9. Januar 2020

Same procedure as every year ...

Eben noch groß in den Schlagzeilen, ist die Nahostkrise schon wieder vorbei. Entgegen der hysterischen Kommentare gibt es allgemeine Deeskalation und Übergang zum Tagesgeschäft.
Überraschend nur für die, die sich nur aus deutschen "Qualitätsmedien" informieren und den dort auftretenden "Experten" à la Islamismus-Lüders glauben.

Dabei folgte die ganze Krise dem ganz normalen Schema, wie es seit vielen Jahren in Nahost zu beobachten ist. Nur üblicherweise mit Israel und Irans Terrortruppen Hamas und Hisbollah als Akteuren, nicht wie diesmal mit den USA und dem Iran selber.

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Es beginnt IMMER mit einer neuen Angriffswelle der Terroristen. Und diese reagieren nicht auf irgendeine "Provokation" und lassen sich auch nicht durch "Gesprächsbereitschaft" abhalten. Sondern die greifen an, wenn sie mit allen rüstungstechnischen Vorbereitungen fertig sind und glauben, daß der Gegner gerade abgelenkt ist.

Diese Angriffe werden üblicherweise in den europäischen Medien nicht berichtet, auf jeden Fall nicht zum Thema gemacht. Obwohl sie unprovoziert und völkerrechtswidrig erfolgen und bevorzugt auf Zivilisten zielen.
Aber das stört niemand in deutschen Redaktionen und keine Bundesregierung warnt vor Eskalation und ruft zum Frieden auf.

Dann kommt irgendwann der Punkt, an dem die Angegriffenen zurückschlagen. Und zwar bevorzugt in der Form, daß sie gezielt die gegnerischen Kommandeure ausschalten - wie das jetzt auch die USA mit dem Top-Terroristen Soleimani gemacht haben.
Absolut legitim und juristisch einwandfrei.

Und JETZT kommt der große Aufschrei. Daß der Gegenschlag unrechtmäßig und unverhältnismäßig sei, daß damit verantwortungslos eskaliert würde, daß jetzt "Flächenbrand" und Krieg drohten.
Die Terroristen organisieren derweil die üblichen Demo-Inszenierungen mit fanatisierten Massen und verbreiten wüste Drohungen gegen Israel und Amerika.

Diese Drohungen sind völlig substanzlos, weil die terroristischen Möglichkeiten ja schon vorher ausgeschöpft wurden und Iran und Konsorten militärisch keine Chance haben.
Aber diese Drohungen sind wunderbar geeignet, um naive Europäer in Panik zu versetzen und werden in den Kommentaren sehr ernst genommen und für düstere Szenarien verwendet.
De facto ziehen die Terroristen aber immer den Schwanz ein wenn sie merken, daß die Angegriffenen auf Gegenwehr umschalten. Da kommt dann eine gesichtswahrende Pseudo-Attacke, aber ansonsten ist der Konflikt erst einmal wieder beendet.

Die Terroristen brauchen anschließend einige Zeit um sich zu reorganisieren und neu aufzurüsten. Und nach einer gewissen Ruhephase starten sie dann die nächste Angriffswelle. Bis zum nächsten Gegenschlag.

Auch die besondere deutsche Komponente findet sich jedes Mal wieder: Komplette außenpolitische Unfähigkeit, deutlicher Antisemitismus in diversen Kommentaren und Leserreaktionen und die beständige Mahnung, man dürfe den "Friedensprozeß" nicht gefährden.
Es hat offenbar noch fast niemand in Berlin oder den Redaktionen gemerkt, daß die Palästinenser den Friedensprozeß vor Jahren beendet haben, daß die damals formulierten Lösungen tot sind und daß die Akteure in der Region längst an neuen Plänen arbeiten.

R.A.

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