Seit Wochen erleben wir nun die Diskussion um die "Wulff-Affäre". Wobei es da zwei Diskussionen gibt: In den Medien war das Urteil über Wulff schon im Dezember gefällt, und seitdem werden nur noch Details nachgeschoben. In der Bevölkerung oder auch hier in "Zettels Raum" geht es eher um die Frage, ob wir nun eine Krise des Bundespräsidenten oder eher eine Krise der Medien haben. Ob die "Würde des Amts" durch einen Rücktritt geschützt würde oder ob sie durch die Rücktrittsforderungen beschädigt wird.
Ein Paradebeispiel für die eher medienkritische Sicht findet sich heute in "Welt-Online". Ein Beispiel auf mehreren Ebenen.
Da haben wir zuerst eine der typischen Talkrunden des deutschen Staatsfernsehens. Eine Frau Will lädt zur Diskussion über Friedrich II. Und sie versucht dieses Thema umzubiegen, um den Altbundespräsidenten v. Weizsäcker dazu zu bringen, sich der Kampagne gegen den Amtsinhaber anzuschließen.
Was dieser zu Recht ablehnt. Worauf Will - ohne eine Spur Respekt vor dem Staatsoberhaupt - auf ihrer Zumutung noch insistiert.
In den meisten Ländern wäre dieses skandalöse Benehmen wahrscheinlich Anlaß, die Moderatorin in die Wüste zu schicken. Und den verantwortlichen Redakteur gleich dazu - der die Diskussionsrunde mit gleich zwei Linksradikalen angereichert hat, die anständigerweise keine Bühne geboten bekommen sollten.
Da wir uns aber in Deutschland befinden, werden beide Skandale nicht einmal zu einer Diskussion im Kontrollgremium des Senders führen, geschweige denn zu Konsequenzen.
Die zweite Ebene ist der Kommentar der "Welt". Der nimmt zwar auch keinen Anstoß an der Teilnehmerrunde - man hat sich an diese Mißstände gewöhnt. Aber er kritisiert zumindestens recht klar das Fehlverhalten von Will. Es gibt also durchaus noch guten Journalismus in Deutschland.
Aber dieser bleibt Randerscheinung. Die dritte Ebene liefert nämlich die Online-Redaktion der "Welt". Die sorgt dafür, daß ein Kommentar zu einer Fernsehsendung über Friedrich II dekoriert wird mit einem Videospot "Rücktritt ist kein Thema für Wulff" und einer "Chronik der Affären des Bundespräsidenten".
Was nicht paßt, wird passend gemacht - Hauptsache die Kampagne läuft weiter.
Ein Paradebeispiel für die eher medienkritische Sicht findet sich heute in "Welt-Online". Ein Beispiel auf mehreren Ebenen.
Da haben wir zuerst eine der typischen Talkrunden des deutschen Staatsfernsehens. Eine Frau Will lädt zur Diskussion über Friedrich II. Und sie versucht dieses Thema umzubiegen, um den Altbundespräsidenten v. Weizsäcker dazu zu bringen, sich der Kampagne gegen den Amtsinhaber anzuschließen.
Was dieser zu Recht ablehnt. Worauf Will - ohne eine Spur Respekt vor dem Staatsoberhaupt - auf ihrer Zumutung noch insistiert.
In den meisten Ländern wäre dieses skandalöse Benehmen wahrscheinlich Anlaß, die Moderatorin in die Wüste zu schicken. Und den verantwortlichen Redakteur gleich dazu - der die Diskussionsrunde mit gleich zwei Linksradikalen angereichert hat, die anständigerweise keine Bühne geboten bekommen sollten.
Da wir uns aber in Deutschland befinden, werden beide Skandale nicht einmal zu einer Diskussion im Kontrollgremium des Senders führen, geschweige denn zu Konsequenzen.
Die zweite Ebene ist der Kommentar der "Welt". Der nimmt zwar auch keinen Anstoß an der Teilnehmerrunde - man hat sich an diese Mißstände gewöhnt. Aber er kritisiert zumindestens recht klar das Fehlverhalten von Will. Es gibt also durchaus noch guten Journalismus in Deutschland.
Aber dieser bleibt Randerscheinung. Die dritte Ebene liefert nämlich die Online-Redaktion der "Welt". Die sorgt dafür, daß ein Kommentar zu einer Fernsehsendung über Friedrich II dekoriert wird mit einem Videospot "Rücktritt ist kein Thema für Wulff" und einer "Chronik der Affären des Bundespräsidenten".
Was nicht paßt, wird passend gemacht - Hauptsache die Kampagne läuft weiter.
R.A.
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