, diesmal gesamtdeutsche DDR zu errichten, nie aus dem Auge verloren hat, sondern der auch das taktische Geschick bewiesen hat, innerhalb von nicht einmal zwei Jahrzehnten aus der allseits verachteten SED eine Partei zu machen, die wieder an der Schwelle zur Macht steht. Wenn auch vorläufig nur zur Beteiligung daran.
Und ein Mann, der nicht nur die Wiedervereinigung als eine Chance für den Kommunismus begriffen hat, sondern auch die europäische Einigung. Auf seine Initiative hin wurde 1998/99 ein Zusammenschluß fast aller kommunistischer Parteien Europas in die Wege geleitet, dessen Vorsitzender Lothar Bisky heute ist. (Es lohnt, sich auf der verlinkten WebSite auch einmal anzusehen, wer die weiteren Vorstandsmitglieder sind).
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