Eigentlich
wollte dieser Autor nix mehr dazu schreiben, weil das Thema eigentlich zu unwichtig
ist, als das es viel Aufmerksamkeit verdiente. Mutti™ und ihre Mannschaft (ersatzweise
Frauschaft) haben ein wahrlich wichtiges Thema endlich durchgesetzt: Die Frauenquote
in Aufsichtsräten. In Zukunft sind also 30% der Aufsichtsratsposten in größeren
Aktiengesellschaften von den primären Geschlechtsmerkmalen des Bewerbers
abhängig. Insgesamt geht es dabei um vielleicht 170 Pöstchen, bei denen dann in
Zukunft ein eventuell besserer Bewerber mit dem falschen Geschlecht vor der Tür
zu bleiben hat. Angesichts dessen mit welchem Klüngel in Deutschland
Aufsichtsräte besetzt werden und ebenso angesichts der Tatsache, dass schon
etliche hundert dieser Posten an Personen vergeben werden müssen, die dort als
„höhere Betriebsräte“ sitzen, kann dieser Autor nix wirklich dramatisches darin
sehen. Sitzen halt in Zukunft neben den Gewerkschaftsonkeln und abgehalfterten Politikern noch
ein paar Quothilden.
Der Grund
für diesen Gedankensplitter ist eher in der begleitenden Schrift mancher
Spätfeministinnen zu suchen, die parallel dazu das Feld beackern und uns immer
schön einreden wollen, dass Diskriminierung etwas ist, dass grundsätzlich von
Männern ausgeht und grundsätzlich immer nur Frauen zu Opfern macht. Ein
Beispiel dafür ist dieser Artikel aus der FAZ, dem dieser Autor ein paar
Gedanken widmen will.
Der Tenor
des Artikels ist, dass sich Männer nicht so anstellen sollen. Dazu werden
besonders lächerliche Beispiele bemüht wie eben die berühmten Frauentaxen oder
Frauentage in der Sauna oder Frauenparkplätze. Während die ersten beiden von
ihrem Wesen schon kaum diskriminierend sein können, da es sich um
wirtschaftliche Angebote an ein bestimmtes Klientel handelt, so sind
Frauenparkplätze tatsächlich eine Diskriminierung. Aber, und deswegen werden Sie auch
von der Autorin bemüht, es sind Nickeligkeiten. So viele Frauenparkplätze gibt
es nicht und diesem Autor ist auch kein Mann bekannt, der je erfolgreich dafür
angezeigt wurde, auf einem solchen geparkt zu haben. Weit
wichtiger dagegen wären Beispiele, die eben (bewusst?) nicht bemüht werden.
Beispielsweise
die Diskriminierung auf der Schule. Wenn wir davon ausgehen, dass Jungen und
Mädchen gleich begabt sind, dann ist es schon erstaunlich das seit nahezu 30
Jahren mehr Mädchen Abitur machen als Jungen (derzeit 54 zu 46 Prozent). Oder
das mehr Jungen auf die Hauptschule gehen als Mädchen (56 zu 44 Prozent).
Andererseits ist es so erstaunlich dann auch wieder nicht, wenn Untersuchungen
existieren, dass Jungen bei gleicher Leistung schlechter beurteilt werden als
Mädchen. Und wer hätte das nicht auf der
Schule erlebt: Ein stiller Junge ist halt zu dumm. Ein stilles Mädchen traut
sich nur nicht. Diese Form der Diskriminierung wirkt massiv nach, denn gerade
die deutsche Gesellschaft ist extrem davon geprägt welche Schule jemand
abgeschlossen hat. Es ist bezeichnend, dass Feministinnen diese Form von
Diskriminierung nie ansprechen.
Zwar nicht
ganz so verheerend und allgemein ist die unterschiedliche Behandlung von Frauen
und Männern vor dem Gesetz. Nein, jetzt kommt nicht die Geschichte mit dem
Frauenbonus im Strafrecht (denn die Sachlage dafür wäre wirklich dünn). Aber
kennen Sie Scheidungskinder, lieber Leser? Oder Scheidungen generell? Kennen
Sie ein einziges Kind, das gegen den Willen der Mutter zum Vater gekommen ist?
Wenn Sie eins kennen, dann haben Sie etwas sehr seltenes gefunden. Auch wenn
heute das gemeinsame Sorgerecht formal das vorgezogene ist, leben 90% der
Kinder nach einer Trennung bei der Mutter. Kommt es zu keinem gemeinsamen Sorgerecht,
wird dieses in nur bei um die 10% aller Fälle auf den Vater übertragen. Bei
nichtehelichen Kindern sind die Rechte des Vaters praktisch nicht vorhanden.
Jetzt könnte man argumentieren, dass sich überwiegend viele Väter das auch so
wünschen. Interessant ist, dass sich an den Zahlen aber auch bei den Vätern nix
ändert, die es wünschen. Natürlich ist das eiskalte Diskriminierung. Aber auch dieses
Beispiel wird von Feministinnen nicht erwähnt.
