Nach sechs Uhr abends durften wir die Häuser nicht mehr verlassen.
Ein cubanischer Arzt, der von seinem sozialistischen Staat zum Arbeiten nach Venezuela geschickt worden war und dem von dort die Flucht nach Columbien gelang; zitiert in der gestrigen "NZZ am Sonntag".
Kommentar: Sie finden das Wort Menschenhandel unangemessen als Bezeichnung für die "humanitäre Hilfe", die das sozialistische Cuba dem inzwischen auch schon fast sozialistischen Venezuela gewährt, indem es Ärzte dorthin "entsendet"?
Dann möchte ich Sie fragen, wie man es denn nennt, wenn eine Organisation - hier der Staat Cuba - Menschen in ein anderes Land verbringt, wo sie kaserniert leben und rund um die Uhr überwacht werden, damit sie nicht fliehen können; wo sie für einen Hungerlohn arbeiten müssen, während ein großer Teil dessen, was sie erarbeiten, dieser Organisation zugutekommt?
Nicht wahr, das ist Menschenhandel? Und wenn Sie sich daran stoßen, daß ich den Staat Cuba eine Organisation genannt habe, dann ersetzen Sie bitte den Vergleich mit mafiösen Ringen von Menschenhändlern durch den historischen Vergleich mit dem Vermieten von Soldaten und anderen Landeskindern im 18. Jahrhundert; Schiller hat das in "Kabale und Liebe" verarbeitet.
Wie im Absolutismus betrachtet im Sozialismus der Staat "seine" Menschen als sein Eigentum. Er investiert in sie - in die Ausbildung von Soldaten der Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel, in die Ausbildung von Ärzten Fidel und Raúl Castro. Die Investitionen holt er sich manchmal zurück, indem er seine Menschen gewinnbringend vermietet. Der Landgraf für Subsidien, die sozialistischen Brüder für das Öl, das ihnen Venezuela liefert.
Cuba hat dieses Verfahren, Lieferungen von Waren aus dem sozialistischen Ausland durch die Lieferung von Arbeitssklaven dorthin zu bezahlen, allerdings nicht erfunden. Zwischen der DDR und dem sozialistischen Vietnam zum Beispiel gab es in den achtziger Jahren genau denselben Menschenhandel wie jetzt zwischen Cuba und Venezuela: Vietnam lieferte billige Arbeitskräfte (sogannte "Vertragsarbeiter"), die in der DDR ähnlich kaserniert lebten wie jetzt die cubanischen Ärzte in Venezuela, und mit deren Arbeit bezahlte Vietnam einen Teil seiner Schulden bei der DDR.
Ein cubanischer Arzt, der von seinem sozialistischen Staat zum Arbeiten nach Venezuela geschickt worden war und dem von dort die Flucht nach Columbien gelang; zitiert in der gestrigen "NZZ am Sonntag".
Kommentar: Sie finden das Wort Menschenhandel unangemessen als Bezeichnung für die "humanitäre Hilfe", die das sozialistische Cuba dem inzwischen auch schon fast sozialistischen Venezuela gewährt, indem es Ärzte dorthin "entsendet"?
Dann möchte ich Sie fragen, wie man es denn nennt, wenn eine Organisation - hier der Staat Cuba - Menschen in ein anderes Land verbringt, wo sie kaserniert leben und rund um die Uhr überwacht werden, damit sie nicht fliehen können; wo sie für einen Hungerlohn arbeiten müssen, während ein großer Teil dessen, was sie erarbeiten, dieser Organisation zugutekommt?
Nicht wahr, das ist Menschenhandel? Und wenn Sie sich daran stoßen, daß ich den Staat Cuba eine Organisation genannt habe, dann ersetzen Sie bitte den Vergleich mit mafiösen Ringen von Menschenhändlern durch den historischen Vergleich mit dem Vermieten von Soldaten und anderen Landeskindern im 18. Jahrhundert; Schiller hat das in "Kabale und Liebe" verarbeitet.
Wie im Absolutismus betrachtet im Sozialismus der Staat "seine" Menschen als sein Eigentum. Er investiert in sie - in die Ausbildung von Soldaten der Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel, in die Ausbildung von Ärzten Fidel und Raúl Castro. Die Investitionen holt er sich manchmal zurück, indem er seine Menschen gewinnbringend vermietet. Der Landgraf für Subsidien, die sozialistischen Brüder für das Öl, das ihnen Venezuela liefert.
Cuba hat dieses Verfahren, Lieferungen von Waren aus dem sozialistischen Ausland durch die Lieferung von Arbeitssklaven dorthin zu bezahlen, allerdings nicht erfunden. Zwischen der DDR und dem sozialistischen Vietnam zum Beispiel gab es in den achtziger Jahren genau denselben Menschenhandel wie jetzt zwischen Cuba und Venezuela: Vietnam lieferte billige Arbeitskräfte (sogannte "Vertragsarbeiter"), die in der DDR ähnlich kaserniert lebten wie jetzt die cubanischen Ärzte in Venezuela, und mit deren Arbeit bezahlte Vietnam einen Teil seiner Schulden bei der DDR.
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Mit Dank an Gorgasal.