Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt
21. Juni 2015
Marginalie: Die junge Union macht sich Gedanken ums Kinderkriegen
19. Juni 2015
Bevor Europa zerbricht
17. Juni 2015
Deutscher Übersetzer tot: Jameson!
So bleibt mir nur, ihm die Überschrift zu verehren, die er sich selbst (im großartigen Dialog mit Ralf Sotschek namens In-Schlucken-zwei-Spechte) für den Fall seines eventuellen Ablebens zugeschrieben hat.
Sláinte, Haeraidh!
© Meister Petz. Titelvignette: Harry Rowohlt auf der Frankfurter Buchmesse 2003. Foto von Hans Weingartz, vom User Frau Olga unter CC-BY-SA-2.0-DE lizenziert. Für Kommentare bitte hier klicken.
13. Juni 2015
Martin Buber starb am 13. Juni vor 50 Jahren
Er blieb, so scheint es mir, immer ein Sucher und hatte den chassidischen Glauben seines Großvaters im galizischen Lemberg durch das Studium der Aufklärung verloren. Ältere erinnern sich vielleicht noch an Radiovorträge, in denen das Wort vom heutigen Schweigen Gottes vorkam. Damals liefen auch alle in Ingmar Bergmans Film „Das Schweigen“. Und fand der jüdische Sucher etwas?
Buber (1878-1965) berichtet über seine Suche nach der Wahrheit: „In jüngeren Jahren war mir das ‚Religiöse‘ die Ausnahme. (…) Das ‚Religiöse‘ hob einen heraus. Drüben war nun die gewohnte Existenz mit ihren Geschäften, hier aber waltete Entrückung, Erleuchtung, Verzückung, zeitlos, folgelos.“ Das Ereignis eines schicksalshaften Besuchs eines jungen verzweifelten Menschen habe ihn bekehrt. Er habe dessen Fragen zwar beantwortet, aber es unterlassen, „die Fragen zu erraten, die er nicht stellte“ und von denen er später durch einen Freund erfuhr. „Seither habe ich jenes ‚Religiöse‘, das nichts als Ausnahme ist, Herausnahme, Ekstasis, aufgegeben oder es hat mich aufgegeben. Ich besitze nichts mehr als den Alltag. (…) Ich kenne keine Fülle mehr als die Fülle jeder sterblichen Stunde an Anspruch und Verantwortung. (…) Wenn das Religion ist, so ist sie einfach alles, das schlichte gelebte Alles in seiner Möglichkeit der Zwiesprache.“ ( Zwiesprache, Traktat vom dialogischen Leben, Heidelberg 1978, 31-33)
30. Mai 2015
Kinderverwahranstalt, Indoktrinationsinsel oder doch ein Ort zum Lernen ? Ein Gedankensplitter zur real existierenden Bildungsgerechtigkeit.
29. Mai 2015
Die Sonne scheint
Aber egal wie das Wetter auch sein mag - derzeit scheint die Sonne über dem Sensationsaufsteiger. Ein echtes Fußballmärchen, wie die "Lilien" von der vierten in die erste Bundesliga aufgerückt sind.
Ebenfalls unabhängig vom realen Wetter läßt der Sonnenschein für manche Fußball-Funktionäre etwas weiter südlich zu wünschen übrig. Anstatt feudal im Baur au Lac zu residieren und den FIFA-Paten erneut zu inthronisieren, müssen sie wegen Korruptionsvorwürfen in eidgenössischen Gefängniszellen trauern.
Ein spannender Kontrast.
28. Mai 2015
"Die Caine war sein Schicksal" - Herman Wouk zum 100.
22. Mai 2015
Verkehr 2025 (Nachtrag)
Wenn sich das so wie beschrieben bestätigt, dann wäre autonomes Fahren schon dieses Jahr (!) serienreif möglich.
