Wenn auch nur knapp, hat das Europäische Parlament Ursula von der Leyen (vulgo "Zensursula", "Panzer-Uschi") dann doch zur Kommissionspräsidentin abgenickt. Bereits vor dieser Kür hatte die Niedersächsin mitgeteilt, von ihrem Amt als Verteidigungsministerin zurückzutreten, dies unabhängig vom Ausgang des Votums der zwischen Straßburg und Brüssel migrierenden Deputierten. In der kaputtgesparten Bundeswehr wird diese Ankündigung mit großer Erleichterung aufgenommen worden sein. Denn eine weniger loyale und eine weniger auf die tatsächlichen Bedürfnisse der einstmals (zumindest in ihrem werblichen Selbstbild) starken Truppe eingehende Chefin (männlich/weiblich, vor "Röschen" jedoch immer männlich) haben die unter Waffen stehenden Verbände in der Bundesrepublik wohl noch nie erdulden müssen.
Aber was ist mit Europa? Wir sollten es da vielleicht mit Marx (Karl, nicht Reinhard) halten: Wenn man einer nach Ansicht des Verfassers glaubwürdigen, hier nicht offenzulegenden Quelle folgt, war José Manuel Barroso mit seinem Normsetzungsfuror die Tragödie. Der ischiasgeplagte Jean-Claude Juncker, dessen Kommission laut Mitteilung der vorbezeichneten Auskunftsperson die Gesetzesinitiativen auf der Ebene des Staatenverbundes im Vergleich zu der Regentschaft des Portugiesen immerhin um vierzig Prozent reduziert haben soll, und die schwache Kandidatin von der Leyen, die sowohl für den nach der Hegemonie in der EU strebenden Emmanuel Macron als auch für die zentrifugalen osteuropäischen Leader akzeptabel ist, wären demnach die Farce. Gaudeamus igitur!
Noricus
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