The cost of moving goods, not the cost of tariffs, is the largest barrier to global trade today (...) and has effectively offset all the trade liberalization efforts of the last three decades.
(Die Kosten für den Transport von Waren und nicht die Zollkosten sind heute die größte Barriere für den Welthandel (...) und haben faktisch alle Bemühungen der letzten drei Jahrzehnte zur Liberalisierung des Handels zunichte gemacht.)
Aus einer Untersuchung der kanadischen Investmentbank CIBC World Markets vom Mai dieses Jahres.
Kommentar: Der Artikel von Larry Rother in der heutigen New York Times, aus dem dieses Zitat stammt, ist lesenswert. Man kann daraus erfahren, welche weitreichenden Konsequenzen die Verteuerung des Erdöls hat.
Die Kosten dafür, einen Standard- Container von 40 Fuß von Schanghai in die Vereinigten Staaten zu transportieren, sind beispielsweise seit Beginn dieses Jahrzehnts von 3000 auf 8000 Dollar gestiegen. Große Containerschiffe fahren mit einer um zwanzig Prozent reduzierten Höchstgeschwindigkeit, um Kosten einzusparen. Das verlangsamt den Welthandel.
Betroffen sind vor allem Industriezweige, in denen bisher vergleichsweise billige Güter über große Entfernungen transportiert wurden, um in Ländern mit niedrigen Lohnkosten verarbeitet zu werden. Als Beispiel nennt Rother amerikanisches Holz, aus dem in China Möbel gezimmert wurden, die dann wieder auf dem US-Markt landeten.
Auch Obst und Gemüse, die bisher über weite Wege zum Verbraucher transportiert wurden, würden jetzt gegenüber heimischen Produkten weniger wettbewerbsfähig, schreibt Rother.
Ein weiterer Effekt könnte sein, daß wieder mehr regionale Märkte entstehen - daß China zum Beispiel Eisenerz eher aus Australien als aus Brasilien bezieht; daß mexikanische Produkte auf dem US-Markt wettbewerbsfähiger werden.
Dazu paßt die Meldung im heutigen "Tagesspiegel am Sonntag", daß immer mehr deutsche Unternehmen sich wieder von der Produktion in China verabschieden. Dafür gibt es diverse Gründe - die gestiegenen Lohnkosten in China, die gestiegenen Steuern dort, Mangel an Fachkräften -; aber die Transportkosten, die in dem Artikel nicht erwähnt werden, dürften ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen.
Kommt also die Produktion nach Deutschland zurück? Vielleicht zum Teil. Aber schon sind Länder in Bereitschaft, die selbst in Relation zu China Billiglöhne zu offerieren haben.
Vietnam vor allem beginnt sich jetzt zwar nicht vom Kommunismus, aber doch von der Planwirtschaft zu befreien. Als Folge des Sozialismus ist das Land total verarmt; also ein Land mit (vorläufig) unschlagbaren Billiglöhnen. So billig vermutlich, daß sogar gestiegene Transportkosten aufgewogen werden.
(Die Kosten für den Transport von Waren und nicht die Zollkosten sind heute die größte Barriere für den Welthandel (...) und haben faktisch alle Bemühungen der letzten drei Jahrzehnte zur Liberalisierung des Handels zunichte gemacht.)
Aus einer Untersuchung der kanadischen Investmentbank CIBC World Markets vom Mai dieses Jahres.
Kommentar: Der Artikel von Larry Rother in der heutigen New York Times, aus dem dieses Zitat stammt, ist lesenswert. Man kann daraus erfahren, welche weitreichenden Konsequenzen die Verteuerung des Erdöls hat.
Die Kosten dafür, einen Standard- Container von 40 Fuß von Schanghai in die Vereinigten Staaten zu transportieren, sind beispielsweise seit Beginn dieses Jahrzehnts von 3000 auf 8000 Dollar gestiegen. Große Containerschiffe fahren mit einer um zwanzig Prozent reduzierten Höchstgeschwindigkeit, um Kosten einzusparen. Das verlangsamt den Welthandel.
Betroffen sind vor allem Industriezweige, in denen bisher vergleichsweise billige Güter über große Entfernungen transportiert wurden, um in Ländern mit niedrigen Lohnkosten verarbeitet zu werden. Als Beispiel nennt Rother amerikanisches Holz, aus dem in China Möbel gezimmert wurden, die dann wieder auf dem US-Markt landeten.
Auch Obst und Gemüse, die bisher über weite Wege zum Verbraucher transportiert wurden, würden jetzt gegenüber heimischen Produkten weniger wettbewerbsfähig, schreibt Rother.
Ein weiterer Effekt könnte sein, daß wieder mehr regionale Märkte entstehen - daß China zum Beispiel Eisenerz eher aus Australien als aus Brasilien bezieht; daß mexikanische Produkte auf dem US-Markt wettbewerbsfähiger werden.
Dazu paßt die Meldung im heutigen "Tagesspiegel am Sonntag", daß immer mehr deutsche Unternehmen sich wieder von der Produktion in China verabschieden. Dafür gibt es diverse Gründe - die gestiegenen Lohnkosten in China, die gestiegenen Steuern dort, Mangel an Fachkräften -; aber die Transportkosten, die in dem Artikel nicht erwähnt werden, dürften ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen.
Kommt also die Produktion nach Deutschland zurück? Vielleicht zum Teil. Aber schon sind Länder in Bereitschaft, die selbst in Relation zu China Billiglöhne zu offerieren haben.
Vietnam vor allem beginnt sich jetzt zwar nicht vom Kommunismus, aber doch von der Planwirtschaft zu befreien. Als Folge des Sozialismus ist das Land total verarmt; also ein Land mit (vorläufig) unschlagbaren Billiglöhnen. So billig vermutlich, daß sogar gestiegene Transportkosten aufgewogen werden.
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