4. Oktober 2011

Zitat des Tages: "Autoritätshörigkeit, geringe frühkindliche Bildung". Schulprobleme von Kindern aus Moslem-Familien

Eine KAS-Studie nennt Gründe für das Schulversagen vieler Migrantenkinder: Autoritätshörigkeit der Eltern, harte Strafen, geringe frühkindliche Bildung.
Vorspann zu einem Artikel von Uta Rasche, der heute in der FAZ zu lesen ist. Überschrift: "Irritierendes Verhalten vieler Migrantenkinder".

Kommentar: Die KAS ist die Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Forschungsarbeit, über die Uta Rasche berichtet, stammt von den Erziehungswissenschaftlern Ahmet Toprak und Aladin El Mafaalani. Es handelt sich um eine empirische Untersuchung; also keinen freischwebenden Vermutungen. Die beiden Wissenschaftler interviewten Eltern türkischer und arabischer Herkunft. Als Ursachen für Schulschwierigkeiten bei deren Kindern fanden sie:
  • Fehlende Vorbereitung auf die Schule in der häuslichen Erziehung.

  • Mangelnde Kooperation der Eltern mit der Schule. Lehrer, die sich an die Eltern wenden, werden als schwach angesehen.

  • Andere Erziehungsziele als bei deutschen Eltern: Gehorsam, Bewahren der Familienehre, Befolgung der Regeln des Islam werden als vorrangig eingestuft.

  • Lehrer, die sich nicht autoritär verhalten, werden nicht ernstgenommen.

  • Vor allem in Jungen werden überzogene Hoffnungen gesetzt. Sie sollen "Arzt, Anwalt oder Ingenieur werden". Das Nichterreichen solcher Ziele wird von den Eltern als Benachteiligung ihrer Kinder durch die Schule interpretiert.
  • Das kommt Ihnen bekannt vor? Es ist - auf der Ebene konkreter Einzelaspekte - das, was Thilo Sarrazin in seinem Buch geschrieben hat; siehe auch das kürzliche Interview mit Sarrazin zu unter anderem diesem Thema ("Migranten bringen ihre Kulturen mit". Thilo Sarrazin ist kein Rassist, sondern ein Kulturalist; ZR vom 25. 9. 2011).

    Sarrazin wurde dafür als Rassist beschimpft; die Probleme, auf die er hinwies, hat man schlicht geleugnet. Bei den Ergebnissen des türkischstämmigen Wissenschaftlers Toprak und seines arabischstämmigen Kollegen El Mafaalani dürfte das etwas schwieriger sein.

    Siehe auch die Auszüge aus einem Interview mit Professor Toprak über die Ursachen von Jugendgewalt: Ein Jahr nach Sarrazin - hat sich das Diskussionsklima verändert? Das Beispiel der Gewalt türkischstämmiger Jugendlicher; ZR vom 8. 9. 2011.

    Zettel



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