Tausende Migranten in Deutschland müssen gegen ihren Willen heiraten. Viele von ihnen sind hier geboren. Deutsche interessiert das kaum.
Kommentar: Der Artikel von Frau Akyol weist auf ein gravierendes Problem hin; auf ein Problem, das beispielsweise gestern in "Spiegel-Online" verharmlost wurde, wenn es dort hieß "Auf mehr als 3000 Mädchen und Frauen - meist aus muslimischen Familien - wurde in Deutschland innerhalb eines Jahres Zwang ausgeübt, eine Ehe einzugehen". Tatsächlich waren es genau 3443 Personen im Jahr 2008, die sich wegen einer Zwangsverheiratung an eine Beratungsstelle wandten.
Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß dies nur ein keiner Teil der betroffenen Frauen und Mädchen tun; es bedeutet ja in vielen Fällen den Bruch mit der Familie. Die wahre Zahl der Betroffenen dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Es gibt also in der Tat Grund, sich zu empören. Aber wer eigentlich sollte sich empören? Die Deutschen? Ja gewiß. Aber vor allem ist dies doch ein Problem der Moslems in Deutschland; ob sie Deutsche sind oder nicht.
Erstens, weil es Menschen ihres Glaubens, aus ihrem Kulturkreis sind, die sowohl die Täter stellen als auch zu Opfern werden. Vor allem aber, weil ein umfassender Schutz der Opfer gar nicht ohne die Mithilfe des moslemischen - überwiegend des türkischen - Umfelds möglich ist, in dem sie, wie auch die Täter, ihre soziale Heimat haben.
Es ist wie bei anderen Strafaten, die sich im familiären Umfeld abspielen: Sie werden in der Regel nur dann aufgedeckt, wenn entweder das Opfer Hilfe sucht, oder wenn jemand aus der Familie, aus dem Freundeskreis oder aus der Nachbarschaft zur Polizei geht.
Zwangsverheiratung ist eine Straftat. Paragraph 237 StGB:
Die Mitarbeiterin von "Zeit-Online" Cigdem Akyol kritisiert sehr zu Recht die Praxis der Zwangsverheiratung. Aber es scheint, daß sie blind für das Offensichtliche ist. Sie schreibt über diese Praxis,
Wo bleibt deren Empörung? Wo sind die Nachbarn, die Freunde und Verwandten, die von einer geplanten Zwangsheirat erfahren und zum nächsten Polizeirevier gehen, um sie anzuzeigen und damit das Opfer zu retten?
An sie, so scheint mir, ist in erster Linie zu appellieren. Natürlich sollten auch Nichtmoslems wachsam sein, wenn sie von einer bevorstehenden Zwangsverheiratung erfahren. Aber meist werden nicht sie es erfahren, sondern die Moslems im Umfeld der Täter und der Opfer.
Vorspann zu einem Artikel in "Zeit-Online" von Cigdem Akyol. In der Rubrik "Neu im Ressort" wird dieser Artikel mit der Überschrift "Zwangsheirat - Deutsche, empört euch!" angekündigt; er trägt aber (gegenwärtig) den Titel "Zwangsheirat - Sie sind uns fremd".
Kommentar: Der Artikel von Frau Akyol weist auf ein gravierendes Problem hin; auf ein Problem, das beispielsweise gestern in "Spiegel-Online" verharmlost wurde, wenn es dort hieß "Auf mehr als 3000 Mädchen und Frauen - meist aus muslimischen Familien - wurde in Deutschland innerhalb eines Jahres Zwang ausgeübt, eine Ehe einzugehen". Tatsächlich waren es genau 3443 Personen im Jahr 2008, die sich wegen einer Zwangsverheiratung an eine Beratungsstelle wandten.
Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß dies nur ein keiner Teil der betroffenen Frauen und Mädchen tun; es bedeutet ja in vielen Fällen den Bruch mit der Familie. Die wahre Zahl der Betroffenen dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Es gibt also in der Tat Grund, sich zu empören. Aber wer eigentlich sollte sich empören? Die Deutschen? Ja gewiß. Aber vor allem ist dies doch ein Problem der Moslems in Deutschland; ob sie Deutsche sind oder nicht.
Erstens, weil es Menschen ihres Glaubens, aus ihrem Kulturkreis sind, die sowohl die Täter stellen als auch zu Opfern werden. Vor allem aber, weil ein umfassender Schutz der Opfer gar nicht ohne die Mithilfe des moslemischen - überwiegend des türkischen - Umfelds möglich ist, in dem sie, wie auch die Täter, ihre soziale Heimat haben.
Es ist wie bei anderen Strafaten, die sich im familiären Umfeld abspielen: Sie werden in der Regel nur dann aufgedeckt, wenn entweder das Opfer Hilfe sucht, oder wenn jemand aus der Familie, aus dem Freundeskreis oder aus der Nachbarschaft zur Polizei geht.
Zwangsverheiratung ist eine Straftat. Paragraph 237 StGB:
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zur Eingehung der Ehe nötigt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.Wer von einer Straftat erfährt, der hat die moralische (wenn auch in Deutschland in der Regel nicht die gesetzliche) Pflicht, sie zur Anzeige zu bringen. Er hat sie hier insbesondere deswegen, weil es ja nicht nur darum geht, die Täter abzuurteilen, sondern auch die Opfer zu schützen und davor zu bewahren, daß ihr Leben zerstört wird.
(2) Ebenso wird bestraft, wer zur Begehung einer Tat nach Absatz 1 den Menschen durch Gewalt, Drohung mit einem empfindlichen Übel oder durch List in ein Gebiet außerhalb des räumlichen Geltungsbereiches dieses Gesetzes verbringt oder veranlasst, sich dorthin zu begeben, oder davon abhält, von dort zurückzukehren.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(4) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.
Die Mitarbeiterin von "Zeit-Online" Cigdem Akyol kritisiert sehr zu Recht die Praxis der Zwangsverheiratung. Aber es scheint, daß sie blind für das Offensichtliche ist. Sie schreibt über diese Praxis,
dass man sich in Deutschland viel zu wenig dafür interessiert. Sicher, die furchtbaren Fälle wie der Mord an Hatun Sürücu sorgen für Empörung. Dass aber psychische oder physische Gewalt schon viel früher beginnt, wird oft genug ignoriert.Aber sie finden doch innerhalb des Erfahrungshorizonts der rund vier Millionen Menschen moslemischen Glaubens in Deutschland statt.
Dies mag daran liegen, dass Zwangsehen für die deutsche Mehrheitsgesellschaft schlicht undenkbar sind. Sie finden jenseits des Erfahrungshorizonts der Deutschen statt – und werden schon allein deshalb nicht wahrgenommen.
Wo bleibt deren Empörung? Wo sind die Nachbarn, die Freunde und Verwandten, die von einer geplanten Zwangsheirat erfahren und zum nächsten Polizeirevier gehen, um sie anzuzeigen und damit das Opfer zu retten?
An sie, so scheint mir, ist in erster Linie zu appellieren. Natürlich sollten auch Nichtmoslems wachsam sein, wenn sie von einer bevorstehenden Zwangsverheiratung erfahren. Aber meist werden nicht sie es erfahren, sondern die Moslems im Umfeld der Täter und der Opfer.
Zettel
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