13. Oktober 2011

Marginalie: Waffen aus Libyen strömen in den Sinai

"Libyen ist von Waffen überschwemmt" schrieb Stratfor Ende August (ZR vom 28. 8. 2011). In dem Chaos, das dort nach der westlichen Intervention herrscht, werden diese Waffen logischerweise teils gehortet und teils verkauft.

Verkauft werden sie beispielsweise nach Ägypten, wo sie zur Aufrüstung von Terroristen dienen. Vor allem Boden-Luft-Raketen und Boden-Boden-Raketen, die man auf der Schulter tragen kann, sind ein gutes Geschäft. Das berichtet jetzt die Washington Post.

Die ägyptische Regierung versucht die Kontrolle über den Sinai zu behalten und hat dort inzwischen 20.000 Mann stationiert. Aber der Terrorismus breitet sich in diesem menschenleeren und unwegsamen Wüstengebiet aus.

Die Hamas spielte bereits Anfang des Jahres bei der "Revolution" in Ägypten eine Rolle (siehe Aufruhr in Arabien (4): Plünderer, Bürgerwehren, die Armee, die Polizei. Und die Moslem-Bruderschaft. Die Machtsituation in Ägypten; ZR vom 31. 1. 2011). Inzwischen haben Terroristen an der Grenze zwischen Ägypten und Israel Fuß gefaßt (siehe "Die ägyptische Revolution hat Israel erreicht". Haaretz über die heutigen Anschläge und die Lage an Israels Südgrenze; ZR vom 18. 8. 2011).



Weder in Ägypten noch in Libyen hat "das Volk" einen "Tyrannen gestürzt". In Ägypten teilt sich das Militär jetzt die Macht mit den Moslembrüdern, aus denen die Hamas hervorgegangen ist. In Libyen ist ein Bürgerkrieg im Gang. Libyen hat eine lange Grenze mit Ägypten. Über diese schwappt jetzt dieser libysche Bürgerkrieg in Form von Waffenverkäufen nach Ägypten; und damit bedroht er auch Israel.
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.