Sehen Sie sich bitte einmal diese Fahne an:
Ich habe die Abbildung Wikimedia Commons entnommen. Dort trägt sie die Bezeichnung "Anonymous Flag" (Fahne von Anonymous). Als Autor wird D3L1GHT genannt, dessen Wahlspruch offenbar lautet: "Fight the Order!" (Bekämpft die Ordnung!).
Diese Fahne ist trefflich entworfen, denn sie zeigt, eingebettet in das Schwarzrot der Anarchisten, einen Menschen, dem der Kopf fehlt.
In der Tat: Mir scheint, daß diese Zeitgenossen, die sich der Bewegung Anonymous zurechnen, just dies fehlt: Der Kopf. Jenes Organ, das man nun einmal in einigermaßen guter Verfassung braucht, um klar zu denken. Ich kenne keine politische Bewegung, deren Denken derart wirr ist wie das dieser Anonymen. Neonazis sind dagegen ein Muster an Geistigkeit.
Denn was wollen sie, diese Leute? Vorgeblich Freiheit. Die Wikipedia:
Ebenso gehört es zur Freiheit der Leser von Stratfor (ein Teil der Artikel ist frei zugänglich) und seiner Abonnenten, Zugriff auf diese Informationen zu haben. Indem Anonymous Daten von Stratfor gehackt und die Site damit lahmgelegt hat, hat es aufs Gröbste gegen die Informations- und Redefreiheit verstoßen. Es hat diese Freiheit torpediert, die zu fördern es doch beansprucht.
Man muß wirklich bar jedes Verstands sein, um einen kriminellen Angriff auf die Informationsfreiheit damit zu begründen, man trete für Informationsfreiheit ein.
Nicht anders ist es, was die Anonymität angeht. Die Mitglieder dieses Kollektivs führen nicht nur die Anonymität im Namen, sondern sie treten auch anonym auf, meist mit Masken vor dem Gesicht. Hier ist eine ihrer Demonstrationen, am 10. Februar 2008 in Washington:
Setzen sie sich also konsequenterweise auch für das Recht Anderer auf Anonymität ein, diese geheimnistuerischen Rumpelstilzchen? Keineswegs. Mit der Veröffentlichung der Namen und Anschriften, ja der Kreditkarten-Daten der Abonnenten von Stratfor haben sie im Gegenteil so massiv gegen dieses Recht verstoßen, wie man das überhaupt nur tun kann.
Niemand, der seinen Verstand beieinander hat, kann zugleich völlige Anonymität verlangen und das Recht auf Anonymität bedenkenlos verletzen; so, wie jemand, der seinen Verstand beieinander hat, nicht ernsthaft meinen kann, er fördere die Informationsfreiheit, indem er Menschen den Zugang zu Informationen unmöglich macht.
Es sei denn, der Betreffende macht einen Unterschied zwischen sich selbst - der eigenen Gruppe - und den anderen Menschen. Es sei denn, er billigt also sich selbst jene Informationsfreiheit zu, die er seinen Mitbürgern zu nehmen trachtet. Es sei denn, er nimmt für sich selbst Anonymität in Anspruch und beansprucht zugleich das Recht, die Anonymität anderer Menschen zu zerstören. Dann freilich kann er sich so benehmen wie die Leute von Anonymous; und dennoch bei Verstand sein.
Diese sogenannten Aktivisten sind somit entweder Hohlköpfe, denen nicht bewußt ist, daß sie just diejenigen Prinzipien mit Füßen treten, die sie doch gerade auf ihre Fahnen schreiben. Oder es sind dreiste Zyniker, die für sich selbst das beanspruchen, was sie anderen entziehen wollen - die Freiheit des Zugangs zu Informationen und das Recht auf Anonymität.
Nun gut. Vielleicht ist diese Alternative zu schroff formuliert. Vielleicht vereinigen sich ja in denselben Hirnen Dummheit und Dreistigkeit.
Vielleicht muß man, mit anderen Worten, an die Sache psychologisch herangehen. Wir kennen alle den Typ jenes Menschen, der überall herumschnüffelt, seine Nase in alles steckt und möglichst seinen Mitmenschen jedes Geheimnis entlocken möchte - der sich zugleich selbst aber völlig bedeckt hält.
