5. Mai 2019

Europa ist die Antwort? Ein Gedankensplitter zum Verlust linker Macht.

Die ehemals sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ist ja nun schon des öfteren durch eher, sagen wir mal simple, Wahlplakate aufgefallen. Wenn man nix zu sagen hat, dann sagt man es möglichst blumig, vielleicht fällt noch das eine oder andere Stimmvieh darauf herein. Auch zur Europawahl diesen Jahres plakatiert sie ähnlich blumig: "Europa ist die Antwort."

Nun, es ist schön, dass die SPD meint Europa sei die Antwort, vor allem wenn man bedenkt, dass niemand, auch nicht die SPD, eine Frage gestellt hat. Nun ist aber die Frage nach der Frage eigentlich eine ganz spannende und vielleicht in der Konsequenz die Wahlwerbung eine etwas zu ehrliche, als die Genossen sich das eigentlich wünschen.


Die Spitzenkandidatin für die Wahl (eigentlich Spitzenkandidat, aber geschenkt) ist niemand anderes als unsere derzeitige Justizministerin Katarina Barley, die man ohne große Übertreibung, als eine zuverlässige Stütze des deutschen Linksextremismus (der ja vorgeblich nicht existiert) verstehen darf. In ihrer Amtszeit als Familienministerin (früher mal Gedöns, heute die universelle Großgießkanne für Staatsmilliarden) führte sie die Leitlinie ihrer nicht weniger aktiven Genossin Schwesig (die derzeit so eigene Problemchen mit dem Befolgen von Regeln hat) nahezu 1:1 fort, ignorierte das zunehmend wachsende Problem des Linksextremismus und konzentrierte sich ganz auf den inzwischen SPD-definierenden "Kampf gegen Rechts". Die Millionen Fördergelder für linksextreme Rollkommandos wurden anstandslos weitergezahlt, sie zeichnete zusammen mit ihrer Vorgängerin (wie auch anderen Geistesgrößen wie Ralf "Pöbel-"Stegner) gemeinsame Erklärungen mit gewalttätigen Rotfaschisten, ohne darin auch nur das geringste Problem zu sehen. 
Wenn diese Person also die Antwort in Europa sieht, dann fallen einem schon so einige Vermutungen zu der Frage ein. Zum Beispiel:
  • Wie schaffen wir es, angesichts des massiven Verlustes an Wählerstimmen, immer noch unsere Agenda durchzusetzen?
  • Wie schaffen wir es, Konzepte, die so links sind, dass wir in Deutschland niemals mehr eine Mehrheit dafür bekommen würden, dennoch durchzusetzen?
  • Wie gelingt es uns der derzeitigen politische Linksflucht etwas entgegenzusetzen und zu verhindern, dass die, die uns ablösen, unsere Konzepte wieder zurück drehen?
Und, tatsächlich, auf alle drei Fragen ist Europa tatsächlich die Antwort.

In nahezu ganz Europa (mit Ausnahme der östlichen Ableger), vor allem aber auch in Deutschland, brach vor so knapp 30-40 Jahren ein mehr oder minder starker Zug nach links an. Das hatte nicht zuletzt seine Ursachen im wirtschaftlichen Erfolg (schönen Gruss vom Esel und dem alten Rom), vor allem aber kurioserweise auch im Zusammenbruch des Kommunismus, der damit als Feindbild, Bedrohung und auch reale Abschreckung wegfiel und damit auch nicht mehr als Schachtelteufel herhalten konnte. Im Zuge dieser Linksbewegung kam es zur Umsetzung etlicher linker Konzepte, die bis dato nur ein Schattendasein fristeten: Massive Zuwanderung aus bildungsfernen Ländern, deutlicher Anstieg der Staatsverschuldung, massive Einführung von Umweltauflagen, ebenso massiver Ausbau des Sozialstaates und nicht zuletzt auch eine Wegorientierung von den USA hin zu Russland.

