Eine Vorwahl fand gestern nicht nur bei den Republikanern von New Hampshire statt, sondern, wie man sich denken kann, auch bei den Demokraten. Von ihr hört und liest man aber wenig. Wie ist sie eigentlich ausgegangen?
Sie meinen, das sei eine dumme, eine überflüssige Frage, weil bei den Demokraten ja nur Barack Obama zur Wahl stand? Nein. Denn es gibt in den USA die Möglichkeit der sogenannten write-ins - Wähler können einen Namen auf ihren Stimmzettel schreiben, auch wenn der Betreffende offiziell kein Kandidat ist. Diese Option bestand gestern beim Primary der Demokraten.
Darüber hinaus traten gegen Obama durchaus offizielle Gegenkandidaten an; nicht weniger als zwölf an der Zahl - favorite sons, Lokalgrößen also; politische Aktivisten wie der weit links stehende Blogger Darcy Richardson, der gestern auf 0,4 Prozent der Stimmen kam. Auf der anderen Seite des Spektrums der Demokraten kandidierte der militante Abtreibungsgegner Randall Terry; er schaffte 0,7 Prozent.
Gegenwärtig - das ist der aktuelle Stand bei CNN - sind 98 Prozent der Stimmen ausgezählt. Die obigen Zahlen habe ich allerdings der Wikipedia entnommen, deren Daten auf einem etwas früheren Stand der Auszählung basieren, ungefähr 92 Prozent.
Auf den Kandidaten Barack Obama entfielen nach der Auszählung bei CNN 48.143 Stimmen; 82 Prozent. Auf 5.889 Stimmzettel hatte jemand einen anderen Namen geschrieben; das waren 10 Prozent. Die 12 weiteren Kandidaten erreichten zusammen laut der Auszählung in der Wikipedia 4.554 Stimmen; davon die meisten der Spaßkandidat und Satiriker Vermin Supreme, der versprochen hat, als Präsident ein Gesetz einzubringen, das es allen Amerikanern vorschreibt, die Zähne zu putzen. Er bekam 781 Stimmen, gleich 1,4 Prozent.
Hier sehen Sie ein Porträt dieses derzeit stärksten innerparteilichen Rivalen Barack Obamas, der als Präsident auch jedem Amerikaner ein Pony schenken und die Erforschung von Zeitreisen finanziell fördern will:
Hatten gestern tatsächlich 1,4 Prozent der Wähler der Demokraten Sinn für derartigen skurril-anarchistischen Humor? Nicht unbedingt. Denn Vermin Supreme tritt derzeit auch als linker Aktivist hervor; er gehört zu den Prominenten der Occupy-Bewegung, an deren Aktionen in Boston er beteiligt war.
Rund jeder fünfte von denen, die gestern über den Kandidaten der Demokraten entschieden, wollte also nicht noch einmal Barack Obama als Präsidenten haben. Sind die 82 Prozent für Obama viel oder wenig?
Sie sind weniger als die 84 Prozent, die 1996 der ebenfalls zur Wiederwahl anstehende Bill Clinton erreichte. Davor hatte als letzter demokratischer Präsident Jimmy Carter seine Wiederwahl gesucht. Er schaffte in New Hampshire nur 47 Prozent; hatte allerdings in Ted Kennedy und dem Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown auch etwas stärkere Gegner als jetzt Obama in Vermin Supreme.
Carter, wie erinnerlich, wurde nicht wiedergewählt. Es siegte damals jemand, der mit seiner fröhlichen Selbstsicherheit, seiner Altersweisheit und seinem Vertrauen in die Werte Amerikas manche Ähnlichkeit mit dem jetzigen Kandidaten Ron Paul hat: Ronald Reagan.
Sie meinen, das sei eine dumme, eine überflüssige Frage, weil bei den Demokraten ja nur Barack Obama zur Wahl stand? Nein. Denn es gibt in den USA die Möglichkeit der sogenannten write-ins - Wähler können einen Namen auf ihren Stimmzettel schreiben, auch wenn der Betreffende offiziell kein Kandidat ist. Diese Option bestand gestern beim Primary der Demokraten.
Darüber hinaus traten gegen Obama durchaus offizielle Gegenkandidaten an; nicht weniger als zwölf an der Zahl - favorite sons, Lokalgrößen also; politische Aktivisten wie der weit links stehende Blogger Darcy Richardson, der gestern auf 0,4 Prozent der Stimmen kam. Auf der anderen Seite des Spektrums der Demokraten kandidierte der militante Abtreibungsgegner Randall Terry; er schaffte 0,7 Prozent.
Gegenwärtig - das ist der aktuelle Stand bei CNN - sind 98 Prozent der Stimmen ausgezählt. Die obigen Zahlen habe ich allerdings der Wikipedia entnommen, deren Daten auf einem etwas früheren Stand der Auszählung basieren, ungefähr 92 Prozent.
Auf den Kandidaten Barack Obama entfielen nach der Auszählung bei CNN 48.143 Stimmen; 82 Prozent. Auf 5.889 Stimmzettel hatte jemand einen anderen Namen geschrieben; das waren 10 Prozent. Die 12 weiteren Kandidaten erreichten zusammen laut der Auszählung in der Wikipedia 4.554 Stimmen; davon die meisten der Spaßkandidat und Satiriker Vermin Supreme, der versprochen hat, als Präsident ein Gesetz einzubringen, das es allen Amerikanern vorschreibt, die Zähne zu putzen. Er bekam 781 Stimmen, gleich 1,4 Prozent.
Hier sehen Sie ein Porträt dieses derzeit stärksten innerparteilichen Rivalen Barack Obamas, der als Präsident auch jedem Amerikaner ein Pony schenken und die Erforschung von Zeitreisen finanziell fördern will:
Hatten gestern tatsächlich 1,4 Prozent der Wähler der Demokraten Sinn für derartigen skurril-anarchistischen Humor? Nicht unbedingt. Denn Vermin Supreme tritt derzeit auch als linker Aktivist hervor; er gehört zu den Prominenten der Occupy-Bewegung, an deren Aktionen in Boston er beteiligt war.
Rund jeder fünfte von denen, die gestern über den Kandidaten der Demokraten entschieden, wollte also nicht noch einmal Barack Obama als Präsidenten haben. Sind die 82 Prozent für Obama viel oder wenig?
Sie sind weniger als die 84 Prozent, die 1996 der ebenfalls zur Wiederwahl anstehende Bill Clinton erreichte. Davor hatte als letzter demokratischer Präsident Jimmy Carter seine Wiederwahl gesucht. Er schaffte in New Hampshire nur 47 Prozent; hatte allerdings in Ted Kennedy und dem Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown auch etwas stärkere Gegner als jetzt Obama in Vermin Supreme.
Carter, wie erinnerlich, wurde nicht wiedergewählt. Es siegte damals jemand, der mit seiner fröhlichen Selbstsicherheit, seiner Altersweisheit und seinem Vertrauen in die Werte Amerikas manche Ähnlichkeit mit dem jetzigen Kandidaten Ron Paul hat: Ronald Reagan.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Abbildung vom Autor Marc Nozell unter Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz freigegeben.