Die Kosten werden voraussichtlich auf den Verbraucher abgewälzt.
Kommentar: Kurios an dem Satz ist das "voraussichtlich". Ja, wer sonst soll denn die Kosten dessen tragen, was durch das Gesetz mit dem schönen amtlichen Namen "Netzausbaubeschleunigungsgesetz" festgelegt ist? Wer sonst, wenn nicht der Verbraucher?
Der Steuerzahler? Der unterscheidet sich freilich vom Verbraucher ungefähr so, wie sich die Kanzlerin von Angela Merkel unterscheidet.
Als im August vergangenen Jahres im Rahmen der "Energiewende" dieses Gesetz beschlossen wurde, war klar, welche immensen Kosten auf den Verbraucher zukommen würden. Kosten, die zusammen mit anderen - durch die Solarförderung beispielsweise - zu einer derartigen Belastung führen werden, daß schon ein neues Wort kursiert: "Energiearmut"; die Verarmung von Menschen, weil sie die Kosten für Energie nicht mehr aufbringen können ("Energiearmut" - mein Wort des Jahres 2012. Oder doch eher Unwort?; ZR vom 2. 5. 2012, sowie Aktuelles zu den Kosten der "Energiewende" für den Verbraucher; ZR vom 4. 5. 2012).
Allmählich beginnt manchen in Deutschland zu dämmern, was in der kollektiven Besoffenheit des Frühsommers 2011 angerichtet wurde. Es ist wieder einmal jener Zug des deutschen Nationalcharakters zum Vorschein gekommen, vor dem sich unsere Nachbarn zu Recht fürchten: Die sonst so disziplinierten, vernünftigen Deutschen rasten plötzlich aus; sie geraten in eine gemeinsamen Wahn, sind in ihrem Rausch auf einmal nicht mehr wiederzuerkennen.
Wahnhaftes Handeln ist vor allem durch seine Realitätsferne gekennzeichnet.
Wenn sonst Investitionen auf Kosten des Steuerzahlers, auf Kosten des Verbrauchers und Steuerzahlers vorgenommen werden, dann haben sie für diesen einen Nutzen - der Ausbau des Straßennetzes etwa, der Bau neuer ICE-Trassen; Investitionen in einen neuen Flughafen wie jetzt in Berlin. Der Bau von Schulen, von Theatern und Museen.
Durch die Milliarden, die für die "Energiewende" ausgegeben werden (allein der Netzausbau wird 100 bis 300 Milliarden Euro kosten), verbessert sich aber exakt nichts; im Gegenteil - die Lebensqualität vieler Bürger sinkt, weil in ihrer Nähe Windräder gebaut werden. Sie sollen den Bau neuer Stromtrassen durch das Gelände ihrer Gemeinden hinnehmen (dafür gibt es dann "Entschädigungen"); und sie bezahlen die Zeche eben in Form weiter steigender Strompreise.
Zugleich verschlechtert sich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, vor allem bei energieintensiven Betrieben. "Ofen aus" betitelte der "Spiegel" kürzlich einen Artikel, in dem der durch die Energiewende bedingte "drohende Niedergang der Schwerindustrie" in Deutschland beschrieben wird.
Und was bekommen wir für alle diese Nachteile? Nichts. Nicht den geringsten Nutzen. Noch nicht einmal mehr Sicherheit vor einem atomaren GAU, wie er - auch das ist inzwischen klar - auch in Fukushima überhaupt nicht eingetreten ist. (Siehe Die Katastrophe des 11. März 2011 in Japan. Eine vorläufige Bilanz. Irrationale Ängste und der Mythos von Fukushima; ZR vom 11. 3. 2012).
Noch nicht einmal diese infinitesimal geringe Gefahr, daß Zehntausende von Deutschen durch eine nukleare Katastrophe sterben könnten, hat sich durch die "Energiewende" und das, was wir für sie bezahlen müssen, merklich geändert. Sie wird weiter bestehen und weiter so minimal sein wie bisher.