Das ist derjenige, der beim Kartenspiel die Karten eng an die Brust drückt, aber seinen Mitspielern in die Karten zu schauen versucht. Es ist derjenige, der als Peeping Tom versteckt lauert, um vielleicht etwas von der Intimität anderer zu erhaschen. Je größer sein Drang, die anderen zu entblößen, umso stärker ist auch sein Bedürfnis, von sich selbst nichts preiszugeben.
Solche versteckten Voyeure, solche Geheimnistuer, die andere bloßstellen möchten, sind wohl diese Leute von Anonymous. Fälle für den Psychologen vielleicht; in den schwereren Ausprägungen. Ansonsten nur unangenehme Mitmenschen.
Aber eben auch Kriminelle. Zuvorderst sind sie ein Fall für die Polizei. Die Strafanzeigen laufen. Man kann nur hoffen, daß die Täter bald gefaßt werden und daß man sie zu Strafen verurteilt, die Möchtegern-Nachahmer abschrecken.
Oder sind es am Ende aber gar nicht Leute von Anonymous, diese Kriminellen? Es kursiert jetzt ein einschlägiges Dementi; während andererseits Barrett Brown, der als der Kopf von Anonymous gilt, sich ausdrücklich zur Täterschaft seiner Gruppe bekennt und die Tat zu rechtfertigen sucht.
Verwunderlich ist diese Widersprüchlichkeit nicht. Anonymous ist ein loser Zusammenschluß, keine Organisation. Die einen mögen etwas tun, das andere nicht so gut finden. Sei's drum. Jedenfalls Barrett Brown rühmt sich, daß Anonymous hinter dem Anschlag steckt. Ich denke, das genügt.
Ich habe die Abbildung Wikimedia Commons entnommen. Dort trägt sie die Bezeichnung "Anonymous Flag" (Fahne von Anonymous). Als Autor wird D3L1GHT genannt, dessen Wahlspruch offenbar lautet: "Fight the Order!" (Bekämpft die Ordnung!).
Diese Fahne ist trefflich entworfen, denn sie zeigt, eingebettet in das Schwarzrot der Anarchisten, einen Menschen, dem der Kopf fehlt.
In der Tat: Mir scheint, daß diese Zeitgenossen, die sich der Bewegung Anonymous zurechnen, just dies fehlt: Der Kopf. Jenes Organ, das man nun einmal in einigermaßen guter Verfassung braucht, um klar zu denken. Ich kenne keine politische Bewegung, deren Denken derart wirr ist wie das dieser Anonymen. Neonazis sind dagegen ein Muster an Geistigkeit.
Denn was wollen sie, diese Leute? Vorgeblich Freiheit. Die Wikipedia:
Beginning with 2008, the Anonymous collective has become increasingly associated with collaborative, international hacktivism, undertaking protests and other actions, often with the goal of promoting internet freedom and freedom of speech.Nun gehört zur Freiheit im Internet ja zweifellos die Freiheit beispielsweise von Stratfor, seinen Lesern und Abonnenten Informationen zu geben. Dies ist ein nachgerade klassisches Beispiel für Internetfreiheit.
Seit 2008 wird das Kollektiv Anonymous zunehmend mit gemeinsamen, internationalen Hacker-Aktivitäten in Zusammenhang gebracht, wobei Proteste und andere Aktionen unternommen werden, oft mit dem Ziel, die Freiheit im Internet und die Redefreiheit zu fördern.
Ebenso gehört es zur Freiheit der Leser von Stratfor (ein Teil der Artikel ist frei zugänglich) und seiner Abonnenten, Zugriff auf diese Informationen zu haben. Indem Anonymous Daten von Stratfor gehackt und die Site damit lahmgelegt hat, hat es aufs Gröbste gegen die Informations- und Redefreiheit verstoßen. Es hat diese Freiheit torpediert, die zu fördern es doch beansprucht.
Man muß wirklich bar jedes Verstands sein, um einen kriminellen Angriff auf die Informationsfreiheit damit zu begründen, man trete für Informationsfreiheit ein.
