12. August 2007

Das MfS und seine Opfer: Eine WebSite, deren Besuch sich lohnt

Die aktuelle Diskussion über den Schießbefehl hat mich veranlaßt, im Web nach Informationen über die Stasi zu suchen.

Dabei bin ich auf eine WebSite gestoßen, die ich empfehlen möchte: "Informationen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur".

Es gibt dort sehr viele Informationen zu allen Aspekten des Stasi-Staats.

Besonders interessant fand ich das Gästebuch und das Diskussionsforum. Dort findet man vor allem Erlebnisberichte von Stasi-Opfern und Diskussionen über ihre Erfahrungen; und zwar nicht nur in der DDR, sondern auch nach der Wiedervereinigung.

Natürlich gibt es auch einen akutellen Thread zu dem jetzt aufgefundenen Schießbefehl. Darin zum Beispiel dieser Beitrag eines ehemaligen Grenzsoldaten (Tippfehler von mir korrigiert):
Ich war von 1966 bis 1969 an der Berliner Mauer.

War nicht in der SED und nicht in der Stasi. Der Druck war gross dort zu unterschreiben. Ich stellte deshalb einen Antrag an die Ost-CDU und hatte sofort meine Ruhe.

Den Schießbefehl gab es jeden Tag bei der Vegatterung.

...den Gegner zu vernichten. Von Rücksicht auf irgendwelche Personen habe ich nie gehört. In der Ausbildung wurden Schießscheiben über das Wasser gezogen. "Vater und Sohn" und "Mutter mit Kind". Wer mit MPi und LMG "Sohn oder Kind" traf, bekam die meisten Punkte.

Es sollten auch schwangere Frauen erschossen werden (sie hätten ein Kissen am Bauch). Auch Kinder (Erwachsene die sich klein machen). Das lernte ich in meine Ausbildung.

Mit dem Wissen kam ich danach an die Berliner Grenze.

Es wurde dort nichts zurück genommen.
Wenn man dann liest, wie die Obristen und Generäle a.D. dieser Truppe ihren "Friedensdienst" beweihräuchern, dann kann einen wahrlich die kalte Wut packen.

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