In der Nacht zum vergangenen Dienstag ist die Willehadi-Kirche in der nordwestlich von Hannover gelegenen Gemeinde Garbsen bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Es gilt laut Polizei und Feuerwehr als sicher, daß es sich hierbei um Brandstiftung gehandelt hat. Bezeichnend ist, daß ich auf diese Nachricht nicht etwa durch überregionale Medien gestoßen bin, sondern durch einen thread, eröffnet von Forumsmitglied notquite, im Begleitforum dieses Blogs. Die Meldung hat es über die lokale Presse nicht hinausgeschafft. Eine Erörterung der naheliegenden Frage, wie es sich wohl mit der medialen Rezeption verhalten hätte, wäre eine Moschee betroffen gewesen, erspare ich mir hier.
Der Garbsener Stadtteil Auf der Horst, in dem sich die abgebrannte Kirche befunden hat, gilt seit mehr als 30 Jahren als sozialer Brennpunkt. Es handelt sich bei diesem Stadtteil um eine öde Plattenbausiedlung, wie sie auch im Norden Hannovers und in anderen Großstädten anzutreffen sind. In diesem Stadtteil konzentriert sich gleichsam beispielhaft die in bedeutsamen Teilen gescheiterte Einwanderungs- und Integrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte. Bei dem Brand handelt es sich um einen vorläufigen Höhepunkt einer Serie von bislang 31 Brandstiftungen in diesem Jahr, nicht die erste ihrer Art übrigens, über die in der lokalen Presse bereits seit Wochen berichtet worden ist.
Die soziale Binnenstruktur im Brennpunkt Auf der Horst ist gekennzeichnet von drei sogenannten Jugendgangs. Zum einen die AIG (Ausländer in Garbsen), deren ethnische Zusammensetzung zunächst nicht zu klären war. Dann die türkische ADHP ("Auf der Horst Power") sowie die Gang KBB (Kurdische Blutsbrüder). Zwischen den beiden letztgenannten haben sich in der Vergangenheit blutige Fehden entwickelt.
Die soziale Binnenstruktur im Brennpunkt Auf der Horst ist gekennzeichnet von drei sogenannten Jugendgangs. Zum einen die AIG (Ausländer in Garbsen), deren ethnische Zusammensetzung zunächst nicht zu klären war. Dann die türkische ADHP ("Auf der Horst Power") sowie die Gang KBB (Kurdische Blutsbrüder). Zwischen den beiden letztgenannten haben sich in der Vergangenheit blutige Fehden entwickelt.
Bundesweit in die Schlagzeilen geraten ist der Stadtteil bereits im Jahr 2011, als exzessive und eskalierende Gewalt an der dortigen Kopernikus-Hauptschule Anlaß für einen Lehrer-Hilferuf war und in dessen Folge die Polizei buchstäblich vor dem Schulgelände patrouillieren mußte und an dessen Ende ein neuer Schulleiter mit Migrationshintergrund und Kampfsporterfahrung eingesetzt worden war.
Der aktuelle Kirchenbrand bildet also lediglich den vorläufigen Höhepunkt einer über Jahrzehnte aufgebauten sozialen Problemstruktur, bestehend aus hoher Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Gewalt. Und wie äußert sich der seit 2006 regierende Bürgermeister von Garbsen? Nach einer Randale im vergangenen Mai hatte sich Alexander Heuer (SPD) zunächst hilfesuchend an den örtlichen Moscheeverein gewandt. Zu der gegenwärtigen Eskalation der Gewalt und Kriminalität schreibt nun die Hannoversche Neue Presse:
In jedem Fall aber sind ab Herbst vier neu zu schaffende Stellen für Sozialarbeiter als Streetworker fest im Plan, was nur folgerichtig, nach dem bisherigen Umgang mit diesen Problemen, erscheint: Mehr desselben also.
Ab wann muß eine politische Strategie als gescheitert gelten, sofern man hier von "Strategie" reden will? Unveräußerliche Aufgabe eines Staates ist der wirksame Schutz von Leben und Eigentum seiner Bürger. Primär hierfür zuständig sind Polizei und Justiz, und letztere fällt immer wieder durch absurd milde Urteile auf.
Es ist mir ein Rätsel, wie man Zuwanderer von den Vorzügen dieses demokratischen Rechtsstaats überzeugen will, wenn er seine Bürger offenkundig nicht zu schützen willens oder in der Lage ist. Warum sollten Zuwanderer aufhören, die Unterstützung ihrer Großfamilie über die Einhaltung der Gesetze zu stellen und auf das "Recht des Stärkeren" verzichten, wenn der Staat ihnen selbst gegenüber derart inkonsequent, ja schwächlich, auftritt? Welchen Vorteil sollten sie darin sehen, ihre Geschicke und Fehden in die Hände dieser Justiz und Politik zu legen, anstatt heimliche Schariagerichte im Verborgenen abzuhalten? Aus welcher vorstellbaren inneren Motivlage heraus sollten die betreffenden, oft zu Jugendlichen umetikettierten, jungen Erwachsenen den Wunsch haben, einen Sozialarbeiter überhaupt ernst nehmen? Warum sollten diese Zuwanderer auch nur auf die Idee kommen, sich zu integrieren und an das Gesetz halten zu wollen?
