Seit Istanbul von der AKP regiert wird, gedenkt die Stadt jedes Jahr am 29. Mai mit einem Festakt der Eroberung Konstantinopels durch Mehmed II. 1453. Und als Istanbul im vergangenem Jahr europäische Kulturhauptstadt war, renovierte man mit dem dafür ausgewiesenen Budget vor allem osmanische Bauten. Istanbul wurde nicht mehr nur als Brücke zwischen Orient und Okzident inszeniert, sondern auch als Zentrum der osmanischen Zivilisation.
Kommentar: Augenfälliger läßt sich die Naivität Europas gegenüber dem türkischen Nationalismus, der zunehmend imperialistische Züge trägt, kaum illustrieren. Die Hauptstadt eines Landes, das ungefähr so europäisch ist, wie die Finnen mediterran sind, wird zur Kulturhauptstadt Europas befördert. Und dieses Land bedankt sich freundlich für die Ehrung, indem es Europa ins Gesicht schlägt und das Osmanische Reich feiert.
Mit der Eroberung Konstantinopels durch Mehmet II. ging bekanntlich das christliche Byzantinische Reich unter; im Gefolge dieses Siegs drangen die Osmanen weit ins christliche Europa vor. Die Kulturhauptstadt Europas feierte einen Tiefpunkt der europäischen Geschichte.
Es ist immerhin erfreulich, daß jetzt auch eine Zeitung wie die FAZ offen über die imperiale Politik der Türkei berichtet (Überschrift des Artikels: "Neo-Osmanismus - Türken und Araber werden eins"); siehe dazu meinen gestrigen Artikel Israel zwischen der Machtpolitik der Türkei und einem instabilen Ägypten sowie die dort verlinkten weiteren Beiträge zur Außenpolitik Erdoğans.
Wann endlich zieht die EU daraus die Konsequenzen, was die Verhandlungen über einen Beitritt der Türkei angeht? Wie kann man noch ernsthaft auch nur in Erwägung ziehen, ein Land in die EU aufzunehmen, dessen Ministerpräsident (so zitiert Karen Krüger Erdoğan) im vergangenen Jahr verkündet hat:"Türken und Araber sind wie die Finger einer einzigen Hand"?
Dann können wir ja auch gleich noch Syrien, Saudi-Arabien und den Jemen in die EU einladen; denn wir werden doch nicht so brutal sein, von einer Hand einen Finger abzureißen.
Karen Krüger heute in der FAZ in einem Artikel über den "Neu-Osmanismus" der Türkei.
Kommentar: Augenfälliger läßt sich die Naivität Europas gegenüber dem türkischen Nationalismus, der zunehmend imperialistische Züge trägt, kaum illustrieren. Die Hauptstadt eines Landes, das ungefähr so europäisch ist, wie die Finnen mediterran sind, wird zur Kulturhauptstadt Europas befördert. Und dieses Land bedankt sich freundlich für die Ehrung, indem es Europa ins Gesicht schlägt und das Osmanische Reich feiert.
Mit der Eroberung Konstantinopels durch Mehmet II. ging bekanntlich das christliche Byzantinische Reich unter; im Gefolge dieses Siegs drangen die Osmanen weit ins christliche Europa vor. Die Kulturhauptstadt Europas feierte einen Tiefpunkt der europäischen Geschichte.
Es ist immerhin erfreulich, daß jetzt auch eine Zeitung wie die FAZ offen über die imperiale Politik der Türkei berichtet (Überschrift des Artikels: "Neo-Osmanismus - Türken und Araber werden eins"); siehe dazu meinen gestrigen Artikel Israel zwischen der Machtpolitik der Türkei und einem instabilen Ägypten sowie die dort verlinkten weiteren Beiträge zur Außenpolitik Erdoğans.
Wann endlich zieht die EU daraus die Konsequenzen, was die Verhandlungen über einen Beitritt der Türkei angeht? Wie kann man noch ernsthaft auch nur in Erwägung ziehen, ein Land in die EU aufzunehmen, dessen Ministerpräsident (so zitiert Karen Krüger Erdoğan) im vergangenen Jahr verkündet hat:"Türken und Araber sind wie die Finger einer einzigen Hand"?
Dann können wir ja auch gleich noch Syrien, Saudi-Arabien und den Jemen in die EU einladen; denn wir werden doch nicht so brutal sein, von einer Hand einen Finger abzureißen.
Zettel
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