Nicht anders ist es, was die Anonymität angeht. Die Mitglieder dieses Kollektivs führen nicht nur die Anonymität im Namen, sondern sie treten auch anonym auf, meist mit Masken vor dem Gesicht. Hier ist eine ihrer Demonstrationen, am 10. Februar 2008 in Washington:
Setzen sie sich also konsequenterweise auch für das Recht Anderer auf Anonymität ein, diese geheimnistuerischen Rumpelstilzchen? Keineswegs. Mit der Veröffentlichung der Namen und Anschriften, ja der Kreditkarten-Daten der Abonnenten von Stratfor haben sie im Gegenteil so massiv gegen dieses Recht verstoßen, wie man das überhaupt nur tun kann.
Niemand, der seinen Verstand beieinander hat, kann zugleich völlige Anonymität verlangen und das Recht auf Anonymität bedenkenlos verletzen; so, wie jemand, der seinen Verstand beieinander hat, nicht ernsthaft meinen kann, er fördere die Informationsfreiheit, indem er Menschen den Zugang zu Informationen unmöglich macht.
Es sei denn, der Betreffende macht einen Unterschied zwischen sich selbst - der eigenen Gruppe - und den anderen Menschen. Es sei denn, er billigt also sich selbst jene Informationsfreiheit zu, die er seinen Mitbürgern zu nehmen trachtet. Es sei denn, er nimmt für sich selbst Anonymität in Anspruch und beansprucht zugleich das Recht, die Anonymität anderer Menschen zu zerstören. Dann freilich kann er sich so benehmen wie die Leute von Anonymous; und dennoch bei Verstand sein.
Diese sogenannten Aktivisten sind somit entweder Hohlköpfe, denen nicht bewußt ist, daß sie just diejenigen Prinzipien mit Füßen treten, die sie doch gerade auf ihre Fahnen schreiben. Oder es sind dreiste Zyniker, die für sich selbst das beanspruchen, was sie anderen entziehen wollen - die Freiheit des Zugangs zu Informationen und das Recht auf Anonymität.
Nun gut. Vielleicht ist diese Alternative zu schroff formuliert. Vielleicht vereinigen sich ja in denselben Hirnen Dummheit und Dreistigkeit.
Vielleicht muß man, mit anderen Worten, an die Sache psychologisch herangehen. Wir kennen alle den Typ jenes Menschen, der überall herumschnüffelt, seine Nase in alles steckt und möglichst seinen Mitmenschen jedes Geheimnis entlocken möchte - der sich zugleich selbst aber völlig bedeckt hält.
Das ist derjenige, der beim Kartenspiel die Karten eng an die Brust drückt, aber seinen Mitspielern in die Karten zu schauen versucht. Es ist derjenige, der als Peeping Tom versteckt lauert, um vielleicht etwas von der Intimität anderer zu erhaschen. Je größer sein Drang, die anderen zu entblößen, umso stärker ist auch sein Bedürfnis, von sich selbst nichts preiszugeben.
Solche versteckten Voyeure, solche Geheimnistuer, die andere bloßstellen möchten, sind wohl diese Leute von Anonymous. Fälle für den Psychologen vielleicht; in den schwereren Ausprägungen. Ansonsten nur unangenehme Mitmenschen.
Aber eben auch Kriminelle. Zuvorderst sind sie ein Fall für die Polizei. Die Strafanzeigen laufen. Man kann nur hoffen, daß die Täter bald gefaßt werden und daß man sie zu Strafen verurteilt, die Möchtegern-Nachahmer abschrecken.
Oder sind es am Ende aber gar nicht Leute von Anonymous, diese Kriminellen? Es kursiert jetzt ein einschlägiges Dementi; während andererseits Barrett Brown, der als der Kopf von Anonymous gilt, sich ausdrücklich zur Täterschaft seiner Gruppe bekennt und die Tat zu rechtfertigen sucht.
Verwunderlich ist diese Widersprüchlichkeit nicht. Anonymous ist ein loser Zusammenschluß, keine Organisation. Die einen mögen etwas tun, das andere nicht so gut finden. Sei's drum. Jedenfalls Barrett Brown rühmt sich, daß Anonymous hinter dem Anschlag steckt. Ich denke, das genügt.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Abbildung der Anonymous-Fahne vom Autor D3L1GT unter Creative Commons Attribution 3.0 Unported-Lizenz freigegeben. Foto der Demonstration vom Autor Anonymous: DC unter Creative Commons Attribution 2.0 Generic-Lizenz freigegeben. Mit Dank an vielleichteinlinker.