Man muss es kaum rekapitulieren: Die allermeisten erinnern sich inzwischen sehr gut daran, was sich vor einem knappen Jahr, in der Sylvesternacht 2015, auf der Kölner Domplatte ereignete. Und auch wenn es vier Tage lang versucht wurde totzuschweigen (schönen Gruss vom Thema Fakenews), kam es nach und nach ans Licht. Die Ereignisse in Köln, für die der Ort inzwischen unfreiwillig Namenspate gestanden hat, zeigten ein anderes Bild des "neuen und so weltoffenen Deutschlands" (Helldeutschlands). Und es war ein sehr verheerendes und schlimmes Bild. Und es schepperte das erste mal seit langer Zeit im deutschen, politischen Gebälk.
Nicht das das Scheppern große Folgen gehabt hätte. Der Sumpf in NRW war stark genug seine Protagonisten zu schützen (keine Überraschung an der Stelle), weder der direkt verantwortliche Innenminister Jäger, noch seine Chefin Kraft wurden aus ihrem Amt gedrängt. Die Einflussnahme des Ministeriums, um die Dinge unter den Teppich zu kehren, wurde ihrerseits unter den Teppich gekehrt, teilweise mit geradezu hahnebüchenen, ja mafiösen Methoden (Versuch der Beweissicherung nach einem halben Jahr, einen Tag nachdem die Aufzeichnungen gelöscht wurden). Am Ende reichte es gerade für ein Bauernopfer, den Kölner Polizeipräsidenten. Auch die Täter von damals sind zum Löwenanteil nicht belangt, ja nicht einmal ermittelt worden. Am Ende reichte es für ein paar kleine Anzeigen (in aller Regel wegen Diebstahl) und die eine oder andere Verurteilung zu einer Geld- oder Bewährungsstrafe. Selbst Henriette Reker, die mit ihrem tollen Armlänge-Vorschlag noch die Opfer einmalig verhöhnte, wurde dafür ernsthaft kritisiert. Und Angela Merkel? Effektiver Schaden: Null.
Und dennoch hat Köln weh getan. Vielleicht nicht unbedingt den Politikern selber, sehr wohl aber dem Establishment. Köln konnte nicht mehr auf Seite neun unter Verschiedenes versteckt werden. Es war präsent, es tat weh. Und auch wenn die Frage, wer am Ende dafür verantwortlich war, nie richtig beantwortet wurde, so enstand doch der (aus Sicht der Politik verheerende) Eindruck, dass die innere Sicherheit eben doch bedroht ist und es sich nicht um Gespenster aus dem Keller von Frauke Petry handelte. Entsprechend wichtig ist es für eben jenes Establishment, dass sich Köln um keinen Preis wiederholt. Zumindest nicht in diesem Jahr.
Dieser Autor glaubt ebenso, dass es sich nicht wiederholen wird. In diesem Jahr. Und dafür gibt es (wenigstens) drei gute Gründe:
Für mich ist das nicht unbedingt meine Vorstellung von Sicherheit. Ich fühle mich nicht sicherer, weil ein Polizeiauto an der Ecke steht, zumindest dann nicht, wenn es seinen Grund hat, warum es da stehen muss. Und ich finde auch nicht, dass es etwas mit Sicherheit zu tun hat, dass man seine weiblichen Angehörigen oder Freunde begleiten muss, damit sie dadurch sicher ankommen. Und ich fühle mich nicht einmal besonders sicher, wenn eine Gruppe, die innerlich durchaus bereit ist Straftaten von erheblicher Auswirkung zu begehen, nur deshalb diese heute(!) nicht begeht, weil sie momentan(!) Sorge hat, dass das auch mal böse Folgen haben kann. Für mich ist das alles ziemlich aufgesetzt. Natürlich kann man sich auch sicher fühlen, wenn man eine halbautomatische Waffe mit sich spazieren trägt. Aber ich denke man fühlt sich deutlich sicherer, wenn es dazu keinen Grund gibt.
Aber in Köln wird dieses Jahr nicht viel passieren. Das erscheint mir recht sicher.
Man muss es kaum rekapitulieren: Die allermeisten erinnern sich inzwischen sehr gut daran, was sich vor einem knappen Jahr, in der Sylvesternacht 2015, auf der Kölner Domplatte ereignete. Und auch wenn es vier Tage lang versucht wurde totzuschweigen (schönen Gruss vom Thema Fakenews), kam es nach und nach ans Licht. Die Ereignisse in Köln, für die der Ort inzwischen unfreiwillig Namenspate gestanden hat, zeigten ein anderes Bild des "neuen und so weltoffenen Deutschlands" (Helldeutschlands). Und es war ein sehr verheerendes und schlimmes Bild. Und es schepperte das erste mal seit langer Zeit im deutschen, politischen Gebälk.
