9. Oktober 2023

Business as usual? Ein Gedankensplitter.

In der heutigen Welt fand sich ein Artikel (inzwischen hinter der Bezahlschranke) zum Überfall der Hamas auf Israel vom Wochenende. Und der Autor, Deniz Yücel, hat seinen Artikel übertitelt mit der Überschrift: "Wir müssen diese furchtbaren Bilder zeigen". Vielleicht möchte man sagen: Immerhin. Aber eigentlich möchte man auch das nicht, denn das typische "Business as usual" der deutschen, aber auch internationalen Politik und den dazu gehörigen Medien ist bereits in vollem Gange. 

Die EU wird weiter die Mörder bezahlen, Deutschland wird weiter die Mörder bezahlen, die üblichen Verdächtigen setzen bereits ihren Spin von "Eskalationsspirale" und "legitimer Israel-Kritik" an. Sie würden das vermutlich noch tun, wenn eine Nuklearwaffe in Tel Aviv explodieren würde und fänden es irgendwie "jammerschade", wenn die Hamas die Juden tatsächlich erfolgreich ins Meer getrieben hätte, schade, aber irgendwie dann doch auch irgendwie okay.

Ich kann kaum ausdrücken wie eklig verlogen, widerlich, abstoßend und jämmerlich ich dieses ganze Pack finde. Angefangen von selbsternannten Experten, Moralisten, Friedensforschern über Journalisten, Moderatoren bis zu Politikern und nicht zuletzt der traurigen Gestalt, die unser Staatsoberhaupt sein möchte. 

Was wir am Wochenende gesehen haben (oder hätten sehen können, wenn wir uns nicht vor den Bildern verstecken würden) war das nackte Gesicht von Monstern in Menschengestalt, von vollkommen unzivilisierten Barbaren, vom Abschaum der Menschheit. Wer schon immer wissen wollte wie sich Faschisten reinsten Wassers aufführen, ohne auf filmische Darstellungen wie Schindlers Liste zurückgreifen zu müssen, der hatte am Wochenende die Gelegenheit dazu. Wer solche Bilder an sich heran lässt und sie als Zeugnis für das sieht, was dort passiert, dem kann solcher Schwachsinn wie "Eskalationsspirale" nicht mehr in den Sinn kommen. Nichts, aber auch gar nichts, kann rechtfertigen wie sich diese Monster (man möchte Tiere sagen, aber kein Tier würde sich so benehmen) aufgeführt haben. Was wir erlebt haben ist wie sich eine Bande von Serienkillern und Psychopathen aufgemacht hat, um das auszuleben, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten in ihnen gesäht wurde. 

Soweit, so schlecht. Aber wie kam es dazu? Weil "wir" es nicht nur zugelassen sondern es deutlich gefördert haben. Was in Gaza seit Jahrzehnten passiert ist kein Geheimnis, die Indoktrination, der Hass, die Abwesenheit von jedweden zivilisatorischen Standards. Eine Entwicklung, die unter normalen Umständen in wenigen Jahren implodieren würde. Aber stattdessen wurde dieses gigantische Trainingslager für Psychopathen sogar noch von außen politisch unterstützt und finanziert. 
Über 500 Millionen Euro zahlt die EU durch diverse Programme und Direkthilfen an Palaästina. Pro Jahr. Und das für knapp 5 Millionen Menschen, mehr als 100 Euro pro Jahr und Nase. Und finanziert damit direkt die Hamas. Frank2000 hat im kleinen Zimmer zurecht darauf hingewiesen, dass es "humanitäre Hilfe" in dem Sinne nicht gibt. Wenn ich der Hamas ein Krankenhaus finanziere, kann diese das gesparte Geld nehmen und dafür Waffen kaufen. Wenn der Druck auf die "Palästinenser" sich statt um den Hass vielleicht lieber um eine anständige Arbeit zu bemühen, durch Geldzahlungen von außen geringer wird, ist mehr Zeit für den Hass da. Die Hamas kann ihre Diktatur in Gaza vor allem dadurch aufrecht erhalten, dass sie von außen finanziert wird. Und das sehr üppig.

Umso unehrlicher und widerlicher ist es, wenn ausgerechnet die, die sich um diese Finanzierung kümmern, nun die Opfer vom Wochenende bedauern. Und dann direkt in das Muster zurückfallen und mehr Geld für Palästina wollen. Und natürlich den jüdischen Staat anhalten, jetzt nicht weiter zu eskalieren und den Angriff der Serienkiller doch bitte hinzunehmen. Sie sind reine Mittäter, die jetzt so tun, als gelte es den Dieb zu halten und gleichzeitig ordentlich zu stehlen. 

Aus israelischer Sicht kann ich nur hoffen, dass zumindest die israelische Führung nicht wieder ins "Business as usual" zurückfallen wird. Israel ist tatsächlich militärisch von einem Nachbarland angegriffen worden. Und kann und sollte darauf auch entsprechend antworten. Dresden, Hamburg und Berlin haben auch im zweiten Weltkrieg keine Schonung erfahren. Im Gegenteil. Aber wenn ich meinen Nachbarn überfalle, ist das die Konsequenz. 
Das Ende des zweiten Weltkriegs (wie überhaupt der meisten großen Kriege) war nicht eine "angemessene Reaktion" sondern schlicht die bedingungslose Kapitulation einer Seite. Und genau das ist es, was es braucht. Die bedingungslose Kapitulation Palästinas. Oder das Ende Palästinas. Israel muss und sollte kein Terrorcamp in seiner direkten Nachbarschaft dulden. 

Randanmerkung: Es gibt Berichte das in einigen Flüchtlingslagern oder auch in einigen Stadtteilen von Deutschland es spontanen Jubel und Soldaritätsbeurkundungen für die Psychopathen der Hamas gegeben haben soll. Es ist schwer zu beurteilen, was davon wahr ist und was eine Übertreibung. Aber falls dem so ist und es so gekommen ist, gibts dafür eine einfache Antwort: Rausschmeissen. Ich will nicht nur keine Psychopathen in meiner Nachbarschaft, ich will auch keine Sympathisanten von Psychopathen in meiner Nachbarschaft. Wer angesichts diesen Zivilisationsbruchs jubelt, der darf gerne bleiben, wo der Pfeffer wächst. Asyl für Menschen ohne die Basis von zivilisatorischen Werten? Ich denke nein. Aber das eben nur am Rande.
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Schlussbemerkung: Es ist billig sich hinzustellen man sei "solidarisch mit Israel". Was eine Solidarität ohne Wert ist. Schröder hat schon als die Türme fielen von "bedingungsloser Solidarität" mit den Amerikanern gesprochen, um ihnen kurz danach in den Rücken zu fallen. Solidaritätsbeurkundungen dieser Form, insbesondere aus Deutschland, sind keinen Schuss Pulver wert. Ich für meinen Teil meine was ich sage. Ich halte nahezu jede Reaktion von israelischer Seite für gerechtfertigt (vielleicht mal ab vom Einsatz von Nuklearwaffen in Gaza). Inklusive von Flächenbombardements bis zur bedingungslosen Kapitulation. Ich glaube nicht, dass Israel das tun wird (weil dort zivilisatorische Werte keine leeren Worte sind), aber ich könnte es nachvollziehen. Wer Wind säht, wird den Sturm ernten. Und wer Monster schickt sollte sich nicht wundern, wenn er wie ein Monster behandelt wird. 


Llarian

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