7. Juli 2012

Marginalie: Seemanöver im Pazifik. Die U-Bootwaffe und die strategische Situation Chinas

Stratfor befaßt sich in einem aktuellen Artikel mit dem groß­angeleg­ten Seemanöver RIMPAC, das im Abstand von zwei Jahren in der Region von Hawaii stattfindet, und geht dabei besonders auf die Bedeutung der U-Bootwaffe ein.

Beteiligt sind an dem Manöver, das seit dem 27. Juni läuft und noch bis zum 7. August andauern wird, neben den USA auch Japan, Südkorea, Australien und weitere Nationen - insgesamt 21. Aber nicht China.

Dieser Umstand beleuchtet den Hintergrund: Die geopolitischen Auseinandersetzungen werden sich mit dem Aufstieg Chinas immer mehr in den Pazifikraum verlagern. China ist seit zwei Jahrzehnten dabei, eine umfangreiche U-Bootflotte aufzubauen und mißt auch sonst der Marine innerhalb seiner Rüstungs­anstrengungen große Bedeutung bei.

Die Fähigkeit Chinas, seine U-Bootwaffe offensiv einzusetzen, ist allerdings, wie Stratfor gestern in einem weiteren Artikel darlegte, durch die Geographie begrenzt: Die dem chinesischen und indochinesischen Festland vorgelagerte Inselgruppe, die von Japan über Taiwan und die Philippinen bis nach Borneo reicht, läßt die Ausfahrt von chinesischen U-Booten in Tiefsee-Gewässer im wesentlichen nur in zwei Gebieten zu - durch die Straße von Luzón südöstlich von Taiwan und die Ryūkyū-Inselgruppe nordöstlich von Taiwan. Beide könnten relativ leicht durch amerikanische Atom-U-Boote kontrolliert werden.­
Zettel



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