Zugegeben,
es ist still geworden um den großen Enthüller staatlicher Geheimnisse, der
letzte Artikel in diesem Blog zu Julian Assange ist noch von Zettel selbst im
Jahr 2012 veröffentlicht worden. Das mag wohl daran liegen, dass er sich vor
etwas mehr als drei Jahren in ein selbstgewähltes Gefängnis in Form der
Botschaft von Ecuador begeben hat, auf der Flucht vor der schwedischen Justiz.
Schon damals waren seine Einlassungen zur amerikanischen Justiz, die ihn über
den ganzen Erdball jagt (und vermutlich immer noch Bauschmerzen vor Lachen
haben dürfte), ein wenig, sagen wir mal eigenwillig, aber Julian Assange wäre
ja nicht er selbst, wenn er nicht noch was zum Nachlegen hätte.
Assange
hatte angekündigt, dass er in diesem
Fall erwarte (!), dass man ihm seinen Pass zurückgebe, und er
selbstverständlich unbehelligt die Botschaft verlassen dürfte und auch niemand
mehr versuchen sollte, ihn zu verhaften. An der Stelle weiß man nicht, ob man
lachen oder weinen soll. Nicht nur, dass Assange der Meinung ist, die UNO habe
eine Anweisungsbefugnis gegen die englischen, bzw. schwedischen Behörden, er
glaubt allen Ernstes, dass die UNO in der Lage ist per Gremium
Strafverfolgungsbehörden zu verbieten ihrer Arbeit nachzugehen. Mit anderen
Worten, er ist der Meinung dass ein, entschuldigen Sie meiner Wortwahl, lieber
Leser, popeliges UNO Gremium in der Lage ist die Souveränität von
Nationalstaaten außer Kraft zu setzen. Die Ausführung zum Rechtsstaat an sich erspare ich mir an dieser Stelle. Vielleicht ist an der mangelnden
medizinischen Versorgung in der Botschaft wirklich etwas dran, wenn sie zu einem
solch absurden Realitätsverlust führt. Großbritanniens Außenminister nannte den
ganzen Vorgang dann auch zu Recht „lächerlich“.
Von einem „moralischen“
Standpunkt muss man zugeben, dass gemessen an den Vorwürfen, auf denen das
Verfahren basiert, seine Strafe vermutlich inzwischen durchaus als abgesessen
bezeichnet werden könnte. Insofern ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass
Schweden demnächst von sich aus die Verfolgung einstellt, zumal man soviel Mitleid
mit seinen Groupies wohl auch nicht haben muss. Ob allerdings die schwedische
Justiz sich gerade jetzt dazu entschließen wird, um sich anschließend dem
Vorwurf auszusetzen, nicht souverän entscheiden zu können, daran hätte ich doch
meine leisen Zweifel. Ich halte es für gar nicht so unwahrscheinlich, dass der
Hampelmann sich einen Bärendienst mit der Pressekonferenz getan hat, die er da
unbedingt lostreten musste. Wenn er jetzt also noch ein Jährchen mehr in seinem
Botschaftszimmerchen Däumchen drehen darf, dann hat er sich das wohl selbst
zuzuschreiben. Selbstdarstellung kann eben auch teuer werden.
In der Bütt
könnte man auch sagen: Dem Julian aber sei jesacht, Humor is, wenn man trotzdem
lacht. Tätä.Tätä. Tätä.
Llarian
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