13. August 2007

Mal wieder ein kleines Quiz: Latinos in den USA, Türken in Deutschland - wer findet die Unterschiede?

In der heutigen "Washington Post" befaßt sich ein Editorial mit dem Problem, daß viele Einwanderer in die USA - überwiegend Latinos - nicht oder nicht hinreichend Englisch können.

Kürzlich äußerte sich in einem Interview die Staatsministerin beim Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, zu dem Problem, daß viele Einwanderer nach Deutschland - überwiegend Türken - nicht oder nicht hinreichend Deutsch können.

So ähnlich wie die Probleme sind die Lösungen, die in den beiden Verlautbarungen vorgeschlagen werden.

Und doch gibt es mindestens drei nicht ganz unwesentliche Unterschiede.

Hier ein Auszug aus der Stellungnahme von Staatsministerin Böhmer:
Ein Schwerpunkt des Nationalen Integrationsplans ist die Verbesserung der Sprachkenntnisse. (...) Wenn man in Deutschland auf Dauer leben will, ist es unverzichtbar, sich zu integrieren. Deshalb müssen bestehende Angebote wahrgenommen werden. Die Integrationskurse zum Erwerb der Sprache sind für die Neuankömmlinge verpflichtend. (...) Wer als Nicht-Deutscher hier eine Arbeit aufnehmen will, muss Deutsch können. Wer sich dem hartnäckig verweigert, erfüllt seinen Teil der Vereinbarung nicht und muss mit Sanktionen rechnen.
Und hier ein Auszug aus dem heutigen Editorial der "Washington Post":
Learning English is an indispensable part of assimilation and full participation in all aspects of a community. More should be done to ensure that all newcomers attain that skill. (...) Local communities, especially those with rising immigrant populations, should make free or inexpensive English classes available; the federal government should pick up the tab or significantly help defray the cost. Community and religious groups should also step up their efforts in this cause. And new arrivals should seize such opportunities.

Englisch lernen ist ein unverzichtbarer Teil der Assimilation und der vollen Teilnahme an allen Aspekten einer Gemeinschaft. Es sollte mehr dafür getan werden, sicherzustellen, daß alle Neuankömmlinge diese Fertigkeit erwerben. (...) Die örtlichen Gemeinden, vor allem die mit einem wachsenden Bevölkerungsanteil von Einwanderern, sollten kostenlose oder billige Englischkurse anbieten; die Bundesregierung sollte dafür aufkommen oder sich wesentlich an den Kosten beteiligen. Gruppen auf Gemeindeebene und religiöse Gruppen sollten ebenfalls ihre Anstrengungen in dieser Sache verstärken. Und die Neuankömmlinge sollten solche Chancen nutzen.
Wer findet die (mindestens) drei Unterschiede zwischen dem Vorschlag der Staatsministerin Böhme für Deutschland und dem der "Washington Post" für die USA? Die Lösung steht in Zettels kleinem Zimmer.

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