Von der "Servicewüste" Deutschland ist ja oft die Rede. Wobei das meist nicht am Service-Personal liegt. Da gibt es natürlich auch mal "interessante" Typen, aber in der Regel habe ich die Erfahrung gemacht, daß man freundlich und hilfsbereit bedient wird. Solange man selber halbwegs höflich bleibt.
Aber die Rahmenorganisation, in der dieser Service erbracht wird, ist oft erschütternd kundenunfreundlich. Und das besonders - manche Vorurteile haben eben doch einen wahren Kern - im öffentlichen Dienst.
Da hatten wir nun diese Woche das Problem, daß unser Sohn einen neuen Ausweis braucht. Und den können nur beide Erziehungsberechtigte zusammen durch persönliches Erscheinen auf dem Amt beantragen. Und natürlich muß Sohn auch dabei sein.
Geöffnet hat das Amt nun nicht zu normalen Ladenöffnungszeiten. Das wäre dem öffentlichen Dienst natürlich nicht zuzumuten. Sondern geöffnet ist Montag bis Freitag vormittags. Ganz ideal für Berufstätige und für schulpflichtige Kinder.
Als gnädige Ausnahme wird noch EIN Nachmittag Öffnung gewährt: Mittwochs von 15:00 bis 18:00 Uhr.
Also findet sich die Familie mittwochs um 17:00 Uhr auf dem Amt ein. Und wird dort von einer sozialistischen Wartegemeinschaft empfangen - die Schlange reicht bis zum Eingang zurück. Nach einer Dreiviertelstunde Anstehen erreichen wir den Schalter. Und erleben eine Überraschung: Am Schalter werden nicht die Anträge bearbeitet - sondern dort werden Wartemarken verteilt. Die erst berechtigen dazu, nach einer ähnlich langen weiteren Wartezeit wirklich zum Antragsbearbeiter vorgelassen zu werden!
Kafkaesk.
Und dann kommt die zweite Überraschung: Der Amtsleiter - so erklärt die freundliche Dame - hätte verfügt, daß heute keine weiteren Wartemarken mehr ausgegeben werden sollten. Die Kollegen bei der Antragsbearbeitung hätten schon ausreichend Arbeit bis Feierabend ...
Die in der Schlange wartenden Bürger zu informieren, daß er Annahmeschluß angeordnet hat - das hielt der Amtsleiter natürlich nicht für nötig.
Dabei sieht man korrektes Vorgehen in jedem Supermarkt: Wenn schon eine Kasse geschlossen werden muß, dann wird die schon wartende Schlange grundsätzlich noch abgearbeitet. Und die weiter Hinzukommenden bekommen gesagt, daß sie sich nicht mehr anstellen sollen.
Die üblichen Ausreden wie Personalknappheit etc. ziehen hier natürlich nicht. Die Arbeit wird nicht weniger, die Zahl der Beamten nicht mehr, nur weil man die Leute stundenlang warten läßt oder mehrfach anrücken läßt. Es wird auch keiner auf seinen Ausweis verzichten können, wenn man den Service nur abschreckend genug gestaltet.
Am besten wäre es wohl, den Amtsleiter in eine Lehre bei ALDI zu schicken. Ein bißchen Regaleinräumen zum Aufwärmen wäre bestimmt eine Abwechslung zur Schreibtischarbeit. Und zwei Wochen dort sollten reichen um zu lernen, wie man mit zahlenden Kunden umzugehen hat.
Aber die Rahmenorganisation, in der dieser Service erbracht wird, ist oft erschütternd kundenunfreundlich. Und das besonders - manche Vorurteile haben eben doch einen wahren Kern - im öffentlichen Dienst.
Da hatten wir nun diese Woche das Problem, daß unser Sohn einen neuen Ausweis braucht. Und den können nur beide Erziehungsberechtigte zusammen durch persönliches Erscheinen auf dem Amt beantragen. Und natürlich muß Sohn auch dabei sein.
Geöffnet hat das Amt nun nicht zu normalen Ladenöffnungszeiten. Das wäre dem öffentlichen Dienst natürlich nicht zuzumuten. Sondern geöffnet ist Montag bis Freitag vormittags. Ganz ideal für Berufstätige und für schulpflichtige Kinder.
Als gnädige Ausnahme wird noch EIN Nachmittag Öffnung gewährt: Mittwochs von 15:00 bis 18:00 Uhr.
Also findet sich die Familie mittwochs um 17:00 Uhr auf dem Amt ein. Und wird dort von einer sozialistischen Wartegemeinschaft empfangen - die Schlange reicht bis zum Eingang zurück. Nach einer Dreiviertelstunde Anstehen erreichen wir den Schalter. Und erleben eine Überraschung: Am Schalter werden nicht die Anträge bearbeitet - sondern dort werden Wartemarken verteilt. Die erst berechtigen dazu, nach einer ähnlich langen weiteren Wartezeit wirklich zum Antragsbearbeiter vorgelassen zu werden!
Kafkaesk.
Und dann kommt die zweite Überraschung: Der Amtsleiter - so erklärt die freundliche Dame - hätte verfügt, daß heute keine weiteren Wartemarken mehr ausgegeben werden sollten. Die Kollegen bei der Antragsbearbeitung hätten schon ausreichend Arbeit bis Feierabend ...
Die in der Schlange wartenden Bürger zu informieren, daß er Annahmeschluß angeordnet hat - das hielt der Amtsleiter natürlich nicht für nötig.
Dabei sieht man korrektes Vorgehen in jedem Supermarkt: Wenn schon eine Kasse geschlossen werden muß, dann wird die schon wartende Schlange grundsätzlich noch abgearbeitet. Und die weiter Hinzukommenden bekommen gesagt, daß sie sich nicht mehr anstellen sollen.
Die üblichen Ausreden wie Personalknappheit etc. ziehen hier natürlich nicht. Die Arbeit wird nicht weniger, die Zahl der Beamten nicht mehr, nur weil man die Leute stundenlang warten läßt oder mehrfach anrücken läßt. Es wird auch keiner auf seinen Ausweis verzichten können, wenn man den Service nur abschreckend genug gestaltet.
Am besten wäre es wohl, den Amtsleiter in eine Lehre bei ALDI zu schicken. Ein bißchen Regaleinräumen zum Aufwärmen wäre bestimmt eine Abwechslung zur Schreibtischarbeit. Und zwei Wochen dort sollten reichen um zu lernen, wie man mit zahlenden Kunden umzugehen hat.
R.A.
© R.A.. Für Kommentare bitte hier klicken.