Als am Donnerstag Abend um 23 Uhr deutscher Zeit im UK die Wahllokale schlossen, wurde das Ergebnis der Exit Polls publiziert; also der Nachfrage bei einer Stichprobe von Wählern beim Verlassen des Wahllokals. Das Ergebnis war hier im Blog zu lesen. Jetzt liegt das Endergebnis fast vor; es fehlt nur noch einer der 650 Wahlkreise.
Die Übereinstimmung ist nahezu perfekt. Hier die Vorhersage und das Ergebnis:
Das kann darin liegen, daß das betreffende Institut schlecht gearbeitet hat. Jedes Institut gewichtet die Rohdaten; und da sind die einen besser als die anderen. Es kann auch an einer zu kleinen Stichprobe liegen. Oft liegt es aber schlicht daran, daß zwischen der betreffenden Erhebung und dem Wahltermin noch ein Stimmungsumschwung eingetreten ist.
Den beiden ersten Problemen kann man begegnen, indem man die Daten mehrerer Institute zusammenfaßt ("aggregiert"). Damit lassen sich - wenn sich eben nicht noch in letzter Minute bei den Wählern etwas bewegt - Wahlergebnisse sehr gut vorhersagen. Beispiele sind die Präsidentschaftswahlen 2007 in Frankreich (siehe Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Triumph des Messens; ZR vom 23. 4. 2007) und die Präsidentschaftswahlen 2008 in den USA (siehe Warum hat Obama gewonnen?; ZR vom 6. 11. 2008).
Exit Polls sind aus verschiedenen Gründen genauer als Umfragen. Zum einen werden nur Personen erfaßt, die tatsächlich gewählt haben. Zweitens sind die Stichproben meist größer als bei Umfragen, da das Befragen weniger aufwendig ist. Und drittens sagen die Leute eben, was sie wirklich gewählt haben, und äußern nicht nur eine Absicht, die man ja wieder revidieren kann.
Dennoch kommt es auch bei Exit Polls zu Fehlprognosen. Ein bekanntes Beispiel sind die Prognosen zu den Präsidentschaftswahlen 2004 in den USA, die schon im Lauf des Wahltags durchsickerten und die Kerry vor Bush sahen. Sie basierten, da sie vor der Schließung der jeweiligen Wahllokale bekannt wurden, nur auf Daten von Wählern, die jeweils bis zu dem betreffenden Zeitpunkt gewählt hatten; also einer nicht unbedingt repräsentativen Stichprobe. Es wird auch vermutet, daß vielleicht Kerry-Wähler eher bereit gewesen waren als Bush-Wähler, am Exit Poll teilzunehmen.
Es ist eben mit demoskopischen Messungen wie mit allen Messungen: Sie enthalten einen Meßfehler. Wird ordentlich gemessen, dann liegt die Messung meist nah beim wahren Wert. Aber Außreißer kommen vor.
Die Übereinstimmung ist nahezu perfekt. Hier die Vorhersage und das Ergebnis:
An der Demoskopie wird immer wieder Kritik geübt. In der Tat kommt es vor, daß Prognosen deutlich von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen.Konservative: 307 306 Labour: 255 258 Liberaldemokraten: 59 57 Andere: 29 28
Das kann darin liegen, daß das betreffende Institut schlecht gearbeitet hat. Jedes Institut gewichtet die Rohdaten; und da sind die einen besser als die anderen. Es kann auch an einer zu kleinen Stichprobe liegen. Oft liegt es aber schlicht daran, daß zwischen der betreffenden Erhebung und dem Wahltermin noch ein Stimmungsumschwung eingetreten ist.
Den beiden ersten Problemen kann man begegnen, indem man die Daten mehrerer Institute zusammenfaßt ("aggregiert"). Damit lassen sich - wenn sich eben nicht noch in letzter Minute bei den Wählern etwas bewegt - Wahlergebnisse sehr gut vorhersagen. Beispiele sind die Präsidentschaftswahlen 2007 in Frankreich (siehe Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Triumph des Messens; ZR vom 23. 4. 2007) und die Präsidentschaftswahlen 2008 in den USA (siehe Warum hat Obama gewonnen?; ZR vom 6. 11. 2008).
Exit Polls sind aus verschiedenen Gründen genauer als Umfragen. Zum einen werden nur Personen erfaßt, die tatsächlich gewählt haben. Zweitens sind die Stichproben meist größer als bei Umfragen, da das Befragen weniger aufwendig ist. Und drittens sagen die Leute eben, was sie wirklich gewählt haben, und äußern nicht nur eine Absicht, die man ja wieder revidieren kann.
Dennoch kommt es auch bei Exit Polls zu Fehlprognosen. Ein bekanntes Beispiel sind die Prognosen zu den Präsidentschaftswahlen 2004 in den USA, die schon im Lauf des Wahltags durchsickerten und die Kerry vor Bush sahen. Sie basierten, da sie vor der Schließung der jeweiligen Wahllokale bekannt wurden, nur auf Daten von Wählern, die jeweils bis zu dem betreffenden Zeitpunkt gewählt hatten; also einer nicht unbedingt repräsentativen Stichprobe. Es wird auch vermutet, daß vielleicht Kerry-Wähler eher bereit gewesen waren als Bush-Wähler, am Exit Poll teilzunehmen.
Es ist eben mit demoskopischen Messungen wie mit allen Messungen: Sie enthalten einen Meßfehler. Wird ordentlich gemessen, dann liegt die Messung meist nah beim wahren Wert. Aber Außreißer kommen vor.
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