Das Propellerkarl nicht so recht mit den Anforderungen in Mathematik der Mittelstufe mitkommt, war hier schon einmal Thema. Aber wenn der Ruf schon ruiniert ist, soll es sich angeblich ganz ungeniert leben. Karl macht den Test. So twittert er gestern vormittag (muss der eigentlich nicht arbeiten um die Zeit?) so vor sich hin und schrieb uns allen dass Paxlovid die Sterblichkeit an Corona bei Älteren um bis zu 90% senke.
Tolles Zeug, würde ich allerdings auch schreiben, wenn ich ein völlig unbekanntes, neues Medikament in Millionenmenge gekauft habe und das Problem habe, dass es keiner haben will. Die Zahl hat er im Endeffekt von Pfizer übernommen, und deren Zulassungsstudien haben so ihre Problemchen, aber nehmen wir einfach mal an, dass sie so korrekt sind.
Dann stellen sich aber erst einmal zwei direkte Fragen:
Zum einen: Warum "brauchen" wir das Zeug überhaupt? Ist es nicht die letzte von der "Impfung" übrig gebliebene, behauptete Wirkung, dass diese gegen schwere Verläufe schütze? Dass sie keine Immunität verleiht wissen wir inzwischen, dass sie keine Übertragung verhindert ebenso und dass sie das Pandemiegeschehen praktisch nicht beeinflußt ist, außerhalb von Lauterbachs vier Wänden, auch nicht mehr wirklich ein Geheimnis. Da blieb immer nur die Behauptung(!) dass diese vor schweren Verläufen schützen würde. Wenn dem so ist, warum braucht man dann Paxlovid?
Zum anderen: Wenn das Zeug so ein Wundermittel sein soll, warum dann wieder die Maskenparade und die Neuauflage der G-Irgendwas-Regeln? Der derzeitig dominierende Corona-Stamm hat eine Sterblichkeit, die unterhalb der saisonalen Grippe liegt und auch da beschränkt sie sich im Wesentlichen auf ältere Semester. Wenn wir also dank "Pfizers Wundermittel" eine Pandemie mit einer Sterblichkeit von einem Zehntel der saisonalen Grippe haben, dann reden wir von der Größenordnung der jährlichen Verkehrstoten. Mit welcher Berechtigung will man denn hier den Notstand ausrufen?
Aber Lauterbach will eben alles haben: Panik bis zum Anschlag, "Impfen" bis zum Säuglingsalter und gleichzeitig seine Freunde (und vermutlich künftigen Brötchengeber) bei Pfizer zu den Rettern der Welt stilisieren. Das sich das allesamt widerspricht, ficht weder ihn noch seinen Fanclub an. Das schlimme ist: Es ficht auch sonst kaum jemanden an. Kein Journalist wird ihm bei der nächsten Pressekonferenz diese Frage stellen. In keiner Talkshow wird jemand sich danach erkundigen.
Und wo wir schon bei logischen Problemen sind: Es mag anekdotisch sein, aber Karl Lauterbach, der nach eigener Auskunft nun bereits vier "Impfungen" in sich trägt, ist vor zwei Wochen selber an Covid erkrankt. Nach eigenen Angaben nimmt er das Wundermittel dann auch sicherheitshalber gleich ein, um "Komplikationen" zu vermeiden (warum denn, wenn er doch "geimpft" ist?). Nach vier Tagen vermeldet er dann, dass es "langsam bergauf" gehe und er schwerere Symptome gehabt habe, als erwartet.
Erstaunlich daran ist, dass Lauterbach mit aller Sicherheit an einem der aktuellen Stämme erkrankt sein muss. Und die sind gemeinhin ziemlich harmlos, zumal der gute Karl, trotz gewisser selektiver Demenz im Bezug auf frühere Aussagen, die 60 noch vor sich hat. Er ist also vierfach geimpft, nimmt das Wundermittel und hat trotzdem noch schwere Symptome? Ist das nicht erstaunlich? Gerade erstaunlich für jemanden, der sonst von sich behauptet so unheimlich gesund zu leben und dafür bekannt ist auch schon mal in harmloser Runde Leute anzumeckern, weil sie seiner Meinung nach zuviel Salz oder Fett zu sich nehmen.
Ich kenne nun aus meinem Bekanntenkreis (Vorsicht: ebenso anekdotisch) einige Leute, die sich nicht haben "impfen" lassen. Und auch Corona bekommen haben (so wie inzwischen ja fast jeder). Und so ziemlich alle beschreiben die Symptome als lächerlich. Da hat keiner einen Tag gelegen oder auch nur Fieber bekommen. Die Infektionen werden eigentlich nur entdeckt, weil man mal wieder einen Test machen musste (den alten Gag, dass Covid die einzige Krankheit ist, die man nur erkennen kann, wenn man auf sie testet, spar ich mir). Und Lauterbach mit seinem Spritzenarm und seinem Wundermittel hat dann schwere Symptome? Und auch hier fragt ihn niemand. Logische Widersprüche fechten weder ihn noch seinen Fanclub an.
Der Mann ist inzwischen der leibhaftige Beckenbauer (der einzige Mann, der sich in nur einem Satz dreimal selbst widersprechen kann), mit dem Unterschied, dass er das auf Kosten einer ganzen Nation tun kann und auch tut. Umso widersprüchlicher und absurder die Theorie wird, umso brutaler wird der Bürger dazu gezwungen. Es geht nicht mehr ums blinde Gehorchen, wie es noch bei den Nazis der Fall war, es geht inzwischen darum bewusst dem Absurden zu gehorchen. Ozeanien war nie im Krieg mit Eurasien. Und es ist wichtig, dass man das glaubt, gerade wenn man weiß, dass es Unsinn ist.
Llarian
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