In den meisten Fällen rächt es sich bitter, wenn man Probleme zu "lösen" versucht, indem man sie ignoriert oder ihre Existenz verleugnet. Dieses Vorgehen unterhöhlt den Rechtsstaat, denn während die beabsichtigte "pädagogische Wirkung" im Jugendstrafrecht in den meisten Fällen, bei Intensivtätern zumal, ihre Wirkung krass verfehlt, so verfehlt eine allzu nachsichtige Politik und Justiz so gut wie niemals ihre (auch langfristige) "pädagogische Wirkung" auf die Opfer.
Der aktuelle Kirchenbrand bildet also lediglich den vorläufigen Höhepunkt einer über Jahrzehnte aufgebauten sozialen Problemstruktur, bestehend aus hoher Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Gewalt. Und wie äußert sich der seit 2006 regierende Bürgermeister von Garbsen? Nach einer Randale im vergangenen Mai hatte sich Alexander Heuer (SPD) zunächst hilfesuchend an den örtlichen Moscheeverein gewandt. Zu der gegenwärtigen Eskalation der Gewalt und Kriminalität schreibt nun die Hannoversche Neue Presse:
Bürgermeister Alexander Heuer hat am Donnerstag dazu aufgerufen, ein Bündnis gegen Vandalismus und Brandstiftung zu schmieden. Anwohner, Bürger, Politiker, Lehrer, Vertreter öffentlicher Dienststellen, alle die dabei sein wollen, sollen sich beteiligen.Wenn man die Reihenfolge der Nennungen ernst nimmt, dann sind es also zunächst die teilweise erheblich verängstigten und schockierten Anwohner und Bürger, die sich für die Lösung der Probleme im Stadtteil einsetzen sollen. Verklausuliert und letztgenannt dagegen die Behörden, soweit man unter den "Vertretern öffentlicher Dienststellen" Polizei und Justiz verstehen darf. Und das auch nur "wenn sie dabei sein wollen".
In jedem Fall aber sind ab Herbst vier neu zu schaffende Stellen für Sozialarbeiter als Streetworker fest im Plan, was nur folgerichtig, nach dem bisherigen Umgang mit diesen Problemen, erscheint: Mehr desselben also.
Ab wann muß eine politische Strategie als gescheitert gelten, sofern man hier von "Strategie" reden will? Unveräußerliche Aufgabe eines Staates ist der wirksame Schutz von Leben und Eigentum seiner Bürger. Primär hierfür zuständig sind Polizei und Justiz, und letztere fällt immer wieder durch absurd milde Urteile auf.
Es ist mir ein Rätsel, wie man Zuwanderer von den Vorzügen dieses demokratischen Rechtsstaats überzeugen will, wenn er seine Bürger offenkundig nicht zu schützen willens oder in der Lage ist. Warum sollten Zuwanderer aufhören, die Unterstützung ihrer Großfamilie über die Einhaltung der Gesetze zu stellen und auf das "Recht des Stärkeren" verzichten, wenn der Staat ihnen selbst gegenüber derart inkonsequent, ja schwächlich, auftritt? Welchen Vorteil sollten sie darin sehen, ihre Geschicke und Fehden in die Hände dieser Justiz und Politik zu legen, anstatt heimliche Schariagerichte im Verborgenen abzuhalten? Aus welcher vorstellbaren inneren Motivlage heraus sollten die betreffenden, oft zu Jugendlichen umetikettierten, jungen Erwachsenen den Wunsch haben, einen Sozialarbeiter überhaupt ernst nehmen? Warum sollten diese Zuwanderer auch nur auf die Idee kommen, sich zu integrieren und an das Gesetz halten zu wollen?
In den meisten Fällen rächt es sich bitter, wenn man Probleme zu "lösen" versucht, indem man sie ignoriert oder ihre Existenz verleugnet. Dieses Vorgehen unterhöhlt den Rechtsstaat, denn während die beabsichtigte "pädagogische Wirkung" im Jugendstrafrecht in den meisten Fällen, bei Intensivtätern zumal, ihre Wirkung krass verfehlt, so verfehlt eine allzu nachsichtige Politik und Justiz so gut wie niemals ihre (auch langfristige) "pädagogische Wirkung" auf die Opfer.
Andreas Döding
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