Es gibt ein untrügliches Anzeichen dafür, ob ein ausländischer Spitzenpolitiker zur linken oder zur rechten Seite des politischen Spektrums zählt:
Ist er eher rechts, wie George W. Bush, dann gelangt jeder seiner Versprecher in die deutschen Medien, und der Betreffende wird jedesmal genüßlich mit Häme überzogen. Ist er eher links, wie beispielsweise Barack Obama, dann erfahren die Nutzer deutscher Medien gar nicht, was der Mann sich ständig an Patzern leistet.
Sarah Palin steht etwas weiter rechts als George W. Bush. Also ist noch der harmloseste Versprecher von ihr eine Story wert, wie beispielsweise heute in "Spiegel-Online".
Unter der Überschrift "Palin verbündet sich versehentlich mit Nordkorea" wird dort seit dem Mittag gemeldet:
Wenn man das ist, dann gelten andere Maßstäbe. Dann hat Palin mit ihrem Versprecher - so der Artikel - "den Kritikern neuen Grund zum Zweifel an ihrer Kompetenz geliefert".
Daß man Sarah Palin als dumm und inkompetent darzustellen versucht, als Trampel aus der Provinz, geht auf den Wahlkampf 2008 zurück.
Damals hatte John McCain sie völlig unerwartet aus dem provinziellen Alaska in sein Team geholt; als Kandidatin gar für die Vizepräsidentschaft. Und sie machte eine glänzende Figur. Ich habe das damals berichtet (McCain im Aufwind dank Palin. Drei Gründe, warum es trotzdem schief gehen könnte; ZR vom 12. 9. 2008).
Also mußte sie von der linken Presse niedergeschrieben werden. Dazu wurde jeder Satz, den sie sagte, darauf abgeklopft, ob man ihn nicht nutzen konnte, ihr Dummheit, Ungeschick, Unwissenheit und dergleichen zu unterschieben.
Selbst die ja unbestreitbare Feststellung, daß Alaska so nah an Rußland liegt, daß man dessen Küste von dort aus sehen kann, wurde ihr im Mund herumgedreht; so, als leite sie aus diesem Umstand ihre außenpolitische Kompetenz ab. "Spiegel-Online" hat das im jetzigen Artikel wieder einmal aufgewärmt.
Die Kampagne gegen Palin während des Wahlkampfs war ein besonders illustratives Beispiel linker Arroganz. Die nun freilich ein transatlantisches Phänomen ist; in "Spiegel-Online" personifiziert in der Gestalt des Journalisten Marc Pitzke, der beispielsweise Palin bloßzustellen versuchte, indem er ihre Äußerungen in miserables Deutsch übersetzte (siehe If Marc Pitze really Englisch can?; ZR vom 28. 9. 2008).
So geht das seither in unverändertem Agitprop-Stil weiter. Auch das habe ich wiederholt kommentiert (z. B. Das Geheimnis von Sarah Palins Hand; ZR vom 10. 2. 2010 und "Die linke Elite hat in ihrer Vorstellung ein weit überlegenes politisches Verständnis".; ZR vom 19. 9. 2010).
Wenn Sie einmal in einem der deutschen Leitmedien einen Bericht über Sarah Palin finden sollten, der sie nicht herabzuwürdigen oder lächerlich zu machen versucht, dann bitte ich um das Handzeichen.
Und der strahlende Held? Barack Obama, der noch für den kleinsten Auftritt einen Teleprompter benutzt, von dem er - den Blick vom linken zum rechten Halbspiegel wendend, hin und zurück, hin und zurück - alles Wort für Wort abliest, was wie freie Rede wirken soll?
Obama liefert, wenn er den Teleprompter nicht hat, jede Menge an peinlichen, teilweise peinlichsten Patzern und Versprechern. Natürlich gibt es in den USA Obama-Gegner, die das sammeln. Aber kaum je gelangt es in unsere Medien; ganz zu schweigen davon, daß man daraus Unwissenheit oder Inkompetenz ableiten würde.
