7. April 2021

Flaschet und die Möhre oder wie man sich mit Anlauf lächerlich macht

Flaschet hat nachgedacht. Ein ganzes Osterwochenende. Das muss ein sehr schwerer Prozess gewesen sein, denn am Ende kam dann das heraus, was sich ein Penäler auch in der 5-Minuten Pause hätte überlegen können. Ein "Brücken-Lockdown" soll es sein. Was nichts anderes ist als ein harter Lockdown nach Wunsch der Frau Bundeskanzler und ihres bayrischen Adlaten, nur mit einer Möhre vorneweg, auf die ohnehin nach einem Jahr kein Mensch mehr rein fällt. Der Berg kreiste und gebar eine Maus. Eigentlich nicht einmal die, denn das was Flaschet da vorstellt ist eigentlich nur noch hochnotpeinlich.

Vor Ostern, als Frau Kanzler mit Hilfe ihres Hausmeisters Braun mit Anlauf auf die Nase segelte, hatte Flaschet wohl noch geglaubt ihre Stütze zum Parteivorsitzenden der CDU wäre so etwas wie Nestwärme gewesen. Tatsächlich war es dann wohl doch eher die Reibung über den Tisch, als sie dann in kurzer Folge danach die Schuld abzuladen suchte und nicht nur die ihr nicht gefolgten Landeschefs, sondern Flaschet im besonderen mittels ihres hofeigenen Propagandankanals abstrafen lies. Das kann passieren wenn man nicht auf Muttis Peitsche hört. Aber statt so etwas wie ein Rückrat zu suchen und vielleicht mal ein bischen Gegenwind von Muttis Presse auszuhalten kneift Flaschet sofort wieder den Schwanz ein und redet ihr brav nach dem Mund. 

Dummerweise ging es diesmal leider schief. Das Kanzleramt juckt die CDU sowieso und Flaschet im besonderen nicht mehr. Er war eh nie ein geliebter Kandidat sondern nur das Mittel zum Zweck, um nicht Friedrich Merz in einer Machtposition zu sehen. Die eigene Partei folgt ihm auch nicht, die Merkel Fraktion steht zu ihrer Chefin und die wenigen konservativen, die noch da sind, waren von vorneherein nie auf seiner Seite und werden es jetzt erst recht nicht sein. Die SPD geniesst die Möglichkeit den Kandidaten schon einmal vorsorglich zu demontieren und Söder freut sich, dass sein Konkurrent so richtig vor die Pumpe läuft. Dumm gelaufen für Flaschet.

Unabhängig von dem, was er selber glaubt (was ich bei ihm für sehr, sehr austauschbar halte) war seine einzige Chance eigentlich die, den Gegenpunkt zu Söder zu setzen. Auf den Rechtsstaat zu setzen (keine Stärke von Söder) und auf die enormen Schäden hinzuweisen, die jeder weitere Tag im Lockdown anrichtet. Es ist keine Garantie, da niemand weiß wie das Wetter sich entwickelt, sind die Infektionszahlen kaum vorherzusagen. Aber auf Söders Forderungen einzugehen mit einem neuen Begriff, bei dem noch der dümmste merkt, dass es sich um eine reine Etikettierung handelt, das war einfach saudumm. 

Von meinen Vorhersagen treffen mehr zu als nicht eintreffen, daher fühle ich mich inzwischen sicher genug auch hier einen Tip abzugeben: Der wird nicht mehr Kanzler. Man fragt sich wie jemand mit so wenig politischem Gespür überhaupt Ministerpräsident werden konnte. 

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Llarian

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