Den Nachmittag über habe ich die Berichterstattung des Nachrichtensenders France24 verfolgt. Die folgenden Informationen erscheinen mir interessant:
Soeben ist eine Pressekonferenz des Pariser Generalstaatsanwalts François Molins zu Ende gegangen, auf der er Details der bisherigen Ermittlungen geschildert hat.
Danach ist die Polizei auf die Spur von Mohammed Merah vor allem durch den Yamaha-Motorroller gekommen, den er bei den Morden verwendete. Eine Analyse der Videos hatte ergeben, daß dieser weiß umgespritzt worden war. Ermittlungen in den einschlägigen Werkstätten führten zu dem Täter und seinen Brüdern.
Im PKW seines Bruders Abdel Belkader Merah wurden diverse Waffen gefunden, aber - anders als zunächst gemeldet - offenbar kein Sprengstoff. Dieser Bruder ist der Polizei als extremistischer Islamist bekannt.
Der Generalstaatsanwalt beschrieb den Täter als einen "atypischen, einzelgängerischen Salafisten", der sich selbst radikalisiert hätte. Seine beiden Aufenthalte in Pakistan und Afghanistan seien den Sicherheitsbehörden entgangen, weil er sich nicht auf einem der üblichen Wege hätte schleusen lassen, sondern auf eigene Faust gereist sei. Über seine eventuellen Verbindungen zu extremistischen Organisationen gibt es noch keine Erkenntnisse.
Nachdem seine Mutter und sein Bruder festgenommen worden waren, versuchte die Polizei in der vergangenen Nacht auch ihn festzunehmen; aber als man die Wohnungstür aufbrechen wollte, schoß er und verletzte zwei Polizisten.
Seither läuft eine Kommunikation mit ihm, die Molins als "Diskussion und Verhandlungen" bezeichnete. Er sei sehr auskunftsfreudig; aber man müsse bei der Beurteilung seiner Aussagen seine jetzige besondere Situation in Rechnung stellen. Wie immer in solchen Situationen verfolgt die Polizei offenkundig eine Zermürbungstaktik.
Nach seinen Aussagen plante Mohammed Merah weitere Morde. Bereits heute wollte er einen bestimmten Soldaten beim Verlassen seines Hauses erschießen; demnächst zwei Polizisten, die er ebenfalls bereits ausgespäht hatte. Als Motive nannte er Rache für in Palästina und Afghanistan getötete Moslems, aber auch das französische Verbot einer Vollverschleierung in der Öffentlichkeit.
Reue läßt er nicht erkennen, sondern zeigt sich im Gegenteil stolz darauf, "Frankreich in die Knie gezwungen" zu haben.
Bei den drei ermordeten Soldaten handelt es sich um Fallschirmjäger aus zwei Regimentern, die in Afghanistan eingesetzt sind; aus dem 17ème Régiment de génie parachutiste und dem 1er Régiment du train parachutiste; also Pioniere und Nachschubeinheiten. Die Pioniere sind in diesem Fall eine Spezialtruppe, die zur Minenräumung an Straßen eingesetzt wird. Wie früher im Irak verursachen auch in Afghanistan roadside bombs einen großen Teil der Verluste; versteckte Bomben auf Straßen. Die drei ermordeten Soldaten waren nordafrikanischer Herkunft: Mohamed Legouad, Abel Chenoulf und Imad Ibn-Ziaten. Ein vierter Soldat, der Feldwebel Loic Liber, wurde lebensgefährlich verletzt. Sarkozy hat in seiner Gedenkrede auf der militärischen Feier heute Nachmittag in Montauban hervorgehoben, daß sie als Franzosen für Frankreich gestorben seien. Es wird vermutet, daß sich der Mörder gezielt diese Soldaten als "Verräter" an der Sache der Moslems ausgesucht haben könnte. An der Feier auf dem Stützpunkt Montauban nahmen fast alle Kandidaten für die Präsidentschaft teil; neben Nicolas Sarkozy, François Hollande und François Bayrou auch die Grüne Marine Eva Joly und die Kandidatin des Front National, Marine Le Pen. Lediglich der Kommunist Jean-Luc Mélenchon kam nicht.
Soeben ist eine Pressekonferenz des Pariser Generalstaatsanwalts François Molins zu Ende gegangen, auf der er Details der bisherigen Ermittlungen geschildert hat.
Danach ist die Polizei auf die Spur von Mohammed Merah vor allem durch den Yamaha-Motorroller gekommen, den er bei den Morden verwendete. Eine Analyse der Videos hatte ergeben, daß dieser weiß umgespritzt worden war. Ermittlungen in den einschlägigen Werkstätten führten zu dem Täter und seinen Brüdern.
Im PKW seines Bruders Abdel Belkader Merah wurden diverse Waffen gefunden, aber - anders als zunächst gemeldet - offenbar kein Sprengstoff. Dieser Bruder ist der Polizei als extremistischer Islamist bekannt.
Der Generalstaatsanwalt beschrieb den Täter als einen "atypischen, einzelgängerischen Salafisten", der sich selbst radikalisiert hätte. Seine beiden Aufenthalte in Pakistan und Afghanistan seien den Sicherheitsbehörden entgangen, weil er sich nicht auf einem der üblichen Wege hätte schleusen lassen, sondern auf eigene Faust gereist sei. Über seine eventuellen Verbindungen zu extremistischen Organisationen gibt es noch keine Erkenntnisse.
Nachdem seine Mutter und sein Bruder festgenommen worden waren, versuchte die Polizei in der vergangenen Nacht auch ihn festzunehmen; aber als man die Wohnungstür aufbrechen wollte, schoß er und verletzte zwei Polizisten.
Seither läuft eine Kommunikation mit ihm, die Molins als "Diskussion und Verhandlungen" bezeichnete. Er sei sehr auskunftsfreudig; aber man müsse bei der Beurteilung seiner Aussagen seine jetzige besondere Situation in Rechnung stellen. Wie immer in solchen Situationen verfolgt die Polizei offenkundig eine Zermürbungstaktik.
Nach seinen Aussagen plante Mohammed Merah weitere Morde. Bereits heute wollte er einen bestimmten Soldaten beim Verlassen seines Hauses erschießen; demnächst zwei Polizisten, die er ebenfalls bereits ausgespäht hatte. Als Motive nannte er Rache für in Palästina und Afghanistan getötete Moslems, aber auch das französische Verbot einer Vollverschleierung in der Öffentlichkeit.
Reue läßt er nicht erkennen, sondern zeigt sich im Gegenteil stolz darauf, "Frankreich in die Knie gezwungen" zu haben.
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