Solche Sammlungen finden Sie zum Beispiel hier und hier.
Mal bezeichnet sich Obama als einen Moslem, mal spricht er "Navy Corpsman" (Angehöriger des Marinecorps) als "Corpse-Man" aus, also Leichen-Mann; mal teilt er mit, daß er schon "57 Staaten" der USA besucht hätte. Mal nennt er Israel den besten Freund Israels.
Er meinte, man brauche für Afghanistan Arabisch-Dolmetscher. Er bedauerte es, kein "Österreichisch" zu sprechen. Er versprach, daß seine Reform das Gesundheitswesen "ineffizienter" machen werde. Er sagte, wenn er mit der iranischen Führung spreche, werde er ihnen sagen, sie sollten Atomwaffen entwickeln. Er sagte, Amerika werde jeden Angriff auf den Iran "energisch" (forcefully) beantworten.
Meinen Lieblingsversprecher von Barack Obama aber können Sie hier hören.
Obama sprach am Memorial Day, dem amerikanischen Volkstrauertag in Las Cruces im Staat New Mexico vor Veteranen und sagte:
"On this Memorial Day, as our nation honors its unbroken line of fallen heroes -- and I see many of them in the audience here today -- our sense of patriotism is particularly strong." An diesem Volkstrauertag, an dem unsere Nation ihre ungebrochene Abfolge gefallener Helden ehrt - und ich sehe viele von ihnen heute im Publikum -, ist unser Patriotismus besonders stark.
Ist er eher rechts, wie George W. Bush, dann gelangt jeder seiner Versprecher in die deutschen Medien, und der Betreffende wird jedesmal genüßlich mit Häme überzogen. Ist er eher links, wie beispielsweise Barack Obama, dann erfahren die Nutzer deutscher Medien gar nicht, was der Mann sich ständig an Patzern leistet.
Sarah Palin steht etwas weiter rechts als George W. Bush. Also ist noch der harmloseste Versprecher von ihr eine Story wert, wie beispielsweise heute in "Spiegel-Online".
Unter der Überschrift "Palin verbündet sich versehentlich mit Nordkorea" wird dort seit dem Mittag gemeldet:
Nächster Fauxpas von Sarah Palin: (...) In der Radiosendung von Glenn Beck - wie Palin eine Ikone der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung - wurde die 46-Jährige gefragt, wie sie als mögliche Präsidentin mit einer Situation wie der aktuellen Krise in Korea umgehen würde. Palin äußerte zunächst Zweifel, dass die Regierung Obama das Richtige tun werde, und dann folgte der Satz: "Aber natürlich müssen wir unseren nordkoreanischen Verbündeten beistehen. Wir sind vertraglich daran gebunden. Wir sind auch daran gebunden... "Ein Versprecher also, wie er jedem Politiker, wie er jedem von uns immer einmal unterläuft. Niemand nimmt Notiz davon. Es sei denn, es handelt sich um eine "Ikone der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung".
Ein Kollege von Beck unterbricht: "Südkorea".
Palin fährt anscheinend unbeirrt fort: "Ja, und wir sind auch durch Vernunft daran gebunden, an der Seite unserer südkoreanischen Verbündeten zu stehen."
Wenn man das ist, dann gelten andere Maßstäbe. Dann hat Palin mit ihrem Versprecher - so der Artikel - "den Kritikern neuen Grund zum Zweifel an ihrer Kompetenz geliefert".
Daß man Sarah Palin als dumm und inkompetent darzustellen versucht, als Trampel aus der Provinz, geht auf den Wahlkampf 2008 zurück.
Damals hatte John McCain sie völlig unerwartet aus dem provinziellen Alaska in sein Team geholt; als Kandidatin gar für die Vizepräsidentschaft. Und sie machte eine glänzende Figur. Ich habe das damals berichtet (McCain im Aufwind dank Palin. Drei Gründe, warum es trotzdem schief gehen könnte; ZR vom 12. 9. 2008).