Vorerst mit einem eingeschränkten Funktionsumfang, aber schon in wenigen Jahren soll dann weitgehend autonomes Fahren möglich sein. "Weitgehend", weil immer noch für den Notfall ein einsatzbereiter und fahrtüchtiger Mensch gebraucht wird:
Im Durchschnitt trifft die Software einmal alle 400.000 Kilometer auf eine unbekannte Situation und übergibt dann dem Fahrer die Kontrolle.
Damit wären dann noch nicht alle der in meiner Artikelserie beschriebenen gesellschaftlichen Veränderungen möglich, aber das wäre dann wohl nur noch eine Frage der weiteren Entwicklung. Die trotzdem deutlich schneller kommen wird als bisher absehbar.
Bemerkenswert finde ich den komplett anderen Ansatz gegenüber Google und anderen "konventionellen" Forschungsansätzen. Das ist wirklich innovativ.
© R.A.. Für Kommentare bitte hier klicken.
11. Mai 2015
9. Mai 2015
Das deutsche Ideal
So lautet ein - tatsächlich belegtes - Zitat von Kurt Tucholsky. Die alte Aphorismenschleuder Tucholsky ist ein Phänomen in der deutschen Geisteswelt, weil er ständig zitiert (oft mit Sätzen, die er nie gesagt hat), aber kaum gelesen wird. Macht nix - es genügt zu wissen, dass Tucholsky ein großer Satiriker (aufgeregtes Schnipsen in der ersten Reihe: "Darf alles!") war und deshalb für die Königsdisziplin, ja die einzige überhaupt mögliche Disziplin deutschen Humors steht.
8. Mai 2015
Zitat des Tages: Das kurze Gedächtnis des Jakob Augstein
Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten: Vor ungefähr dreieinhalb Monaten, an gleicher Stelle.
Da schimpfte Augstein nicht nur über die Pegida-Anhänger, sondern vor allem über jene in Politik und Medien, die sie nicht zum Gegenstand einhelliger Verachtung gemacht haben.
Nun ist es nicht das Thema, dass Augstein die einen unterstützt und die anderen ablehnt (zur Hälfte stimme ich ja mit ihm überein). Sondern dass er das Streikrecht als Argument anführt, warum die Lokführer nicht kritisiert werden sollen:
Vor Jahren haben die meisten Lokführer ihren Beamtenstatus verloren. Nun sollen sie - de facto - ihres Streikrechts beraubt werden. Das ist die höchste Vollendung der Privatisierung. Es geht dabei nicht nur um die Lokführer. Der Wirtschaftsflügel der CDU möchte die Gelegenheit nutzen, das Streikrecht grundsätzlich einzuschränken. Im Bereich der "Daseinsvorsorge" sollen strengere Regeln gelten. Das kann man weit fassen: Verkehr in der Luft und auf dem Land, Erziehung, was noch? Heute trifft es die Lokomotivführer. Morgen Lehrer und Erzieher. Und übermorgen?Abgesehen davon, dass diese Untergangsrhetorik durchaus an Pegida unter umgekehrten Vorzeichen erinnert und einige Ungereimtheiten enthält (als ob Lokführer als Beamte überhaupt ein Streikrecht gehabt hätten oder es mit einer einheitlichen Tarifgemeinschaft keine Mitbestimmung mehr gäbe): Es gibt noch eine andere Parallele.
5. Mai 2015
Quo vadis, Blogosphäre?
Ein schönes Treffen, ein schönes Programm:
Freitag abend die Gründung des Hayek-Clubs Bamberg mit Einführung von Günter Ederer und einem Vortrag von Sascha Tamm zur liberalen Sozialpolitik.
Samstags eine Stadtführung mit Schwerpunkt "Hexenverfolgung" - dieses Thema werde ich bei Gelegenheit hier vertiefen. Nachmittags dann zwei sehr gute Vorträge von Christian Hofmann ("Lügenpresse? Wahrheitsblogger?") und Igor Ryvkin ("Liberalismus und Libertarismus in Rußland"). Und noch einer zur Währungspolitik, bei dem ich mal "nil nisi bene" anwende.
Abends eine Podiumsdiskussion mit Frank Schäffler, dem bayrischen FDP-Vize Körber und dem Politikwissenschaftler Saalfeld aus Bamberg zum aktuellen Stand der Schuldenkrise.
