10. August 2013

Respekt


Matthias Matussek im Interview mit der "Welt":
Was mich auch stört, ist, dass Krömer so sehr Kult ist, dass er in einer Image-Kampagne über Respekt eingesetzt wird. Abenteuerlich und vielsagend für den Medien-Betrieb. Das ist so, als würde man der Mafia beim Geldwaschen zugucken. Oder der Papst die Sendung "Peep!" moderieren.“
Oder Bushido ein Praktikum im Bundestag anzubieten um ihm bei seinem Einstieg in die Politik unter die Arme zu greifen.

Was Matthias Matussek hier beschreibt, ist nicht der Medien-Betrieb der sich durch Werbung finanzierenden Privatsender. Es sind Anstalten des öffentlichen Rechts, die einer Demokratieabgabe bedürfen, um für die Bürger Deutschlands jeden Tag aufs neue die Demokratie zu retten und ihren Bildungsauftrag zu erfüllen. 


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Eine dieser Anstalten, der RBB, produziert die Shows in denen Kurt Krömer seine Gäste verleumdet. Kurt Krömer selbst unterstützt die Kampagne „Gesicht zeigen“ in der es natürlich auch um Respekt geht.
Solange ich ihn aus dem Fernsehen kenne, ist er aufgefallen, aber ganz sicher nicht mit Respekt.

Offenbar gibt es zwei sehr unterschiedliche Arten des Respekts, welche die Diskussion auch sehr unterschiedlich prägen. Einen wohlfeilen, von Kampagnen getragenen und einen Respekt der Respektlosigkeit.
Letzterer ist als geflügelte Drohung, wie: „Respekt Alta“, aus einschlägigen Filmen und Videos der Gangsta-Rap Szene bekannt.

Es gibt dazu ein Parallele, die Toleranz betreffend.
Auch hier erscheinen in der öffentlichen Diskussion mehrere Arten von Toleranz. Eine des „Leben und leben lassen“ und eine der Toleranz der Intoleranz.
Karl Popper schrieb einmal: “Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“

Die Toleranz hat Grenzen und das trifft auch auf den Respekt zu. Ich bin nicht bereit jemanden zu respektieren, nur weil er einer bestimmten Religion angehört, weil er bestimmte sexuelle Präferenzen hat oder eine bestimmte Hautfarbe oder Nationalität. Das allein ist kein Grund für Respekt. 
Für Akzeptanz reicht es.

Viel mehr liegt es an dem Einzelnen selbst, sich Respekt zu verdienen. Er kann nicht als Vorschuss gegeben werden, es sei denn durch eine glaubhafte Drohung. 
Jemandem Angst zu machen, erzeugt ebenfalls Respekt und diese Art ist es auch, welche nicht Achtung und Höflichkeit einsetzt um den Respekt anderer, durch Erwiderung des eigenen Verhaltens, zu gewinnen.

Eine bloße Forderung nach Respekt geht ins Leere. Sie kann nicht akzeptiert werden, wenn der Fordernde nicht in Vorleistung geht.
Kurt Krömer macht sich mit der Kampagne so lächerlich wie in seinen Shows.
Der Begriff des Respekts allerdings auch.

Denn wann ist ein akzeptables Maß an Respekt erreicht, wenn die freiwillige Gewährung nicht ausreichend ist? Kann der Rechtsstaat, können Inländer nicht auch Respekt verdienen? 
Deutschland ist ein Land, in dem vor allem Kinder und Jugendlichen Respekt mit Gewalt beigebracht wird. Das ist Alltag, vor allem an seinen Schulen. Man kann das als Rassismus bezeichnen, aber eigentlich ist es ein islamischer Abgrenzungswahn, wie die FAZ einmal schrieb. 
Haben sich diejenigen muslimischen Schüler, die ihrem Hass auf Deutsche freien Lauf lassen, Respekt verdient, weil sie Muslime, Türken oder Araber sind?
Sie bekommen ihn. 

Und undifferenzierte Kampagnen und Preisverleihungen wie die, in denen Menschen gewürdigt werden, welche mit der Verleumdung ihrer Mitmenschen ihren Lebensunterhalt bestreiten, helfen mit, dass dies auch so bleibt.

Erling Plaethe


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