Erinnern Sie sich noch an die
Lichterketten, die im Winter 1992 in vielen deutschen Städten als Reaktion auf
den Brandanschlag von Mölln stattfanden? Ich muss gestehen, dass ich an
keiner solchen Veranstaltung teilgenommen habe.
Die Einstellung, die auf
diesen Versammlungen vertreten wurde, nämlich dass man Verbrechen gegen Leib
und Leben verurteilte, entsprach (und entspricht) freilich meiner Überzeugung. Ich hätte kein Problem damit gehabt, zu dieser Haltung zu stehen.
Weshalb bin ich diesen Zusammenkünften dennoch ferngeblieben? Weil es mir widerstrebte, Gesicht zeigen, mein Gesicht zeigen zu müssen, um mich von dem unterschwelligen, schon per se unverschämten Verdacht reinzuwaschen, man würde mit Kriminellen sympathisieren, wenn man nicht coram publico gegen deren Untaten Stellung bezöge. Respektive, um es ein bisschen polemischer zu formulieren: Weil mir das von der veröffentlichten Meinung anempfohlene Gesinnungsschaulaufen ein bisschen zu viel an ideologischem Exhibitionismus und an politischer Bekenntnispflicht war.
Unternehmen wir einen
Zeitsprung: Gestern wurde in Köln eine Demonstration gegen den islamischen
Terrorismus abgehalten. Veranstaltet von Muslimen, sollte der Friedensmarsch
insbesondere auch deren Glaubensbrüder auf die Straße bringen. Anstatt der erhofften
10.000 Teilnehmer schlossen sich nur circa 1.000 Menschen der Versammlung an.
Ein Grund für den geringen Veranstaltungsbesuch mag gewesen sein, dass zwei muslimische Organisationen, nämlich der Islamrat und DITIB, ihre Beteiligung im Vorfeld mit zum Teil lächerlichen Argumenten abgesagt und folglich die Demonstration unter ihren Mitgliedern und den Besuchern der DITIB-Moscheen auch nicht beworben hatten.
Ein Grund für den geringen Veranstaltungsbesuch mag gewesen sein, dass zwei muslimische Organisationen, nämlich der Islamrat und DITIB, ihre Beteiligung im Vorfeld mit zum Teil lächerlichen Argumenten abgesagt und folglich die Demonstration unter ihren Mitgliedern und den Besuchern der DITIB-Moscheen auch nicht beworben hatten.
Man kann natürlich bedauern,
dass der Friedensmarsch auf vergleichsweise wenig Resonanz gestoßen ist. Der
Stimmung in diesem Land wäre es sicher zuträglich gewesen, wenn 10.000 oder
noch besser: 20.000 Menschen, darunter überwiegend Muslime, gegen das Morden im
Namen Allahs protestiert hätten.
Noricus
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