Es ist natürlich offen, ob und wann das vollautomatische Auto wirklich marktreif ist. Im weiteren gehe ich aber davon aus, daß das schneller passiert als viele bisher geglaubt haben - wahrscheinlich noch in den nächsten paar Jahren.
Aber die Existenz einer technischen Lösung bedeutet natürlich noch lange nicht, daß der Einsatz erlaubt wird. Schon gar nicht in Deutschland - schließlich geben sich Bahn und Gesetzgeber lieber ein paar Lokführerstreiks, obwohl automatisiertes Fahren bei der Bahn schon heute problemlos möglich wäre und in anderen Ländern praktiziert wird.
Ich glaube aber nicht, daß eine solche Verweigerung bei Autos möglich sein wird. Aber der Einsatz wird nur in Etappen genehmigt werden.
Heute geht die Gesetzgebung noch davon aus, daß der menschliche Fahrer in alleiniger Verantwortung agiert. Die Technik darf nur unterstützen. Wobei die genauen Bedingungen etwas merkwürdig sind.Aber die Existenz einer technischen Lösung bedeutet natürlich noch lange nicht, daß der Einsatz erlaubt wird. Schon gar nicht in Deutschland - schließlich geben sich Bahn und Gesetzgeber lieber ein paar Lokführerstreiks, obwohl automatisiertes Fahren bei der Bahn schon heute problemlos möglich wäre und in anderen Ländern praktiziert wird.
Ich glaube aber nicht, daß eine solche Verweigerung bei Autos möglich sein wird. Aber der Einsatz wird nur in Etappen genehmigt werden.
Einerseits ist schon lange der Tempomat zugelassen. D.h. der Fahrer muß lenken, aber die Geschwindigkeit regelt der Automat.
Und andererseits gibt es Einparkassistenten. Da darf umgekehrt der Automat die Lenkung bedienen - aber für die Geschwindigkeit ist der Fahrer zuständig. Er folgt dabei zwar den Anweisungen des Automaten, der könnte also auch völlig allein einparken, aber formal muß eben der Mensch noch etwas zu sagen haben.
Die erste Genehmigungsphase wird daher m. E. so aussehen, wie schon in diversen US-Bundesstaaten beschlossen: Automatisiertes Fahren ist erlaubt, aber das Auto ist immer noch voll von Menschen bedienbar und es muß ein Fahrer präsent sein, der im Notfall jederzeit eingreifen und das Auto übernehmen könnte. Der Automat ist also juristisch nur eine erweiterte Assistenzfunktion. Deswegen sind da auch keine größeren politischen Widerstände zu erwarten.
Spannend finde ich, daß diese bisherigen Genehmigungen offenbar alle auf Druck und Initiative von Google erfolgten. Die übrigen Autokonzerne forschen zwar, treiben aber die allgemeine Einführung nicht voran. Wohl mit Grund, ihr Geschäftsmodell könnte sich radikal ändern.
Das Problem ist natürlich, daß automatisierte Fahrzeuge unter diesen Rahmenbedingungen nicht sehr attraktiv sind. Die alte Technik muß weiterhin voll vorhanden sein, die neue Technik kommt mit einem erheblichen Preisaufschlag dazu. Und der Fahrer muß immer noch präsent sein, einen Führerschein haben, nüchtern und fahrtüchtig sein, und er darf auch während der Fahrt nicht lesen oder schlafen - er ist immer noch der verantwortliche Fahrzeugführer.
Er kann also mit Automat sicherer fahren und dabei etwas ausruhen. Nicht unbedingt ein Vorteil, der einen hohen Aufpreis wert ist. In dieser Phase wird die neue Technik also eher ein exotisches Spielzeug für Vermögende und Technik-Begeisterte sein.
Erst nach einiger Zeit ist mit der zweiten Phase zu rechnen: Der Genehmigung, daß Autos auch vollautomatisch alleine fahren dürfen. Hier werden die politischen Widerstände natürlich viel größer sein. Alleine schon, weil dann viele Besitzstände gefährdet sind.
Was soll die Diskussion über Uber? Mit Phase 2 wäre fast das komplette Taxi-Gewerbe erledigt!
Aber es gibt auch gewichtige Argumente für eine solche Genehmigung. Das wesentliche Argument ist wohl die Verkehrssicherheit: Über 3000 Tote jedes Jahr alleine in Deutschland und noch mehr Verletzte könnten durch selbstfahrende Autos fast komplett vermieden werden. Es dürfte den konservativen Lobbies sehr schwer fallen, gegen dieses massive Argument anzukommen.
Und da andere Länder vormachen werden, daß die selbstfahrenden Autos funktionieren, und die deutsche Auto-Industrie ihre Exporte nicht gefährden lassen will, ist die Genehmigung letztlich nur eine Frage der Zeit.
Im Gegenteil wird sich dann schnell die umgekehrte Frage stellen: Kann das Risiko von handgesteuerten Fahrzeugen dann überhaupt noch zulässig sein?
Die zweite Phase bedeutet wirklich einen Umbruch: Autos werden komplett anders aussehen. Die Bedienelemente können komplett eingespart werden. Der Innenraum kann umgestaltet werden - vielleicht sitzt man um einen Tisch herum anstatt hintereinander. Einen größeren Kofferraum braucht der normale Privatwagen eigentlich nicht - für die wenigen Fälle, wo er gebraucht wird, kann man sich einen zusätzlichen Gepäcktransporter mieten.
Und dann stellt sich schnell die Frage, ob der Kauf eines privaten Autos überhaupt noch sinnvoll sein wird.
Fortsetzung hier.
R.A.
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