Schlimmer konnte es für Schwarzgelb kaum kommen.
Eine "Volksabstimmung über Griechenland" nennt der alte Medienfuchs Michael Spreng die heutige Wahl in NRW. "Das Thema elektrisiert wie selten zuvor die Menschen und wird eine entscheidende Rolle spielen", meint Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner.
Der Wahlkampf in NRW, der über Wochen lustlos verlaufen war, hat auf der Zielgeraden noch sein Thema bekommen. Ein Thema, das wenig mit dem Land Nordrhein-Westfalen zu tun hat, das aber diejenigen Emotionen weckt, die man mit Diskussionen über Schul- und Energiepolitik nicht hatte entfachen können:
Da ist zum einen die Sorge um den Euro, also um die eigenen Ersparnisse, den eigenen Lebensstandard. Insofern wird die Griechenland-Krise als Bedrohung wahrgenommen.
Wenn man sich bedroht fühlt, dann denkt man zuerst an sich selbst. Nun hat aber unmittelbar vor der Wahl die schwarzgelbe Regierung durchgesetzt, daß Deutschland mit hohen Milliardenbeträgen für Griechenland bürgt.
Man kann das so wahrnehmen, daß sie somit an die anderen denkt, und nicht zuerst einmal an uns selbst. "Sie verrät unsere nationalen Interessen" ist die radikalste Formulierung dieses Gefühls, das in weniger radikalen Varianten weit verbreitet sein dürfte. Eine irrationale Reaktion, aber sie ist nun einmal da.
Der Opportunist an der Spitze der SPD hat diese emotionale Gemengelage erkannt und der Regierung bei der Gesetzgebung zur Griechenland-Krise die Unterstützung im Bundestag verweigert. Das war schäbig, es war populistisch; unterhalb der Gürtellinie. Aber es war, so ist zu befürchten, erfolgreich.
In Zettels kleinem Zimmer habe ich gestern die letzten Daten der Umfrage-Institute zusammengestellt, wie man sie bei wahlrecht.de findet. Ich fürchte, daß heute Abend die linken Parteien noch besser abschneiden werden, als es diese Daten vorhersagen.
Falls Sie die Ergebnisse aus NRW im einzelnen verfolgen wollen, finden Sie hier eine ausgezeichnete interaktive Datenbasis.
Eine "Volksabstimmung über Griechenland" nennt der alte Medienfuchs Michael Spreng die heutige Wahl in NRW. "Das Thema elektrisiert wie selten zuvor die Menschen und wird eine entscheidende Rolle spielen", meint Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner.
Der Wahlkampf in NRW, der über Wochen lustlos verlaufen war, hat auf der Zielgeraden noch sein Thema bekommen. Ein Thema, das wenig mit dem Land Nordrhein-Westfalen zu tun hat, das aber diejenigen Emotionen weckt, die man mit Diskussionen über Schul- und Energiepolitik nicht hatte entfachen können:
Da ist zum einen die Sorge um den Euro, also um die eigenen Ersparnisse, den eigenen Lebensstandard. Insofern wird die Griechenland-Krise als Bedrohung wahrgenommen.
Wenn man sich bedroht fühlt, dann denkt man zuerst an sich selbst. Nun hat aber unmittelbar vor der Wahl die schwarzgelbe Regierung durchgesetzt, daß Deutschland mit hohen Milliardenbeträgen für Griechenland bürgt.
Man kann das so wahrnehmen, daß sie somit an die anderen denkt, und nicht zuerst einmal an uns selbst. "Sie verrät unsere nationalen Interessen" ist die radikalste Formulierung dieses Gefühls, das in weniger radikalen Varianten weit verbreitet sein dürfte. Eine irrationale Reaktion, aber sie ist nun einmal da.
Der Opportunist an der Spitze der SPD hat diese emotionale Gemengelage erkannt und der Regierung bei der Gesetzgebung zur Griechenland-Krise die Unterstützung im Bundestag verweigert. Das war schäbig, es war populistisch; unterhalb der Gürtellinie. Aber es war, so ist zu befürchten, erfolgreich.
In Zettels kleinem Zimmer habe ich gestern die letzten Daten der Umfrage-Institute zusammengestellt, wie man sie bei wahlrecht.de findet. Ich fürchte, daß heute Abend die linken Parteien noch besser abschneiden werden, als es diese Daten vorhersagen.
Falls Sie die Ergebnisse aus NRW im einzelnen verfolgen wollen, finden Sie hier eine ausgezeichnete interaktive Datenbasis.
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.
