Matthias Matussek im Interview mit der "Welt":
„Was mich auch stört, ist, dass Krömer so sehr Kult ist, dass er in einer Image-Kampagne über Respekt eingesetzt wird. Abenteuerlich und vielsagend für den Medien-Betrieb. Das ist so, als würde man der Mafia beim Geldwaschen zugucken. Oder der Papst die Sendung "Peep!" moderieren.“
Oder
Bushido ein Praktikum im Bundestag anzubieten um ihm bei seinem
Einstieg in die Politik unter die Arme zu greifen.
Was
Matthias Matussek hier beschreibt, ist nicht der Medien-Betrieb der
sich durch Werbung finanzierenden Privatsender. Es sind Anstalten des
öffentlichen Rechts, die einer Demokratieabgabe bedürfen, um für
die Bürger Deutschlands jeden Tag aufs neue die Demokratie zu
retten und ihren Bildungsauftrag zu erfüllen.
Eine
dieser Anstalten, der RBB, produziert die Shows in denen Kurt Krömer
seine Gäste verleumdet. Kurt Krömer selbst unterstützt die
Kampagne „Gesicht zeigen“ in der es natürlich auch um Respekt geht.
Solange
ich ihn aus dem Fernsehen kenne, ist er aufgefallen, aber ganz sicher nicht mit Respekt.
Offenbar
gibt es zwei sehr unterschiedliche Arten des Respekts, welche die Diskussion auch sehr unterschiedlich prägen. Einen wohlfeilen, von
Kampagnen getragenen und einen Respekt der Respektlosigkeit.
Letzterer
ist als geflügelte Drohung, wie: „Respekt Alta“, aus einschlägigen
Filmen und Videos der Gangsta-Rap Szene bekannt.
Es
gibt dazu ein Parallele, die Toleranz betreffend.
Auch
hier erscheinen in der öffentlichen Diskussion mehrere Arten von
Toleranz. Eine des „Leben und leben lassen“ und eine der Toleranz der Intoleranz.
Karl
Popper schrieb einmal: “Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht
vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“
Die
Toleranz hat Grenzen und das trifft auch auf den Respekt zu. Ich bin
nicht bereit jemanden zu respektieren, nur weil er einer bestimmten
Religion angehört, weil er bestimmte sexuelle Präferenzen hat oder eine bestimmte Hautfarbe oder Nationalität.
Das allein ist kein Grund für Respekt.
Für Akzeptanz reicht es.
Viel
mehr liegt es an dem Einzelnen selbst, sich Respekt zu verdienen. Er
kann nicht als Vorschuss gegeben werden, es sei denn durch eine
glaubhafte Drohung.
Jemandem Angst zu machen, erzeugt ebenfalls
Respekt und diese Art ist es auch, welche nicht Achtung und
Höflichkeit einsetzt um den Respekt anderer, durch Erwiderung des
eigenen Verhaltens, zu gewinnen.
Eine bloße Forderung nach Respekt geht ins Leere. Sie kann nicht akzeptiert werden, wenn der Fordernde nicht in Vorleistung geht.
Kurt
Krömer macht sich mit der Kampagne so lächerlich wie in seinen
Shows.
Der Begriff des Respekts allerdings auch.
Denn wann ist ein akzeptables Maß an Respekt erreicht, wenn die freiwillige Gewährung nicht ausreichend ist? Kann der Rechtsstaat, können Inländer nicht auch Respekt verdienen?
Deutschland ist ein Land, in dem vor allem Kinder und Jugendlichen Respekt mit Gewalt beigebracht wird. Das ist Alltag, vor allem an seinen Schulen. Man kann das als Rassismus bezeichnen, aber eigentlich ist es ein islamischer Abgrenzungswahn, wie die FAZ einmal schrieb.
Haben sich diejenigen muslimischen Schüler, die ihrem Hass auf Deutsche freien Lauf lassen, Respekt verdient, weil sie Muslime, Türken oder Araber sind?
Sie bekommen ihn.
Und undifferenzierte Kampagnen und Preisverleihungen wie die, in denen Menschen gewürdigt werden, welche mit der Verleumdung ihrer Mitmenschen ihren Lebensunterhalt bestreiten, helfen mit, dass dies auch so bleibt.
© Erling Plaethe. Für Kommentare bitte hier klicken.