Die Länder Europas sind Einwanderungsländer; aber sie sind zugleich Auswanderungsländer. Wie sieht im Augenblick die Bilanz aus? Stratfor hat dazu gestern einen Überblick für einige Länder gebracht; mit bemerkenswerten Daten:
Portugal war seit seinem Eintritt in die EU ein Netto-Einwanderungsland. Die Finanzkrise hat diesen Trend umgekehrt. 2011 wanderten mehr Menschen aus Portugal aus als in irgendeinem Jahr seit 1970. Traditionell sind früher aus Portugal gering qualifizierte Industrie- und Agrararbeiter ausgewandert. Inzwischen wandern zunehmend Menschen mit Hochschulbildung aus; Portugal liegt bei ihnen jetzt an zweiter Stelle in Europa.
Bisher wanderten Portugiesen überwiegend nach Europa aus. Inzwischen gibt es eine zunehmende Auswanderung in die ehemaligen Kolonien Angola, Mozambique und vor allem nach Brasilien. Die Auswanderung in die beiden afrikanischen Länder wird dadurch begünstigt, daß diese gegenwärtig ein hohes Wirtschaftswachstum haben.
Irland ist ein klassisches Auswanderungsland. Seit den 90er Jahren überwog aber erstmals die Einwanderung. In dem Jahrzehnt zwischen 1999 und 2008 nahm die Bevölkerung Irlands um 18 Prozent zu - eine Spitzenstellung in Europa. Mit der Finanzkrise hat sich das erneut umgekehrt. Iren wandern vor allem in englischsprachige Länder aus - nach Großbritannien, Australien, Neuseeland, Nordamerika. Die Auswanderung nach Westeuropa hat hingegen abgenommen; bedingt durch die Krise in vielen westeuropäischen Staaten.
Griechenland hat eine ausgeglichene Wanderungsbilanz. Die Bevölkerungsbewegungen sind stark: Einwohner Griechenlands wandern aus, vor allem nach Deutschland und in die USA. Andererseits gibt es eine starke Einwanderung nach Griechenland vor allem aus der Türkei und den Balkanländern. Viele dieser Personen wollen Griechenland nur als Durchgangsstation auf ihrem Weg in ein Land Westeuropas nutzen; bleiben aber oft aus verschiedenen Gründen dort hängen.
Italien ist wie Griechenland ein Einwanderungsland für Menschen von außerhalb der EU. Die aus Italien Abwandernden sind überwiegen gut Ausgebildete; sie gehen bevorzugt nach Deutschland, Frankreich und in die Schweiz. Italien wurde erst vergleichsweise spät von der Finanzkrise erfaßt; die Auswanderung ist deshalb nicht so groß wie in anderen Mittelmeerländern.
Spanien, das von der Finanzkrise besonders heftig betroffen ist, hat wie Portugal inzwischen einen Netto-Wanderungsverlust. Ein wesentlicher Grund ist die hohe Arbeitslosigkeit von rund 25 Prozent; in den Altersgruppen bis 25 Jahre sogar 50 Prozent. Überwiegend verlassen Menschen mit schlechter beruflicher Qualifikation Spanien.
In allen Ländern rekrutieren sich die Auswanderer nur zu einem Teil aus Einheimischen. Oft sind es Menschen, die zuvor in das betreffende Land eingewandert waren. Einheimische machen ungefähr die Hälfte der Auswanderer aus Irland aus, aber beispielsweise nur ein Viertel der Auswanderer aus Spanien.
Portugal war seit seinem Eintritt in die EU ein Netto-Einwanderungsland. Die Finanzkrise hat diesen Trend umgekehrt. 2011 wanderten mehr Menschen aus Portugal aus als in irgendeinem Jahr seit 1970. Traditionell sind früher aus Portugal gering qualifizierte Industrie- und Agrararbeiter ausgewandert. Inzwischen wandern zunehmend Menschen mit Hochschulbildung aus; Portugal liegt bei ihnen jetzt an zweiter Stelle in Europa.
Bisher wanderten Portugiesen überwiegend nach Europa aus. Inzwischen gibt es eine zunehmende Auswanderung in die ehemaligen Kolonien Angola, Mozambique und vor allem nach Brasilien. Die Auswanderung in die beiden afrikanischen Länder wird dadurch begünstigt, daß diese gegenwärtig ein hohes Wirtschaftswachstum haben.
Irland ist ein klassisches Auswanderungsland. Seit den 90er Jahren überwog aber erstmals die Einwanderung. In dem Jahrzehnt zwischen 1999 und 2008 nahm die Bevölkerung Irlands um 18 Prozent zu - eine Spitzenstellung in Europa. Mit der Finanzkrise hat sich das erneut umgekehrt. Iren wandern vor allem in englischsprachige Länder aus - nach Großbritannien, Australien, Neuseeland, Nordamerika. Die Auswanderung nach Westeuropa hat hingegen abgenommen; bedingt durch die Krise in vielen westeuropäischen Staaten.
Griechenland hat eine ausgeglichene Wanderungsbilanz. Die Bevölkerungsbewegungen sind stark: Einwohner Griechenlands wandern aus, vor allem nach Deutschland und in die USA. Andererseits gibt es eine starke Einwanderung nach Griechenland vor allem aus der Türkei und den Balkanländern. Viele dieser Personen wollen Griechenland nur als Durchgangsstation auf ihrem Weg in ein Land Westeuropas nutzen; bleiben aber oft aus verschiedenen Gründen dort hängen.
Italien ist wie Griechenland ein Einwanderungsland für Menschen von außerhalb der EU. Die aus Italien Abwandernden sind überwiegen gut Ausgebildete; sie gehen bevorzugt nach Deutschland, Frankreich und in die Schweiz. Italien wurde erst vergleichsweise spät von der Finanzkrise erfaßt; die Auswanderung ist deshalb nicht so groß wie in anderen Mittelmeerländern.
Spanien, das von der Finanzkrise besonders heftig betroffen ist, hat wie Portugal inzwischen einen Netto-Wanderungsverlust. Ein wesentlicher Grund ist die hohe Arbeitslosigkeit von rund 25 Prozent; in den Altersgruppen bis 25 Jahre sogar 50 Prozent. Überwiegend verlassen Menschen mit schlechter beruflicher Qualifikation Spanien.
In allen Ländern rekrutieren sich die Auswanderer nur zu einem Teil aus Einheimischen. Oft sind es Menschen, die zuvor in das betreffende Land eingewandert waren. Einheimische machen ungefähr die Hälfte der Auswanderer aus Irland aus, aber beispielsweise nur ein Viertel der Auswanderer aus Spanien.
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