Like most of the neighborhood, she was a fighting liberal, fighting to have her money taken from her.
(Wie die meisten in diesem Wohnviertel war sie eine kämpferische Linke. Sie kämpfte dafür, daß man ihr ihr Geld wegnimmt).
Kommentar: In dieser Kolumne geht es - wie so oft bei Krauthammer - um Barack Obama. Was er schreibt, paßt gut zu der Analyse George Friedmans, die Sie heute in ZR lesen können: Obama, meint Krauthammer, versucht für den kommenden Wahlkampf seine linke Basis zu mobilisieren. Dazu schlägt er jetzt linke Töne an.
Aber nicht deshalb ist Updikes Bonmot mein Zitat des Tages; sondern, weil es etwas trifft, das ja auch in Deutschland nicht unbekannt ist und über das ich seit langem nachdenke: Was motiviert alle diese exzellent verdienenden linken Künstler, Professoren, Spitzenjournalisten und manche - man nehme das Beispiel Jakob Augstein - reiche Erben, sich dafür einzusetzen, daß sie selbst höher besteuert werden?
Schlechtes Gewissen? Aber nichts würde sie doch daran hindern, von ihrem Geld großzügig für die Armen und Benachteiligten zu spenden; im Umfang dessen, was ihnen als Steuererhöhungen vorschwebt.
Das wäre dann freilich ihre eigene Angelegenheit. Aber sie wollen ja die Gesellschaft verändern. Sie wollen, daß die anderen Reichen - die Manager, die Unternehmer, die Besitzer von Vermögen - höher besteuert werden und nehmen dafür in Kauf, daß es sie auch selbst treffen würde.
Es würde sie treffen, aber nicht weiter stören. Denn anders als Unternehmern und Managern ist ihnen, diesen reichen Linken, Geld gleichgültig. Man hat es ja. Man kann sich leisten, was immer man sich leisten möchte; und daran würde auch eine Steuererhöhung nichts ändern.
Für einen Manager ist ein hohes Gehalt ein Zeichen seines sozialen Rangs; er möchte stets noch mehr verdienen und möglichst wenig an Steuern entrichten. Das Ansehen des Künstlers, des Spitzenjournalisten, des Wissenschaftlers speist sich aus ganz anderen Quellen. Er hat Geld; aber er strebt (in der Regel) nicht nach immer mehr Geld. Jedenfalls nicht mit der Intensität eines Menschen, der im Geschäftsleben steht.
Dem reichen Linken genügt es, daß es ihm finanziell gut geht. Überhaupt soll es ihm gut gehen. Deshalb steht er ja links.
Denn zu dem, was sich die reichen Linken leisten wollen, gehört auch das schöne Gefühl, ein guter Mensch zu sein. Also ist man "im Zweifel links".
(Wie die meisten in diesem Wohnviertel war sie eine kämpferische Linke. Sie kämpfte dafür, daß man ihr ihr Geld wegnimmt).
Der verstorbene amerikanische Schriftsteller John Updike, zitiert von Charles Krauthammer in seiner heutigen Kolumne in der Washington Post.
Kommentar: In dieser Kolumne geht es - wie so oft bei Krauthammer - um Barack Obama. Was er schreibt, paßt gut zu der Analyse George Friedmans, die Sie heute in ZR lesen können: Obama, meint Krauthammer, versucht für den kommenden Wahlkampf seine linke Basis zu mobilisieren. Dazu schlägt er jetzt linke Töne an.
Aber nicht deshalb ist Updikes Bonmot mein Zitat des Tages; sondern, weil es etwas trifft, das ja auch in Deutschland nicht unbekannt ist und über das ich seit langem nachdenke: Was motiviert alle diese exzellent verdienenden linken Künstler, Professoren, Spitzenjournalisten und manche - man nehme das Beispiel Jakob Augstein - reiche Erben, sich dafür einzusetzen, daß sie selbst höher besteuert werden?
Schlechtes Gewissen? Aber nichts würde sie doch daran hindern, von ihrem Geld großzügig für die Armen und Benachteiligten zu spenden; im Umfang dessen, was ihnen als Steuererhöhungen vorschwebt.
Das wäre dann freilich ihre eigene Angelegenheit. Aber sie wollen ja die Gesellschaft verändern. Sie wollen, daß die anderen Reichen - die Manager, die Unternehmer, die Besitzer von Vermögen - höher besteuert werden und nehmen dafür in Kauf, daß es sie auch selbst treffen würde.
Es würde sie treffen, aber nicht weiter stören. Denn anders als Unternehmern und Managern ist ihnen, diesen reichen Linken, Geld gleichgültig. Man hat es ja. Man kann sich leisten, was immer man sich leisten möchte; und daran würde auch eine Steuererhöhung nichts ändern.
Für einen Manager ist ein hohes Gehalt ein Zeichen seines sozialen Rangs; er möchte stets noch mehr verdienen und möglichst wenig an Steuern entrichten. Das Ansehen des Künstlers, des Spitzenjournalisten, des Wissenschaftlers speist sich aus ganz anderen Quellen. Er hat Geld; aber er strebt (in der Regel) nicht nach immer mehr Geld. Jedenfalls nicht mit der Intensität eines Menschen, der im Geschäftsleben steht.
Dem reichen Linken genügt es, daß es ihm finanziell gut geht. Überhaupt soll es ihm gut gehen. Deshalb steht er ja links.
Denn zu dem, was sich die reichen Linken leisten wollen, gehört auch das schöne Gefühl, ein guter Mensch zu sein. Also ist man "im Zweifel links".
Zettel
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