Die "Pandemie der Ungeimpften" ist inzwischen fast schon zu einer Standardvokabel des deutschen Mainstreams geworden, vorgegeben durch "Politiker" wie Markus Söder, breit gewalzt vom Staatsfernsehen, ist dem deutschen Michel inzwischen deutlich klar gemacht worden, dass der ganze Corona-Tanz auf den immer kleiner werdenden Teil der Bevölkerung zurück geführt werden muss, der sich bis jetzt standepede weigert sich "den kleinen Piks" geben zu lassen.
Und vieles ist seit dem dazu geschrieben worden, aber eine interessante Randnotiz ist bei einer Meldung des gestrigen Tages im Wesentlichen liegen geblieben. So ermittelte das bayrische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel, dass 30% der durch (oder mit) Corona Verstorbenen doppelt geimpft gewesen seien. Diese Zahl ist aus unterschiedlichen Gründen sehr spannend, deshalb sei dem Leser gleich der erste Ansatz zur Übung überlassen, der den Argumentationsfehler aufdeckt, wenn diese 30% nun durch Vorerkrankungen wegerklärt werden sollen (dies sollte, mal ab von Angestellten des ÖR, niemanden überfordern).
Aber an dieser Stelle soll es um etwas anderes gehen: Seit Monaten wird uns eingehämmert, dass die Impfung, auch wenn man inzwischen zähneknirschend zugeben muss, dass diese keine sterile Immunität verleiht, sie doch die schweren Verläufe sehr, sehr deutlich reduziere. Und wissen Sie was, lieber Leser? Das ist sogar glaubwürdig. Wieviel ist natürlich eine Sache der Debatte, würde man eine Halbierung des Risikos annehmen, so könnte man die "Impfung" insgesamt berechtigt in Frage stellen, würde man eine Verzehntelung annehmen, so würde man wohl übertreiben. Nehmen wir "for the sake of discussion" einfach mal einen Faktor von fünf an, also sei ad hoc ein Nichtgeimpfter fünfmal so gefährdet an Corona zu sterben wir ein (doppelt) Geimpfter (für die Erbsenzähler unter uns sei dazu gesagt, dass man die Rechnung gerne auch für andere Faktoren wiederholen kann und die Ergebnisse wenig an der Gesamtaussage ändern werden). Man könnte auch anders sagen für Geimpfte und Ungeimpfte ist die "Krankheitspyramide" unterschiedlich, d.h. bei den Geimpften kommen deutlich weniger schwere Fälle auf die Gesamtzahl der Infizierten als bei den nicht Geimpften (sonst wäre die Impfung auch völlig sinnfrei).
Simpel gerechnet, wenn wir den Faktor fünf, wie eben oben angesprochen, anwenden, so kommt auf jeden Toten (die wir als Repräsentanten für die Gruppe der schwer erkrankten verwenden) aus der Gruppe "Geimpft" eine Menge an X Infizierten und auf jeden Toten aus der Gruppe "Schwurbler" X/5 Infizierte. Und das kann man auch wieder in Prozente umrechnen. Liegt bei den Toten der Anteil bei 30%, so ergibt sich bei der Zahl der Infizierten damit ein Anteil von 15/22, oder auch gut 68% (schönen Gruß vom Dreisatz). Damit sind insgesamt deutlich mehr Menschen, die (doppelt) geimpft sind mit Corona infiziert, als Ungeimpfte. Klar, sagt jetzt Schweinchen Schlau, dass muss ja auch so sein. Schließlich ist ja fast 3/4 der Bevölkerung inzwischen (doppelt) geimpft. Dann muss es ja mehr sein (simples Argument, wenn 99% der Menschen Geimpft sind, gibt es fast nur noch kranke Geimpfte). Das stimmt auch. Nur der Anteil erschreckt. Wenn 3/4 geimpft sind, dann sollten nicht fast genau so viele anteilsmäßig infiziert sein. Das würde dann dafür sprechen, dass die Impfung zwar schwere Verläufe verhindere, aber nahezu überhaupt nicht vor einer Infektion schützen würde (an der Stelle sei übrigens auf eine faszinierende, argumentative Zwickmühle hingewiesen: Wenn jemand den Faktor fünf oben in Frage stellen will, dann hat er mit beiden Richtungen ein Problem. Ist der Faktor niedriger als fünf, so taugt die Impfung immer weniger zur Prävention von schweren Fällen, ist er dagegen höher, so taugt der Impfstoff nicht zum Schutz vor Ansteckung. Und einen Tod muss man sterben, selbst wenn man alle Ungeimpften in Umerziehungslager stecken will.)
Aber es soll noch schlimmer kommen: Denn wir haben ja inzwischen eine deutlich "Testappartheit" aufgebaut. Ungeimpfte werden permanent und dauerhaft getestet, vollkommen unabhängig von ihren Symptomen. D.h. eine anbahnende Corona-Infektion wird bei vielen vergleichsweise früh erkannt und die Person isoliert. Was gewaltig den R-Faktor drückt. Geimpfte Personen werden dagegen deutlich seltener getestet (sonst könnte man ja auch nichts von der Pandemie der Ungeimpften daher schwafeln). Was dann in der Folge zwangsnotwendig(!) dazu führt, dass Infektionen bei Geimpften erst und fast nur dann erkannt werden, wenn massive(!) Krankheitszeichen vorhanden sind. Wegen einem Husten (der durchaus ansteckend ist), wird sich kaum ein Geimpfter groß testen lassen. Und verbreitet lustig das Virus.
Oder zusammengefasst: Unter der Prämisse eines Testdiktats für die Ungeimpften sind die derzeitigen Zahlen im Wesentlichen Ansteckungen durch Geimpfte zuzuordnen. Das macht auch unbedingt Sinn, wenn man sich die derzeitigen Zahlen ansieht und mit dem letzten Jahr vergleicht. Das "Schwurbler"-Viertel der Bevölkerung kann kaum für ein höheres exponentielles Wachstum herhalten, als es im letzten Jahr eine ganze Bevölkerung produziert hat. Oder einfacher: Wir haben gerade keine Pandemie der Ungeimpften sondern eine Pandemie der Geimpften, die nicht nur sich, sondern auch den Ungeimpften Schaden zufügen. Weil sie am Ende zu faul sind sich testen zu lassen. Es sind am Ende die Geimpften, die mehr Schaden anrichten. Nicht aus böser Absicht, das sei sicher nicht unterstellt, sondern weil ihnen Propellerkarl und Co. erklärt haben, die Impfung sei toll und sicher.
Und das ist auch die politische Fehlkalkulation des Jahres 2021. Man hat alles auf eine extrem schlechte Impfung gesetzt (eigentlich eine, die den Namen nicht verdient) und das deutlich schärfere Schwert des Tests für die Mehrheit der Bevölkerung ausgesetzt, weil man die Spaltung der Gesellschaft politisch opportun fand. Somit sind die größten Pandemietreiber Menschen wie Markus Söder, die in ihrem Totalitarismus-Wahn die Ausbreitung des Virus massiv begünstigt haben und weiter begünstigen.
Llarian
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