"Der Wolf ist tot, der Wolf ist tot, jetzt hat ein Ende alle Not" sangen wir als Kinder. Daran fühlte ich mich erinnert, als ich am Ende dieses Videos von "Spiegel-Online" den Kommentator sagen hörte:
Bisher wurden die Konflikte zwischen den diversen Gruppen bewaffneter Rebellen durch den gemeinsamen Kampf gegen Gaddafi und die Reste seines Regimes kaschiert. Solange eine Revolution noch nicht gesiegt hat, ist man sich in der Regel einig. Nach dem Sieg beginnt der Kampf um die neu zu vergebende Macht. Zumal dann, wenn die siegreiche Opposition so heterogen ist wie in Libyen.
Stratfor hat als eine erste Reaktion auf den Tod Gaddhafis heute Abend ein Video mit Transkript publiziert, das auch Nichtabonnenten zugänglich ist. Darin erläutert der Nahost-Experte Kamran Bokhari die Lage:
Es gibt zwei konkurrierende Kräfte, den "Nationalen Übergangsrat", der noch immer überwiegend in Bengasi residiert, und in Tripolis den "Militärrat von Tripolis". Es gibt diverse ethnische und ideologische Gruppen (zu diesen im Einzelnen siehe Wer sind die Kräfte, die jetzt in Libyen den Sieg für sich beanspruchen werden?; ZR vom 23. 8. 2011).
Alle diese Gruppen, Stämme, Milizen sind als Ergebnis des Bürgerkriegs und des Siegs über Gaddafi bestens mit Waffen versorgt und unterstehen keinem gemeinsamen Kommando. Es wird jetzt vor allem darum gehen, sie zu entwaffnen und in eine gemeinsame Armee des neuen Libyen zu integrieren. Bokharis Fazit:
Daß Gaddafi nicht aufgespürt werden konnte, hinderte den libyschen Übergangsrat daran, den Neubeginn in Libyen wirklich über die Bühne zu bringen.Den Neubeginn einfach so einmal "über die Bühne bringen"? Eine schöne Vorstellung; eine realistische kaum.
Bisher wurden die Konflikte zwischen den diversen Gruppen bewaffneter Rebellen durch den gemeinsamen Kampf gegen Gaddafi und die Reste seines Regimes kaschiert. Solange eine Revolution noch nicht gesiegt hat, ist man sich in der Regel einig. Nach dem Sieg beginnt der Kampf um die neu zu vergebende Macht. Zumal dann, wenn die siegreiche Opposition so heterogen ist wie in Libyen.
Stratfor hat als eine erste Reaktion auf den Tod Gaddhafis heute Abend ein Video mit Transkript publiziert, das auch Nichtabonnenten zugänglich ist. Darin erläutert der Nahost-Experte Kamran Bokhari die Lage:
Es gibt zwei konkurrierende Kräfte, den "Nationalen Übergangsrat", der noch immer überwiegend in Bengasi residiert, und in Tripolis den "Militärrat von Tripolis". Es gibt diverse ethnische und ideologische Gruppen (zu diesen im Einzelnen siehe Wer sind die Kräfte, die jetzt in Libyen den Sieg für sich beanspruchen werden?; ZR vom 23. 8. 2011).
Alle diese Gruppen, Stämme, Milizen sind als Ergebnis des Bürgerkriegs und des Siegs über Gaddafi bestens mit Waffen versorgt und unterstehen keinem gemeinsamen Kommando. Es wird jetzt vor allem darum gehen, sie zu entwaffnen und in eine gemeinsame Armee des neuen Libyen zu integrieren. Bokharis Fazit:
Gadhafi’s death therefore moves the country into the next phase and which is the most difficult stage of this entire conflict, especially now that the country is awash with hundreds of thousands of fighters armed to the teeth and the goal of securing the country and forming a new state remains elusive.
Gaddafis Tod bringt das Land somit in die nächste Phase, welche die schwierigste Phase dieses gesamten Konflikts ist; vor allem, weil jetzt das Land von Hunderttausenden von Kämpfern überschwemmt ist, bis an die Zähne bewaffnet. Das Ziel, das Land sicher zu machen und einen neuen Staat zu errichten, liegt in unbestimmter Ferne.
Zettel
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