Den klassischen Buchhandlungen brechen die Umsätze weg, selbst die großen Buchhandelsketten müssen ihre Verkaufsflächen verkleinern oder eben das Sortiment erweitern, und während einige renommierte Buchhandlungen schon konkret darüber nachdenken, Kaffee und Geschenke ins Sortiment aufzunehmen, um die Ladenmieten zahlen zu können, schlug auch auf der Buchmesse die große Stunde des Nichtbuchs, und das Ergebnis war eine betretene Stille. (...)
Der Vorsteher des Deutschen Börsenvereins, Gottfried Honnefelder, rief bei der Eröffnung der Buchmesse den Verlegern tapfer zu, sie seien nicht nur in zweiter, sondern in erster Linie Kaufleute - was im Kern darauf hinauswollte, dass auch die Buchmesse ein Problem hat, wenn ein Geschäftsmodell, das letzten Endes auf dem Verkauf von geistigem Eigentum basiert, nicht mehr funktioniert. Sechzig Prozent der genutzten elektronischen Bücher würden derzeit illegal heruntergeladen, sagte er.
Kommentar: Die Frage ist, was kommen wird, wenn geistiges Eigentum nicht mehr zu verkaufen ist, weil es sich jeder, der das will, illegal oder bald vielleicht legal (die Piratenpartei fordert die Aufhebung des Kopierschutzes) kostenlos besorgen kann.
Was nicht mehr verkäuflich ist, das wird erst zum Ladenhüter und dann bald gar nicht mehr angeboten. Niemand ist verpflichtet, seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Büchern zu verdienen. Niemand ist verpflichtet, es sich anzutun, daß jeder, der Döner oder gebrauchte Klamotten verkauft, für seine Arbeit angemessen bezahlt wird; nicht aber er, der Monate, vielleicht Jahre an einem Buch gearbeitet hat.
Man kann Bücher logischerweise nur solange illegal verbreiten, wie es sie überhaupt noch gibt. Was nichts mehr wert ist, das wird aber weitgehend verschwinden. Und dann ist auch nur noch wenig da, was man kopieren kann. Der Buchhändler wird zum Wirt oder Gemischtwarenhändler, der auch noch ein paar Bücher im Angebot hat.
Aber wer schreibt sie denn eben dann noch, diese paar Bücher? Vielleicht entschließen sich einige Schriftsteller, so etwas zu werden wie die Hobby-Weingärtner - sein Geld verdient man als Redakteur oder Professor, und in seiner Freizeit produziert man ein wenig Wein für seine Freunde, ohne für diese Arbeit Geld zu erwarten.
Aber so sehr zahlreich sind sie nicht, diese Hobby-Weingärtner. Und besonders gut sind ihre Weine oft auch nicht.
Der Vorsteher des Deutschen Börsenvereins, Gottfried Honnefelder, rief bei der Eröffnung der Buchmesse den Verlegern tapfer zu, sie seien nicht nur in zweiter, sondern in erster Linie Kaufleute - was im Kern darauf hinauswollte, dass auch die Buchmesse ein Problem hat, wenn ein Geschäftsmodell, das letzten Endes auf dem Verkauf von geistigem Eigentum basiert, nicht mehr funktioniert. Sechzig Prozent der genutzten elektronischen Bücher würden derzeit illegal heruntergeladen, sagte er.
Lena Bopp in der FAZ über die diesjährige Frankfurter Buchmesse.
Kommentar: Die Frage ist, was kommen wird, wenn geistiges Eigentum nicht mehr zu verkaufen ist, weil es sich jeder, der das will, illegal oder bald vielleicht legal (die Piratenpartei fordert die Aufhebung des Kopierschutzes) kostenlos besorgen kann.
Was nicht mehr verkäuflich ist, das wird erst zum Ladenhüter und dann bald gar nicht mehr angeboten. Niemand ist verpflichtet, seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Büchern zu verdienen. Niemand ist verpflichtet, es sich anzutun, daß jeder, der Döner oder gebrauchte Klamotten verkauft, für seine Arbeit angemessen bezahlt wird; nicht aber er, der Monate, vielleicht Jahre an einem Buch gearbeitet hat.
Man kann Bücher logischerweise nur solange illegal verbreiten, wie es sie überhaupt noch gibt. Was nichts mehr wert ist, das wird aber weitgehend verschwinden. Und dann ist auch nur noch wenig da, was man kopieren kann. Der Buchhändler wird zum Wirt oder Gemischtwarenhändler, der auch noch ein paar Bücher im Angebot hat.
Aber wer schreibt sie denn eben dann noch, diese paar Bücher? Vielleicht entschließen sich einige Schriftsteller, so etwas zu werden wie die Hobby-Weingärtner - sein Geld verdient man als Redakteur oder Professor, und in seiner Freizeit produziert man ein wenig Wein für seine Freunde, ohne für diese Arbeit Geld zu erwarten.
Aber so sehr zahlreich sind sie nicht, diese Hobby-Weingärtner. Und besonders gut sind ihre Weine oft auch nicht.
Zettel
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