Denn um Deutschland herum werden weiter Kernkraftwerke betrieben. Selbst die französische Linke, die jetzt durch die Wahl Hollandes an die Macht gekommen ist, denkt nicht im Traum an einen "Ausstieg" nach deutschem Vorbild. Auch Tschechien, die Niederlande, Polen, Finnland, Großbritannien und Ungarn setzen unverändert auf die Kernenergie und wollen sie weiter ausbauen.
Der Traum von der "Vorreiterrolle", von der "Signalwirkung" ist ausgeträumt. Hinter dem Vorreiter trabt allenfalls ein lahmer japanischer Gaul; die Signale wollen sie nicht hören, die Völker.
Es gibt keinen einzigen erkennbaren Nutzen aus dem "Ausstieg". Er belastet unsere Wirtschaft, er verschandelt Landschaften, er verteuert unser Leben. Der einzige "Gegenwert" ist das kuschelige Gemeinschaftsgefühl, daß wir Deutschen wieder einmal die Guten sind, mitten in einer bösen Welt.
Vor einem Jahr zitierte "Welt-Online" den damaligen Minister Röttgen:
Der kollektive Rausch scheint nach einem Jahr allmählich einem Kater Platz zu machen. Wann wird die Mehrheit der Deutschen merken, welchen Irrweg das Land eingeschlagen hat? Wann wird man nicht mehr bereit sein, allein für ein gutes Gefühl Milliarden und Abermilliarden zu zahlen? Wann rebelliert der Bürger?
Nun ja. Schauen Sie auf den Titel dieses Artikels. Es wäre schon kurios, wenn sie rebellieren würden, die Deutschen.
Aus einem Artikel von Oliver Klasen in sueddeutsche.de, in dem Einzelheiten zu dem heute vorgestellten Netzentwicklungsplan mitgeteilt werden.
Kommentar: Kurios an dem Satz ist das "voraussichtlich". Ja, wer sonst soll denn die Kosten dessen tragen, was durch das Gesetz mit dem schönen amtlichen Namen "Netzausbaubeschleunigungsgesetz" festgelegt ist? Wer sonst, wenn nicht der Verbraucher?
Der Steuerzahler? Der unterscheidet sich freilich vom Verbraucher ungefähr so, wie sich die Kanzlerin von Angela Merkel unterscheidet.
Als im August vergangenen Jahres im Rahmen der "Energiewende" dieses Gesetz beschlossen wurde, war klar, welche immensen Kosten auf den Verbraucher zukommen würden. Kosten, die zusammen mit anderen - durch die Solarförderung beispielsweise - zu einer derartigen Belastung führen werden, daß schon ein neues Wort kursiert: "Energiearmut"; die Verarmung von Menschen, weil sie die Kosten für Energie nicht mehr aufbringen können ("Energiearmut" - mein Wort des Jahres 2012. Oder doch eher Unwort?; ZR vom 2. 5. 2012, sowie Aktuelles zu den Kosten der "Energiewende" für den Verbraucher; ZR vom 4. 5. 2012).
Allmählich beginnt manchen in Deutschland zu dämmern, was in der kollektiven Besoffenheit des Frühsommers 2011 angerichtet wurde. Es ist wieder einmal jener Zug des deutschen Nationalcharakters zum Vorschein gekommen, vor dem sich unsere Nachbarn zu Recht fürchten: Die sonst so disziplinierten, vernünftigen Deutschen rasten plötzlich aus; sie geraten in eine gemeinsamen Wahn, sind in ihrem Rausch auf einmal nicht mehr wiederzuerkennen.
Wahnhaftes Handeln ist vor allem durch seine Realitätsferne gekennzeichnet.
Wenn sonst Investitionen auf Kosten des Steuerzahlers, auf Kosten des Verbrauchers und Steuerzahlers vorgenommen werden, dann haben sie für diesen einen Nutzen - der Ausbau des Straßennetzes etwa, der Bau neuer ICE-Trassen; Investitionen in einen neuen Flughafen wie jetzt in Berlin. Der Bau von Schulen, von Theatern und Museen.