Also mußte sie von der linken Presse niedergeschrieben werden. Dazu wurde jeder Satz, den sie sagte, darauf abgeklopft, ob man ihn nicht nutzen konnte, ihr Dummheit, Ungeschick, Unwissenheit und dergleichen zu unterschieben.
Selbst die ja unbestreitbare Feststellung, daß Alaska so nah an Rußland liegt, daß man dessen Küste von dort aus sehen kann, wurde ihr im Mund herumgedreht; so, als leite sie aus diesem Umstand ihre außenpolitische Kompetenz ab. "Spiegel-Online" hat das im jetzigen Artikel wieder einmal aufgewärmt.
Die Kampagne gegen Palin während des Wahlkampfs war ein besonders illustratives Beispiel linker Arroganz. Die nun freilich ein transatlantisches Phänomen ist; in "Spiegel-Online" personifiziert in der Gestalt des Journalisten Marc Pitzke, der beispielsweise Palin bloßzustellen versuchte, indem er ihre Äußerungen in miserables Deutsch übersetzte (siehe If Marc Pitze really Englisch can?; ZR vom 28. 9. 2008).
So geht das seither in unverändertem Agitprop-Stil weiter. Auch das habe ich wiederholt kommentiert (z. B. Das Geheimnis von Sarah Palins Hand; ZR vom 10. 2. 2010 und "Die linke Elite hat in ihrer Vorstellung ein weit überlegenes politisches Verständnis".; ZR vom 19. 9. 2010).
Wenn Sie einmal in einem der deutschen Leitmedien einen Bericht über Sarah Palin finden sollten, der sie nicht herabzuwürdigen oder lächerlich zu machen versucht, dann bitte ich um das Handzeichen.
Und der strahlende Held? Barack Obama, der noch für den kleinsten Auftritt einen Teleprompter benutzt, von dem er - den Blick vom linken zum rechten Halbspiegel wendend, hin und zurück, hin und zurück - alles Wort für Wort abliest, was wie freie Rede wirken soll?
Obama liefert, wenn er den Teleprompter nicht hat, jede Menge an peinlichen, teilweise peinlichsten Patzern und Versprechern. Natürlich gibt es in den USA Obama-Gegner, die das sammeln. Aber kaum je gelangt es in unsere Medien; ganz zu schweigen davon, daß man daraus Unwissenheit oder Inkompetenz ableiten würde.
Solche Sammlungen finden Sie zum Beispiel hier und hier.
Mal bezeichnet sich Obama als einen Moslem, mal spricht er "Navy Corpsman" (Angehöriger des Marinecorps) als "Corpse-Man" aus, also Leichen-Mann; mal teilt er mit, daß er schon "57 Staaten" der USA besucht hätte. Mal nennt er Israel den besten Freund Israels.
Er meinte, man brauche für Afghanistan Arabisch-Dolmetscher. Er bedauerte es, kein "Österreichisch" zu sprechen. Er versprach, daß seine Reform das Gesundheitswesen "ineffizienter" machen werde. Er sagte, wenn er mit der iranischen Führung spreche, werde er ihnen sagen, sie sollten Atomwaffen entwickeln. Er sagte, Amerika werde jeden Angriff auf den Iran "energisch" (forcefully) beantworten.
Meinen Lieblingsversprecher von Barack Obama aber können Sie hier hören.
Obama sprach am Memorial Day, dem amerikanischen Volkstrauertag in Las Cruces im Staat New Mexico vor Veteranen und sagte:
"On this Memorial Day, as our nation honors its unbroken line of fallen heroes -- and I see many of them in the audience here today -- our sense of patriotism is particularly strong." An diesem Volkstrauertag, an dem unsere Nation ihre ungebrochene Abfolge gefallener Helden ehrt - und ich sehe viele von ihnen heute im Publikum -, ist unser Patriotismus besonders stark.
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