Den heutigen Tag über war bei "Zeit-Online" die Meldung "US-Forschungssatellit ist auf Erde gestürzt" zeitweilig der meistgelesene Artikel; im Augenblick ist er auf Platz drei.
Woher dieses Bedeutung? Erwacht da plötzlich ein technisches Interesse, das sonst ja in Deutschland eher gering ausgeprägt ist? Interessiert man sich für den Upper Atmosphere Research Satellite (UARS), der 1991 von einem Shuttle ausgesetzt wurde und bis 2005 funktionierte, obwohl nur eine Lebensdauer von drei Jahren erwartet worden war? Vielleicht für seine Aufgabe, vor allem das - seinerzeit, bei seinem Start, vieldiskutierte - "Ozonloch" zu beobachten?
Wohl eher nicht. Ich kann mir dieses kuriose Interesse nur so erklären, daß diejenigen, die eine solche Überschrift lasen, Angst hatten, es könnte etwas passiert sein; daß sie vielleicht gar eine Katastrophe fürchteten. Deshalb, denke ich, interessierte sie dieser Artikel. Das freilich wäre dann eher Unkenntnis als technisches Interesse.
Daß ein Satellit dieser Größe - rund fünf Tonnen - , nachdem er ausgedient hat, seine Umlaufbahn verläßt und auf die Erde stürzt, ist nämlich ein ganz normales Ereignis. Im Schnitt kommt das einmal im Jahr vor, so kann man es heute in der New York Times lesen. Der letzte derartige Fall trug sich im Januar 2010 zu; damals nahm die Öffentlichkeit kaum Notiz. Es war allerdings ein privates Raumfahrzeug gewesen, das abstürzte und zerbrach; keines der NASA.
Die NASA in ihrer Pingeligkeit kündigt jedes derartige Ereignis penibel an. Es gelangt folglich in die Agenturen; und flugs hat man eine Meldung, die dann zu den meistgelesenen aufsteigen kann. Jedenfalls im technisch wenig interessierten Deutschland.
Sozusagen ein Ungeheuer von Loch Ness aus dem Orbit.
Und wie sieht es mit dem tatsächlichen Risiko aus? Obwohl es solche Ereignisse ständig gibt, ist noch nie ein Mensch dabei zu Schaden gekommen; es wurde lediglich in Oklahoma einmal eine Frau von einem Gitterstück gestreift, das zu einer Delta 2-Rakete gehört hatte. Sie erlitt keinen Schaden.
Die Erde ist zu 71 Prozent von Ozeanen bedeckt; die meisten derartigen Objekte fallen also buchstäblich ins Wasser. Das Festland ist in weiten Gegenden dünn besiedelt. Auch dort, wo es Siedlungen gibt, stehen die Menschen nicht Kopf an Kopf.
Die Wahrscheinlichkeit, lieber Leser, daß Sie von einem solchen Bruchstück eines zerbrochenen Satelliten getroffen werden, ist nach einer Berechnung der NASA eins zu mehreren Billionen, also ein zu mehreren Tausend mal Tausend Millionen.
Da sollen Sie, wenn sie ein ängstlicher Typ sind, vielleicht doch eher einmal die Ziegel ihres Dachs nachsehen lassen.
Woher dieses Bedeutung? Erwacht da plötzlich ein technisches Interesse, das sonst ja in Deutschland eher gering ausgeprägt ist? Interessiert man sich für den Upper Atmosphere Research Satellite (UARS), der 1991 von einem Shuttle ausgesetzt wurde und bis 2005 funktionierte, obwohl nur eine Lebensdauer von drei Jahren erwartet worden war? Vielleicht für seine Aufgabe, vor allem das - seinerzeit, bei seinem Start, vieldiskutierte - "Ozonloch" zu beobachten?
Wohl eher nicht. Ich kann mir dieses kuriose Interesse nur so erklären, daß diejenigen, die eine solche Überschrift lasen, Angst hatten, es könnte etwas passiert sein; daß sie vielleicht gar eine Katastrophe fürchteten. Deshalb, denke ich, interessierte sie dieser Artikel. Das freilich wäre dann eher Unkenntnis als technisches Interesse.
Daß ein Satellit dieser Größe - rund fünf Tonnen - , nachdem er ausgedient hat, seine Umlaufbahn verläßt und auf die Erde stürzt, ist nämlich ein ganz normales Ereignis. Im Schnitt kommt das einmal im Jahr vor, so kann man es heute in der New York Times lesen. Der letzte derartige Fall trug sich im Januar 2010 zu; damals nahm die Öffentlichkeit kaum Notiz. Es war allerdings ein privates Raumfahrzeug gewesen, das abstürzte und zerbrach; keines der NASA.
Die NASA in ihrer Pingeligkeit kündigt jedes derartige Ereignis penibel an. Es gelangt folglich in die Agenturen; und flugs hat man eine Meldung, die dann zu den meistgelesenen aufsteigen kann. Jedenfalls im technisch wenig interessierten Deutschland.
Sozusagen ein Ungeheuer von Loch Ness aus dem Orbit.
Und wie sieht es mit dem tatsächlichen Risiko aus? Obwohl es solche Ereignisse ständig gibt, ist noch nie ein Mensch dabei zu Schaden gekommen; es wurde lediglich in Oklahoma einmal eine Frau von einem Gitterstück gestreift, das zu einer Delta 2-Rakete gehört hatte. Sie erlitt keinen Schaden.
Die Erde ist zu 71 Prozent von Ozeanen bedeckt; die meisten derartigen Objekte fallen also buchstäblich ins Wasser. Das Festland ist in weiten Gegenden dünn besiedelt. Auch dort, wo es Siedlungen gibt, stehen die Menschen nicht Kopf an Kopf.
Die Wahrscheinlichkeit, lieber Leser, daß Sie von einem solchen Bruchstück eines zerbrochenen Satelliten getroffen werden, ist nach einer Berechnung der NASA eins zu mehreren Billionen, also ein zu mehreren Tausend mal Tausend Millionen.
Da sollen Sie, wenn sie ein ängstlicher Typ sind, vielleicht doch eher einmal die Ziegel ihres Dachs nachsehen lassen.
Zettel
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