Durch die Milliarden, die für die "Energiewende" ausgegeben werden (allein der Netzausbau wird 100 bis 300 Milliarden Euro kosten), verbessert sich aber exakt nichts; im Gegenteil - die Lebensqualität vieler Bürger sinkt, weil in ihrer Nähe Windräder gebaut werden. Sie sollen den Bau neuer Stromtrassen durch das Gelände ihrer Gemeinden hinnehmen (dafür gibt es dann "Entschädigungen"); und sie bezahlen die Zeche eben in Form weiter steigender Strompreise.
Zugleich verschlechtert sich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, vor allem bei energieintensiven Betrieben. "Ofen aus" betitelte der "Spiegel" kürzlich einen Artikel, in dem der durch die Energiewende bedingte "drohende Niedergang der Schwerindustrie" in Deutschland beschrieben wird.
Und was bekommen wir für alle diese Nachteile? Nichts. Nicht den geringsten Nutzen. Noch nicht einmal mehr Sicherheit vor einem atomaren GAU, wie er - auch das ist inzwischen klar - auch in Fukushima überhaupt nicht eingetreten ist. (Siehe Die Katastrophe des 11. März 2011 in Japan. Eine vorläufige Bilanz. Irrationale Ängste und der Mythos von Fukushima; ZR vom 11. 3. 2012).
Noch nicht einmal diese infinitesimal geringe Gefahr, daß Zehntausende von Deutschen durch eine nukleare Katastrophe sterben könnten, hat sich durch die "Energiewende" und das, was wir für sie bezahlen müssen, merklich geändert. Sie wird weiter bestehen und weiter so minimal sein wie bisher.
Denn um Deutschland herum werden weiter Kernkraftwerke betrieben. Selbst die französische Linke, die jetzt durch die Wahl Hollandes an die Macht gekommen ist, denkt nicht im Traum an einen "Ausstieg" nach deutschem Vorbild. Auch Tschechien, die Niederlande, Polen, Finnland, Großbritannien und Ungarn setzen unverändert auf die Kernenergie und wollen sie weiter ausbauen.
Der Traum von der "Vorreiterrolle", von der "Signalwirkung" ist ausgeträumt. Hinter dem Vorreiter trabt allenfalls ein lahmer japanischer Gaul; die Signale wollen sie nicht hören, die Völker.
Es gibt keinen einzigen erkennbaren Nutzen aus dem "Ausstieg". Er belastet unsere Wirtschaft, er verschandelt Landschaften, er verteuert unser Leben. Der einzige "Gegenwert" ist das kuschelige Gemeinschaftsgefühl, daß wir Deutschen wieder einmal die Guten sind, mitten in einer bösen Welt.
Vor einem Jahr zitierte "Welt-Online" den damaligen Minister Röttgen:
Röttgen zeichnet das Bild von einem durch einen gemeinsamen Willen zur historischen Aufgabe beseelten Volk. Dafür müsse man nun bereit sein, kleinliche Einwände beiseite zu lassen.Ich habe das seinerzeit kommentiert; der Artikel enthält auch eine Liste weiterer Artikel, in denen ich mich damals mit den Folgen des "Ausstiegs" befaßt habe (Deutschland im Jahr 2011 - ein durch einen gemeinsamen Willen zur historischen Aufgabe beseeltes Volk; ZR vom 30. 6. 2011).
Der kollektive Rausch scheint nach einem Jahr allmählich einem Kater Platz zu machen. Wann wird die Mehrheit der Deutschen merken, welchen Irrweg das Land eingeschlagen hat? Wann wird man nicht mehr bereit sein, allein für ein gutes Gefühl Milliarden und Abermilliarden zu zahlen? Wann rebelliert der Bürger?
Nun ja. Schauen Sie auf den Titel dieses Artikels. Es wäre schon kurios, wenn sie rebellieren würden, die Deutschen.
Zettel
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