Und am Sonntag dann einen leckeren Brunch mit einer Diskussion zwischen dem Öko-Autor Michael Miersch und einem Ex-Bio-Landwirt.
Wichtiger als das offizielle Programm waren aber die persönlichen Gespräche mit Kollegen aus der deutschen Blogger-Szene.
30. April 2015
Literarisches Neuland
Ein Beispiel, an dem sich die Überforderung der Verantwortlichen (oder sich verantwortlich Fühlenden) immer wieder zeigt, ist der Umgang mit "E-Books". Sind das jetzt "richtige" Bücher?
Sind sie, meinen die Verbraucherschutzorganisationen (die sich völlig unabhängig von Sachkenntnis immer gerne verantwortlich fühlen). Und fordern von den Verlagen, daß man "E-Books" genauso weiterverkaufen können sollte wie gedruckte Bücher.
Vor Gericht sind sie damit wieder einmal gescheitert. Die deutsche Justiz scheint also technisch schon etwas weiter zu sein als die Streitparteien. Denn ein "Weiterverkauf" ist bei einer Datei eigentlich kaum möglich. Die wird kopiert, und ist dann beim "Verkäufer" immer noch vorhanden. Selbst wenn er sie - eine eher unrealistische Annahme - nach dem "Verkauf" ordentlich löscht: In seinen Datensicherungen ist sie natürlich immer noch vorhanden.
24. April 2015
Wahl im UK: Die Last der Vergangenheit
Der Wahlkampf für die general election im Vereinigten Königreich am 7. Mai geht in die heiße Endphase. Nach den aktuellen Umfragen steht ein Kopf-an-Kopf-Rennen an.
Wieso es überhaupt so knapp wird, mag man sich fragen - sitzt doch die aktuelle Koalitionsregierung alles andere als fest im Sattel. Cameron schlingert in der Europa-Frage, und vor allem Juniorpartner Nick Clegg von den LibDems trug bis vor kurzem regelmäßig die rote Laterne als unbeliebtester Politiker und verliert möglicherweise sogar sein Mandat in Sheffield, das er 2010 mit über 15.000 Stimmen Vorsprung gewonnen hat.
Schauen wir uns also die aktuelle politische Situation im UK etwas genauer an. Ich glaube nämlich, dass sie sowohl in den Gemeinsamkeiten als auch in den Unterschieden ein interessanter Spiegel zu Deutschland ist.
23. April 2015
Es kommt, wie es kommen muss. Ein kurzes Streiflicht zur AfD.
22. April 2015
Meckerecke: Nach zweihundert Metern nationalsozialistisch abbiegen
An diesen Klassiker unter den politischen Witzen musste ich heute denken, nachdem ich über eine Entscheidung des Amtsgerichts in Bremen gelesen habe. Es hat einen Betreiber einer Facebook-Seite zu 1.500 Euro Geldstrafe wegen übler Nachrede verurteilt, weil er einen Politiker der "Bürger in Wut" als "rechtes Schwein" bezeichnet hat.
21. April 2015
Russisches Roulette im Mittelmeer
Denn Europa hat es sich recht bequem in der Realitätsverweigerung eingerichtet.
18. April 2015
Großmutti for President?
Hillary Diane Rodham Clinton als erfahrene Politikerin zu bezeichnen, ist schon untertrieben. Sie war jahrelang demokratische US-Senatorin für den Bundesstaat New York, dann Secretary of State - und zwar die deutlich kompetentere der beiden Amtsinhaber in der außenpolitisch allgemein recht chaotischen Ära Obama. Glaubt man ihrem aktuellen Buch, wäre den USA unter einer Präsidentin Clinton im Vergleich zu Obama einiges erspart geblieben.
Und für ihren anstehenden Präsidentschaftswahlkampf bringt sie nicht nur die Erfahrung mit, schon einmal an einer primary teilgenommen zu haben, sondern ist auch als ehemalige first lady bestimmt die Einzige, die schon acht Jahre lang den berühmten west wing bewohnt hat, noch bevor sie selbst in ein Amt gewählt wurde.
