Ich will mit Alice Schwarzer über meine Muschi reden.
Kommentar: Ja schau. Welch eine Offenheit! Welche Unbefangenheit im Umgang mit der eigenen Sexualität! Endlich dürfen auch Frauen in der Öffentlichkeit die Dinge beim Namen nennen!
Ach wirklich? Auf mich wirkten diese drei Frauen wie, wenn man mir das altmodische Wort verzeiht, Backfische, die sich in der Ecke des Schulhofs im Schweinigeln üben und sich vor Kichern gar nicht einkriegen können. Das war nicht befreite Sexualität; das war ein Maß an - mit kessen Sprüchen überkleisterter - Verklemmtheit, wie ich es selten bei einem solchen Thema im TV erlebt habe. Muschi, hihi. Blasen, hoho. Klitoris, aber hallo!
Nun gut, es war eine Promotion-Sendung für das Buch von Alice Schwarzer; da konnte man vielleicht nicht mehr erwarten. Sie durfte neben Maischberger Platz nehmen, als Ehrengast sozusagen oder als Co-Moderatorin.
Schwarzer hat erkannt, daß mit ihrer bisherigen verbiesterten Variante des Femininismus kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Das dürfte ihr an den Reaktionen deutlich geworden sein, die sie zuletzt für zwei ihrer Auftritte in der klassischen Rolle als Männerhasserin geernt hatte: In der Auseinandersetzung mit Familienministerin Kristina Schröder (siehe Alice Schwarzer vs. Kristina Schröder. Die junge Konservative und die komische Alte; ZR vom 10. 11. 2010) und bei ihrer einseitigen und agitatorischen Berichterstattung über den Kachelmann-Prozeß (siehe Alice Schwarzer über das Kachelmann-Urteil. Und Cora Stephan über Alice Schwarzer; ZR vom 1. 6. 2011).
Also gibt sich Schwarzer neuerdings locker, lockerer geht's nicht. Lesbisch? I wo, mit einem Freund hat sie früher einmal zusammengelebt. Frauen, die sich als Sexualobjekt stylen, wie jene Lady Bitch Ray? Sie unterwerfen sich nicht den Phantasien der Männer, sondern spielen mit ihnen, befand Schwarzer jetzt; und fand es prima. Kurz, das häßliche Entlein aus "PorNo"-Tagen hat sich in einen strahlenden Schwan, nein natürlich eine geile Schwänin verwandelt; die leibhaftige Erfinderin der Klitoris.
Gegen dieses Gekicher und schweinigelnde Gejuxe der drei Spät-Backfische hatten die Erwachsenen in der Runde nicht viel zu melden. Maischberger hielt sich zurück; wie immer, wenn die Show auch ohne sie läuft. Gisela Marx - ich hatte sie lange nicht mehr gesehen und kaum wiedererkannt - bemühte sich durch den einen oder anderen müden Einwurf, das Gespräch über das Schulhof-Niveau zu bringen. Und dann war da noch der Quotenmann, der clevere Unternehmer Wolfgang Grupp, der gekommen sein dürfte, weil ein solcher Auftritt den Werbeetat seiner Firma Trigema um einen kräftigen Batzen entlastet.
Vergessen wir also diese Sendung. Wenn Sie kluge Kommentare zu Alice Schwarzer lesen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Texte von Cora Stephan. Schauen Sie sich in ihrem Blog zum Beispiel einmal diese Artikel an:
Die Doktorandin Reyhan Sahin, die auch in der Rolle der Rapperin Lady Bitch Ray auftritt, gestern bei Sandra Maischberger. Thema der Sendung: "Machofrauen – Müde Männer: Letzte Runde im Geschlechterkampf?"Ich bin doch die Erfinderin der Klitoris.
Alice Schwarzer in derselben Sendung.Ich zeige ganz einfach meine Bälle. Blasen ist Macht.
Sonya Kraus, Moderatorin bei Prosieben, in derselben Sendung.
Kommentar: Ja schau. Welch eine Offenheit! Welche Unbefangenheit im Umgang mit der eigenen Sexualität! Endlich dürfen auch Frauen in der Öffentlichkeit die Dinge beim Namen nennen!
Ach wirklich? Auf mich wirkten diese drei Frauen wie, wenn man mir das altmodische Wort verzeiht, Backfische, die sich in der Ecke des Schulhofs im Schweinigeln üben und sich vor Kichern gar nicht einkriegen können. Das war nicht befreite Sexualität; das war ein Maß an - mit kessen Sprüchen überkleisterter - Verklemmtheit, wie ich es selten bei einem solchen Thema im TV erlebt habe. Muschi, hihi. Blasen, hoho. Klitoris, aber hallo!
Nun gut, es war eine Promotion-Sendung für das Buch von Alice Schwarzer; da konnte man vielleicht nicht mehr erwarten. Sie durfte neben Maischberger Platz nehmen, als Ehrengast sozusagen oder als Co-Moderatorin.
Schwarzer hat erkannt, daß mit ihrer bisherigen verbiesterten Variante des Femininismus kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Das dürfte ihr an den Reaktionen deutlich geworden sein, die sie zuletzt für zwei ihrer Auftritte in der klassischen Rolle als Männerhasserin geernt hatte: In der Auseinandersetzung mit Familienministerin Kristina Schröder (siehe Alice Schwarzer vs. Kristina Schröder. Die junge Konservative und die komische Alte; ZR vom 10. 11. 2010) und bei ihrer einseitigen und agitatorischen Berichterstattung über den Kachelmann-Prozeß (siehe Alice Schwarzer über das Kachelmann-Urteil. Und Cora Stephan über Alice Schwarzer; ZR vom 1. 6. 2011).
Also gibt sich Schwarzer neuerdings locker, lockerer geht's nicht. Lesbisch? I wo, mit einem Freund hat sie früher einmal zusammengelebt. Frauen, die sich als Sexualobjekt stylen, wie jene Lady Bitch Ray? Sie unterwerfen sich nicht den Phantasien der Männer, sondern spielen mit ihnen, befand Schwarzer jetzt; und fand es prima. Kurz, das häßliche Entlein aus "PorNo"-Tagen hat sich in einen strahlenden Schwan, nein natürlich eine geile Schwänin verwandelt; die leibhaftige Erfinderin der Klitoris.
Gegen dieses Gekicher und schweinigelnde Gejuxe der drei Spät-Backfische hatten die Erwachsenen in der Runde nicht viel zu melden. Maischberger hielt sich zurück; wie immer, wenn die Show auch ohne sie läuft. Gisela Marx - ich hatte sie lange nicht mehr gesehen und kaum wiedererkannt - bemühte sich durch den einen oder anderen müden Einwurf, das Gespräch über das Schulhof-Niveau zu bringen. Und dann war da noch der Quotenmann, der clevere Unternehmer Wolfgang Grupp, der gekommen sein dürfte, weil ein solcher Auftritt den Werbeetat seiner Firma Trigema um einen kräftigen Batzen entlastet.
Vergessen wir also diese Sendung. Wenn Sie kluge Kommentare zu Alice Schwarzer lesen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Texte von Cora Stephan. Schauen Sie sich in ihrem Blog zum Beispiel einmal diese Artikel an:
Wie man sich erfolgreich zur Ikone stylt Zur "PorNo"-Kampagne von Alice Schwarzer (1988) (Wiederabdruck eines Artikels, in dem Cora Stephan schon wußte, wohin der Hase läuft, als die meisten Frauen ihm noch hinterherliefen) Wenn Mutti vom Krieg erzählt ... Was will das Weib?
Zettel
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