Oder kennen
Sie das Gewaltschutzgesetz? Ein klasse Gesetz, was ungefähr soviel aussagt wie:
Wer schlägt muss aus der Wohnung raus. Nun stellen Sie sich vor, dass ein
Polizist zu einer Wohnung gerufen wird und beide Partner bezichtigen den
anderen, zugeschlagen zu haben. Können Sie sich auch nur eine Situation
vorstellen, in der der Polizist die Frau nun der Wohnung verweist? Dieser Autor
kann das auch nicht. Denn es entspricht unserem Gesellschaftsbild, dass Männer
Frauen schlagen und nicht umgekehrt. Da tut der neutrale Gesetzestext nichts
zur Sache, entscheidend ist, was der Polizist (oder die Polizistin) vor Ort
denkt. Oder denken muss. Stellen Sie sich mal vor welcher Shitstorm über einen Polizisten hereinbrechen würde, der eine Frau der Wohnung verweisen würde. Das ist ziemlich eindeutig. Diskriminierend? Natürlich. Aber auch
nichts worüber Feministinnen reden möchten.
Man könnte
sicher noch einige Beispiele nennen, aber die Quintessenz ist diese: Es gibt in
dieser, unserer Gesellschaft eine ganze Reihe von Diskriminierungen, deren
Opfer Männer sind. Und die sind nicht auf einem Level mit der Frage, ob man freitags
nicht in die Sauna kann. Die sind recht massiv, und es wirft ein bezeichnendes
Licht auf die Autorinnen (manchmal auch Autoren), die ständig und überall Frauendiskriminierung
sehen, wie blind sie sind gegenüber solcherlei Ungerechtigkeiten (und die Überheblichkeit,
„Mann“ solle sich nicht so anstellen, ist da ziemlich abstoßend).
Und dennoch
(tja...) ist dieser Autor der Meinung, dass „Mann“ trotzdem damit leben muss. Auch wenn es schwer
fällt. Und wenn es gemein ist. Und wenn es einen wirklich schwer trifft. Denn diese Diskriminierungen haben ihren Sinn und ihre Abschaffung wäre eine schlimmere Ungerechtigkeit.
Dazu sollte
eine kleine Anekdote erzählt werden, die vielleicht etwas harmloser ist, als
die obigen Beispiele: Vor vielen, vielen Jahren trug es sich auf der damaligen
Schule dieses Autors zu, dass ein Junge in der 13. Klasse ein Attest
einreichte, warum er nicht in der Schule gewesen war. Die Begründung war kurz:
Menstruationsbeschwerden. Auf die verständliche Nachfrage antwortete der
Schüler, dass er keine Lust habe sich etwas auszudenken, während die ganzen
Mädels einfach dieses Wort schreiben konnten, und kein Mensch (insbesondere kein
Lehrer) es wagen würde nachzufragen. Das Recht wolle er auch haben.
Klingt erst
einmal lustig. Und gab einen Riesenärger. Bis zum Direktor hoch. Und er wurde
natürlich bestraft.
Auch hier
ist es natürlich eine Diskriminierung. Aber eine harmlose an der man sieht, dass diese Diskriminierung zwar unfair, aber richtig ist. Es ist Schülerinnen, insbesondere jüngeren, kaum zuzumuten mit einem
Lehrer über Regelschmerzen zu reden. Und es wird sich auch kaum ein Lehrer
finden, der es wagen würde, das in Frage zu stellen.
Natürlich
verstecken sich auch „Blaumacherinnen“ dahinter. Damit muss man aber dennoch
leben, denn alles andere würde nicht funktionieren. Muss man deshalb Jungen
erlauben offen zu lügen? Nein, muss man nicht. Man muss nicht den eigenen
Verstand auf der Basis irgendeiner empfundenen Geschlechtergerechtigkeit
opfern. Diese Schere im Kopf würde uns als Gesellschaft ruinieren. Und deswegen muss man als Mann damit leben ein bischen kreativer beim Blaumachen zu sein. Dumm gelaufen.
Als Mann
wird man in bestimmten Situationen diskriminiert. Genauso als Frau. Mann hat es
tatsächlich schwerer auf der Schule. Frau dagegen hat es schwerer bei
bestimmten Chefs (denn natürlich gibt es auch den Stereotyp von „Frauen gehören
an den Herd“). Das Leben ist nicht immer fair und es gibt tatsächlich
Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die nicht immer fair sind. Es macht weder Sinn diese für eine
Seite zu leugnen noch macht es Sinn sie in völliger Verkennung der Drittwirkung
beseitigen zu wollen. Diskriminierung existiert. Sie ist nicht einseitig. Und
sie ist nicht immer falsch, nur weil sie unfair ist. Man kann und soll es ruhig
und laut beim Namen nennen. Aber je nachdem trotzdem damit leben.
Llarian
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