27. Januar 2022

Klinischer Wahnsinn III





Nach den ersten beiden Durchgängen heute hier der Regelkatalog, den das Bundesland Hessen aktuell in Sachen "Zungangsberechtigung zur Teilnahme am öffentlichen Leben" erlassen hat. Auch hier erübrigt sich jeder Kommentar. Ich hatte ja beim zweiten Teil meiner Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es nicht mehr allzuviele Einträge in dieser Sammlung geben sollte. Allein, man muß nicht in der Liga des Kleinen Zynikers spielen, um zu befürchten, daß die sich ständig wandelnden und verschärften Maßnahmen lang genug in Kraft bleiben, bis jedes Bundesland und jede Großgemeinde Gelegenheit hatte, sich hier einzureihen.

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Daß nicht nur in Deutschland der Wahnsinn grassiert, kann man sehr (un)schön an dieser Regelung sehen, den die kanadische Provinz Quebec vor drei Tagen in Kraft gesetzt hat. Ungeimpfte bekommen von nun an einen Wächter (ob man das "Schießhund" oder "Gouvernante" nennen möchte, sei jedem selbst überlassen), der beim Betreten eines Kaufhauses oder Supermarkts darauf achtet, daß sie nur Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen. Wie ich bereits geschrieben habe, lege ich diese Sammlung auch an, um später einen kleinen Strauß an Dokumenten parat zu haben, mit denen das Ausmaß an Wahn erahnt werden kann, der sich in der Endphase von COVID-19 der westlichen Welt bemächtigt hat. Und daß es ein "Später" geben wird, und das für den Rest der Welt schon in spätestens zwei, drei Monaten, dürfte nach allen Erfahrungen mit der Omikron-Variante außer Zweifel stehen. Und die historische Erfahrung lehrt, daß der Ernüchterung und dem Erwachen aus dem kollektiven Wahn eine Phase der Amnesie, der ebenso kollektiven Verdrängung folgt. Diejenigen, die momentan am lautesten und grellsten auf einem Impfzwang und der kategorischen Ausgrenzung von "Impfgegnern" bestehen, werden erklären, sie wären als Erste zum Spazierengehen aufgebrochen - einige Bauernopfer ausgenommen, die sich zu sehr kompromittiert haben, als daß sie ihren Ruf werden retten können, und als Solitäre für die Rolle des Sündenbocks prädestiniert sind, wie etwa unser gegenwärtiger Gesundheitsminister.

Apropos: Nachdem das EU-Parlament gestern beschlossen hat, daß Genesenen der dadurch erworbene Immunschutz weiterhin für ein halbes Jahr zuerkannt wird, hat sich heute dieser Herr dahingehend geäußert, daß eine Rückkehr zu diesem Status für Deutschland keineswegs in Frage kommt - mit Ausnahme von Mitgliedern des Bundestags; man ist versucht, hinzuzusetzen: natürlich. Schon Orwell wußte in der "Farm der Tiere," daß in nominell egalitären Gesellschaften manch Tiere gleicher sind als andere. Statt dessen beabsichtigt der Herr Karl, demnächst doch noch die von ihm und dem RKI Knall auf Fall erlassene Reduzierung aus drei Monate "demnächst" noch auf der EU-Ebene durchzusetzen. Da rings um Deutschland immer mehr Staaten dazu übergehen, sämtliche Einschränkungen aufzuheben - von Dänemark, den Niederlanden, Irland, bis zum Vereinigten Königreich - stellt sich ernsthaft die Frage, ob wir es hier nur mit trotzig-sturem Insistieren oder tatsächlichem Realitätsverlust zu tun haben. Freilich: daß dieses Land der Geisterfahrer unter den Staaten Europas ist, ist keine Neuigkeit und setzt diese Art von Blindflug der letzten 10 Jahre nur konsequent fort.

Bei der ebenfalls von heute stammenden Meldung von den "Impflotsen", die "die Leute quasi von zuhause abholen," handelt es sich allerdings nicht um einen in Aussicht gestellten Escort-Service für den persönlichen Einkauf. Vielmehr sollen hier laut dem Text Teams von Freiwilligen Verstockte, Ungeimpfte, Ungeboosterte und sonstige Unerleuchtete zur Aufnahme in die Gemeinde der Grund- und Vollimmunisierten überreden. Man darf annehmen, daß denen, die sich dergleichen ausdenken, die Ähnlichkeiten mit der Missionierung, wie sie Sekten betrieben, in keiner Weise bewußt ist. "Wir möchten mit Ihnen über die Impfung reden!" Und noch droht keine Gefahr, daß es sich hier um Teams handelt, die im Fall einer Widersetzlichkeit oder des fehlenden Taufnachweises diese Ketzer unter Zwang dem Heil zuführen.



Wobei die Betonung in diesem Fall auf "noch" liegt.
U.E.

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