23. Mai 2009

Marginalie: In der Bundesversammlung gewonnen haben Horst Köhler, Peter Sodann und Frank Rennicke

Nicht, daß Horst Köhler wiedergewählt wurde, ist das Interessante an dieser Wahl. Das war zu erwarten gewesen. Sondern daß Gesine Schwan so miserabel abschnitt.

Hier sehen Sie die Zusammensetzung der heutigen Bundesversammlung.

Die beiden Parteien, die Horst Köhler unterstützten, hatten zusammen 614 Stimmen. Davon hat er 613 bekommen.

Die Kommunisten hatten 90 Stimmen. Anwesend waren 89 Abgeordnete. Peter Sodann hat aber 91 Stimmen bekommen.

Die Rechtsextremen (NPD und DVU) hatten vier Stimmen. Sie entfielen alle auf deren Kandidaten Frank Rennicke.

Diesen Parteien ist es also gelungen, ihre Abgeordneten bei der Stange zu halten; die Kommunisten haben sogar Stimmen von Nichtkommunisten bekommen.

Anders sieht es bei den beiden Parteien aus, deren Kandidatin Gesine Schwan war.

SPD und Grüne hatten zusammen 514 Abgeordnete. Gesine Schwan erhielt nur 501 Stimmen. Auch wenn sie sich jetzt in den Interviews tapfer gab - sie war schon die unglückliche Gesine Schwan.

Dieser Mißerfolg lag nicht an ihrer Persönlichkeit. Er lag daran, daß ihr von der SPD, als diese die Volksfront anstrebte, die Kandidatur angetragen wurde, und daß die SPD sie dann nur halbherzig unterstützte, als man die Volksfront vorläufig (nämlich für dieses Jahr) wieder abgeblasen hatte.

Daß Gesine Schwan es dann auch noch abgelehnt hat, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen, hätte sich vielleicht in einem dritten Wahlgang in Form von Stimmen der Kommunisten ausgezahlt. Im ersten dürfte es sie Stimmen aus dem Lager der Abgeordneten gekostet haben, die den Unrechtsstaat DDR am eigenen Leib erfahren haben.



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