Nicht das das Scheppern große Folgen gehabt hätte. Der Sumpf in NRW war stark genug seine Protagonisten zu schützen (keine Überraschung an der Stelle), weder der direkt verantwortliche Innenminister Jäger, noch seine Chefin Kraft wurden aus ihrem Amt gedrängt. Die Einflussnahme des Ministeriums, um die Dinge unter den Teppich zu kehren, wurde ihrerseits unter den Teppich gekehrt, teilweise mit geradezu hahnebüchenen, ja mafiösen Methoden (Versuch der Beweissicherung nach einem halben Jahr, einen Tag nachdem die Aufzeichnungen gelöscht wurden). Am Ende reichte es gerade für ein Bauernopfer, den Kölner Polizeipräsidenten. Auch die Täter von damals sind zum Löwenanteil nicht belangt, ja nicht einmal ermittelt worden. Am Ende reichte es für ein paar kleine Anzeigen (in aller Regel wegen Diebstahl) und die eine oder andere Verurteilung zu einer Geld- oder Bewährungsstrafe. Selbst Henriette Reker, die mit ihrem tollen Armlänge-Vorschlag noch die Opfer einmalig verhöhnte, wurde dafür ernsthaft kritisiert. Und Angela Merkel? Effektiver Schaden: Null.
Und dennoch hat Köln weh getan. Vielleicht nicht unbedingt den Politikern selber, sehr wohl aber dem Establishment. Köln konnte nicht mehr auf Seite neun unter Verschiedenes versteckt werden. Es war präsent, es tat weh. Und auch wenn die Frage, wer am Ende dafür verantwortlich war, nie richtig beantwortet wurde, so enstand doch der (aus Sicht der Politik verheerende) Eindruck, dass die innere Sicherheit eben doch bedroht ist und es sich nicht um Gespenster aus dem Keller von Frauke Petry handelte. Entsprechend wichtig ist es für eben jenes Establishment, dass sich Köln um keinen Preis wiederholt. Zumindest nicht in diesem Jahr.
Dieser Autor glaubt ebenso, dass es sich nicht wiederholen wird. In diesem Jahr. Und dafür gibt es (wenigstens) drei gute Gründe:
- Sozialer Druck. Selbst der dümmste Kriminelle oder frauenfeindlichste Gewalttäter dürfte begriffen haben, dass das letzte Köln nicht gerade eine gute Werbung in eigener Sache gewesen ist. Das in Deutschland die Stimmung kippt, ist auch nicht im Interesse dieser Leute. Schließlich können Diebstähle, Belästigungen und Vergewaltigungen anders bestraft werden, als sie das heute werden. Und man kann auch abgeschoben werden. Es wäre einfach im Moment auch für solche Leute keine gute Idee, das Spiel dieses Jahr noch einmal zu spielen.
- Die Polizei. Wie eben schon ausgeführt kann es sich die Politik nicht erlauben, dass sich das Ganze noch einmal wiederholt. Entsprechend wird man jeden Beamten, egal wieviel das kostet, an jenem Abend in den großen Städten aufstellen. Und man wird ihnen einschärfen nicht nur jede denkbare Überstunde zu kloppen, sondern auch sofort dazwischen zu gehen, wenn sich etwas zeigt. Das werden sich die Städte viel kosten lassen und es würde ernsthaft überraschen, wenn im ganzen Bundesgebiet mehr als 1000 Polizisten dienstfrei hätten. Das die AfD derzeit nicht einmal eine kleine Demo angemeldet bekommt, nicht zuletzt weil der Stadt selbst dafür die Polizisten fehlen, spricht da Bände.
- Die Angst. Wer früher mal im Straßenkarneval unterwegs war, der weiß wie ausgelassen und frei da viele Leute (und eben auch Mädels) rumgelaufen sind. Das wird in diesem Jahr nicht mehr so sein. Die Mädels werden in größeren Gruppen unterwegs sein, eventuell nur in sicherer Begleitung, oder im Zweifelsfall zu Hause feiern. Und, auch wenn man es kaum beweisen kann, die Wette, dass die Rock/Hosen-Quote nicht nur aufgrund des kalten Wetters eine andere sein dürfte, wäre kein Aussenseiter. Willkommenskultur ist ja unheimlich "doll", aber am eigenen Leib möchte man es dann doch nicht erleben.
Für mich ist das nicht unbedingt meine Vorstellung von Sicherheit. Ich fühle mich nicht sicherer, weil ein Polizeiauto an der Ecke steht, zumindest dann nicht, wenn es seinen Grund hat, warum es da stehen muss. Und ich finde auch nicht, dass es etwas mit Sicherheit zu tun hat, dass man seine weiblichen Angehörigen oder Freunde begleiten muss, damit sie dadurch sicher ankommen. Und ich fühle mich nicht einmal besonders sicher, wenn eine Gruppe, die innerlich durchaus bereit ist Straftaten von erheblicher Auswirkung zu begehen, nur deshalb diese heute(!) nicht begeht, weil sie momentan(!) Sorge hat, dass das auch mal böse Folgen haben kann. Für mich ist das alles ziemlich aufgesetzt. Natürlich kann man sich auch sicher fühlen, wenn man eine halbautomatische Waffe mit sich spazieren trägt. Aber ich denke man fühlt sich deutlich sicherer, wenn es dazu keinen Grund gibt.
Aber in Köln wird dieses Jahr nicht viel passieren. Das erscheint mir recht sicher.
Llarian
© Llarian. Für Kommentare bitte hier klicken.