Das Dumme an linken Konzepten war aber, wie immer in der Geschichte: Sie gehen auf lange Bank grundsätzlich schief. Und auch wenn nahezu die gesamte Linke schon seit einigen Jahren bis zur Heiserkeit ein "Haltet den Dieb" nach dem anderen rausbrüllt, so nimmt langsam beim dummen Stimmvieh die Vernunft wieder Einzug. Wer es real erlebt wie sein Einkommen nicht mehr zum Wohnen reicht, wer die Preise für Strom, Sprit und Wohnen explodieren sieht, wer Kinder in der Schule hat, die die tagtägliche Bereicherung live erleben, wer öffentliche Schwimmbäder oder Krankenhäuser besucht, dem sind irgendwann die Geschichten aus Spargel, Kinderstürmer oder dem neuen Süddeutschland auch nicht mehr ausreichend, um nicht wahrzunehmen, wo der Zug hinfährt. 
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Und das schlägt sich auch im Wahlverhalten nieder. Man mag die 13% für die AfD bundesweit für klein halten, im Angesicht der nahezu geschlossenen Medienpropagandafront sind diese 13% ausgesprochen beachtlich. Hätte die AfD nicht ihren völlig hirnrissigen inneren Streit ausgefochten, wären es vermutlich inzwischen 20. In Ostdeutschland sind es inzwischen deutlich über 20. Die CSU hat den Schuss bereits gehört, aber auch die CDU, selbst Merkel 2, hat inzwischen begriffen, dass ihre Vorgängerin inzwischen Wählergift darstellt. Die SPD geht derzeit mit fliegenden Fahnen in der Untergang. Trotz gigantischem Verlagsimperium und dazu passender Zeitungsmacht wird sie bald die Nummer vier im deutschen Parteienspektrum. Mit Raum nach ganz unten.
Jeder Kapitän weiß, dass sein Schiff, wenn die Pumpen alle laufen und trotzdem immer noch mehr Wasser eindringt, als rausgepumpt werden kann, dieses unweigerlich sinken wird. Denn alle Pumpen zusammen können trotzdem nur eine bestimmte Leistung aufbringen. Die deutsche Linke hat längst alle Pumpen im Einsatz: Von einer massiven Propagandapresse über nicht einmal mehr getarnten Staatsfunk samt Zensurgesetzen  bis zu heimlich finanzieren Rollkommandos. Und trotzdem leckt das Boot. Die AfD wächst, die Wähler für die erklärten Linksparteien schrumpfen. Nicht schnell, aber stetig.

Es ist absehrbar, dass wir auch in Deutschland den selben Backlash erleben werden, wie ihn bereits die USA vorgemacht hat, wie ihn Frankreich erlebt, wie er in England den Brexit erst ermöglichte, wie es in diversen, inzwischen nahezu allen europäischen Ländern kocht. Und die Linke hat Angst davor. Wie der Teufel vor dem Weihwasser. Und deswegen kämpft sie, man verzeihe die Theatralik dieses Vergleichs, ein letztes Gefecht um Pflöcke einzuschlagen, bevor es zu spät ist. Europa ist der feuchte Traum der Sozialisten, eine Art oberster Soviet, so weit von seinen Nationalvölkern entfernt, dass er Entscheidung nach ganz eigenen Regeln trifft, aber eben nicht mehr auf dieses dumme Stimmvieh angewiesen ist. Die EU ist in ihrer ganzen Konstruktion inzwischen ein durch und durch kollektives Kontrukt und damit der zentrale Strohhalm des linken Denkens. Europa ist die Antwort auf eine verzweifelte Situation linken Denkens.

Und genau das macht Europa so falsch. Wenn Europa die Antwort auf den Traum der Kollektivisten, Sozialisten und auch Kommunisten dieses Landes ist, dann muss jedem, wirklich jedem, der noch einen liberalen Funken in sich spürt, bewusst sein, dasss dieses Europa kein Verbündeter ist. Wenn etwas der Traum eines Kollektivisten ist, dann ist es der Albtraum des Individuums. Am Ende ist Europa ein Thema wie auch der Klimawandel, eine in sich irre komplizierte Materie mit der der Einzelne nahezu immer im Details überfordert sein wird. Aber ebenso lässt sich viel aussagen, wenn man sich ansieht, wer das Thema forciert und wer dabei glasige Augen bekommen. Wenn Europa Traum und Antwort der SPD ist, der Stegner-SPD, der Kühnert-,Nahles-,Maas und Barley-SPD, dann ist es keine Antwort für irgendjemanden der an einen freiheitlichen Rechtsstaat im Sinne unserer Verfassung glaubt.

Llarian

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