16. April 2015
Das Stigma
Auf der einen Seite diesmal der Papst himself und das Europäische Parlament. Ein Papst, der aus seiner theologischen Stellung offenbar schließt, er wäre auch in Wirtschaftsfragen, Pädagogik und nun Geschichte und Justiz unfehlbar. Und ein EP, das sonst dem Beitritt der Türkei entgegenfiebert - aber doch der Versuchung erliegt, seinen eigenen Popularitätsproblemen mit großen Vorwürfen nach außen zu begegnen.
Auf der anderen Seite gewohnt uneinsichtig und mit hysterischen Gegenvorwürfen konternd die türkische Regierung. Die auch nach Jahrzehnten nicht einsehen will, daß man das Armenier-Thema nicht mit blind wiederholten Dementis aus der Welt schaffen wird.
Dabei ist die Sachlage nicht wirklich umstritten. Es gab 1915 systematische Massenmorde durch türkische Truppen und Zivilisten an Armeniern und anderen Minderheiten. Die Massaker und die unmenschliche Behandlung während der "Umsiedlung" forderten viele hundertausend Menschenleben. Das Alles wird grundsätzlich von der türkischen Regierung auch anerkannt und als massive Menschenrechtsverletzung eingestuft. Es hat auch offizielle Entschuldigungen gegeben und Versuche, sich mit den Armeniern auszusöhnen.
Aber was die Türkei nicht akzeptiert, und was diesen wütenden Protest verursacht, das ist das Etikett "Völkermord", auf dem europäische Politiker bei ihrer Einschätzung der Ereignisse von 1915 bestehen.
13. April 2015
Günter Grass (1927-2015)
12. April 2015
Aus der Schwalbenperspektive: Kulturpessimismus
(Gravur auf der "Victoria", dem Meisterschaftspokal des DFB von 1901 bis 1944)
Die Debatte in Zettels Raum und Zimmer zum Thema "Kulturpessimismus" hat mich dazu veranlasst, dieses Phänomen mal aus der Schwalbenperspektive zu betrachten. Denn auch wenn culture crumbles and religion stumbles (Bob Geldorf), gibt es in Deutschland noch einen Hort des Wahren, Guten und Schönen. Für die einen ist er das aufgrund seiner integrativen Wirkung auf Menschen mit Migrationshintergrund ("Özil" etc.) - für die anderen aufgrund seiner integrativen Wirkung auf Menschen ohne Migrationshintergrund ("Der Stolz einer ganzen Region", diese meistens strukturschwach). Und wofür braucht die Friedensmacht Deutschland funktionierende Sturmgewehre, wenn Jogis Buben den Brasilianern jederzeit völlig gewaltfrei sieben Buden einschenken können?
11. April 2015
Von Feiertagen und Laternenfesten. Ein Gedankensplitter zu Kulturpessimismus und dem Kitt des Zusammenlebens.
9. April 2015
Seidenstraße auf russisch
In Rußland hat Putin wohl auch langfristige Ziele, aber mit der taktischen Umsetzung ist er aktuell ziemlich im Sumpf steckengeblieben.
Das führte dann zu einer recht eigenartigen Reaktion auf die "Seidenstraße"-Initiative in Form eines fiktiven Rückblicks aus dem Jahr 2025. Sie zeigt, wie weit sich die russische Politik von der Realität entfernt hat.
8. April 2015
Unbestellte Leistungen
Wie Medienberichte und Internet-Kommentare zeigen, kommt dieser populistische Vorstoß bei einigen Leuten auch gut an. Hilft ja vielleicht bei den anstehenden Bürgerschaftswahlen.
Sollte der Versuch dann hinterher bei den Gerichten scheitern, ist die Wahl schon lange vorbei.
4. April 2015
Zitat des Tages: Eine Frage der Zeit
Aus eine Blogbeitrag aus dem lawblog
© Techniknörgler. Für Kommentare bitte hier klicken.