18. Mai 2010

Zitat des Tages: In sechs Monaten eine Tonne angereichertes Uran im Iran? Die seltsame Vereinbarung mit der Türkei und Brasilien

Mais l'accord ne fait que reporter le problème, il ne résout rien sur le fond. Il prévoit uniquement l'envoi de 1.200 kg d'uranium enrichi à 3,5% en Turquie, qui est le total fixé en octobre 2009. Depuis, les Iraniens ont continué à enrichir de l'uranium et disposent de bien plus des 1.200 kg qu'ils s'engagent à envoyer.

L'accord ne garantit pas qu'à chaque fois que l'Iran reconstitue son uranium, il l'enverra en Turquie. Le pays ne s'engage pas non plus à arrêter d'enrichir lui-même de l'uranium. Dans six mois, on pourrait se retrouver dans la même situation qu'aujourd'hui et arriver à une tonne d'uranium enrichi sur le territoire iranien.


(Aber die Übereinkunft verschiebt das Problem nur, sie löst im Grunde nichts. Sie sieht nur vor, daß 1.200 kg auf 3,5% angereicherten Urans an die Türkei übergeben werden. Das ist der im Oktober 2009 festgestellte Bestand. Seither haben die Iraner weiter Uran angereichert und verfügen inzwischen über weit mehr als die 1.200 kg, die zu übergeben sie zugesagt haben.

Die Übereinkunft garantiert nicht, daß der Iran immer dann, wenn er sein Uran wieder auffüllt, er es in die Türkei schicken wird. Das Land verpflichtet sich auch nicht, selbst die Anreicherung von Uran zu beenden. In sechs Monaten könnten wir wieder in derselben Situation sein wie heute und es mit einer Tonne angereicherten Urans auf iranischem Boden zu tun haben.)

François Géré, Forschungsdirektor an der Universität Paris III-Sorbonne Nouvelle und Gründungspräsident des IFAS (Institut français d'analyse stratégique, Französisches Institut für strategische Analyse) in einem Interview mit Jordan Grevet für den Nouvel Observateur über die Übereinkunft zwischen dem Iran, der Türkei und Brasilien im Atomstreit.


Kommentar: Mit dieser Übereinkunft ist der Iran drohenden Sanktionen zuvorgekommen. Die Trickserei ist offensichtlich. Man gewinnt Zeit, um das Atomprogramm unbehelligt voranzutreiben, und verliert nichts.

Bemerkenswert ist, daß nicht nur Brasilien, das sich allmählich in die Rolle einer Weltmacht hineinbegeben möchte, mit von der Partie ist, sondern auch die Türkei. Ein weiterer Hinweis darauf, wie sich die türkische Außenpolitik zunehmend von Europa weg in Richtung Süden und Osten orientiert; siehe "Es ist unvermeidlich, daß die Macht der Türkei wächst"; ZR vom 3. 2. 2009; sowie Über die neue Außenpolitik des Tayyep Recip Erdogan; ZR vom 14. 1. 2010.



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