In den Tagen vor den heutigen Vorwahlen in Michigan und Arizona hat sich die Situation wieder einmal verändert; wie schon so oft in diesem Vorwahlkampf, in dem die einzige wirkliche Überraschung inzwischen darin bestünde, daß Überraschungen künftig ausbleiben.
Bisher allerdings war es das Auf und Ab der Wählergunst im Lager der Republikaner (GOP) gewesen, das für die Überraschungen gesorgt hatte. Mit Ausnahme des einstigen Lieblings der deutschen Medien Jon Huntsman erlebte bei der GOP jeder, der überhaupt seinen Hut in den Ring geworfen hatte, irgendwann einmal seinen surge, seinen Aufschwung - inzwischen schon wieder Vergessene wie Michele Bachmann, Herman Cain und Rick Perry; und auch jeder aus dem jetzt übriggebliebenen Kleeblatt Mitt Romney, Rick Santorum, Newt Gingrich und Ron Paul.
In den letzten Tagen aber gibt es eine Überraschung anderer Art: Es scheint, daß nun Barack Obama so etwas wie seinen eigenen surge erlebt.
Seit Monaten war es so gewesen, daß zwar Obama oft einen mehr oder weniger großen Vorsprung vor jedem der einzelnen Kandidaten der GOP hatte, daß aber auf die Frage, ob man lieber ihn oder einen Republikaner zum Präsidenten haben wolle, eine Mehrheit für den Republikaner votierte. Darin drückte sich aus, daß viele Wähler zwar Obama loswerden wollten, sich aber mit keinem der republikanischen Kandidaten wirklich anfreunden konnten (siehe Obamas Schwäche und das Dilemma der Republikaner; ZR vom 14. 12. 2011).
Jetzt aber liegt auch bei dieser sogenannen generic question, der allgemeinen Frage, Obama vor dem Republikaner. Die aktuelle Übersicht bei Real Clear Politics sieht ihn bei drei von fünf Instituten vorn; den Republikaner nur noch bei einem. Ein Institut hat einen Gleichstand ermittelt.
Gleichzeitig hat Obama - nimmt man den Trend in der Gesamtheit der Umfragen; eine Ausnahme gibt es (siehe unten) - jetzt vor jedem der vier möglichen Gegenkandidaten einen komfortablen Vorsprung: Vor Romney, mit dem er lange gleichauf gelegen hatte (48,9 zu 44,1 Prozent); vor Santorum (49,6 zu 43,8), Paul (48,8 zu 41,7) und mit großem Abstand vor Newt Gingrich (52,7 zu 39,6).
In diesem Aufschwung Obamas dürfte sich vor allem die leichte Erholung der amerikanischen Wirtschaft seit dem Jahreswechsel widerspiegeln. Das Thema "Wirtschaft" steht bei den Wählern ganz oben; und vor allem die Arbeitslosenzahlen zeigten in den vergangenen Wochen einen positiven Trend.
Diese verbesserte Position Obamas kommt auch in der Beurteilung seiner Amtsführung (job approval) zum Ausdruck. Seit Februar 2011 hatten die negativen Urteile (disapproval) überwogen; nach dem Jahreswechsel aber gingen Obamas Werte ins Plus. Die letzten Umfragen zeigen mit 48,1 Prozent Zustimmung und 48,1 Prozent Ablehnung einen perfekten Gleichstand.
Mit Obama ist also wieder zu rechnen. Damit stellt sich verschärft die Frage nach der electability seines republikanischen Gegenkandidaten; also nach seinen Aussichten, nicht nur nominiert, sondern auch zum Präsidenten gewählt zu werden.
Viele Republikaner haben sich in den bisherigen Vorwahlen, wie Umfragen zu entnehmen ist, nicht nach ihrem Herzen, sondern nach Vernunft entschieden und denjenigen gewählt, der die besten Aussichten zu haben schien, Obama schlagen zu können.
Davon profitierte vor allem Mitt Romney; kurzzeitig auch einmal Newt Gingrich (siehe Gingrichs Triumph. "Noch nie gab es ein solches Auf und Ab". Obama, Wählbarkeit und Rückkopplung; ZR vom 22. 1. 2012). Der libertäre Ron Paul und der katholisch-konservative Rick Santorum hingegen lagen nach diesem Kriterium der Wählbarkeit stets im Hintertreffen - Paul, weil man ihm nicht zutraute, die konservativen Republikaner zu erreichen; Santorum, weil er umgekehrt als zu konservativ gesehen wurde, um für die entscheidende Gruppe der unabhängigen Wähler der Mitte wählbar zu sein.
Und hier nun scheint sich in diesem an Überraschungen so reichen Vorwahlkampf die nächste Überraschung anzubahnen. Nach gestern veröffentlichten Ergebnissen von Gallup für USA Today liegt Romney gleichauf mit Obama - ausgerechnet aber Rick Santorum führt mit 49 zu 46 Prozent vor Obama!
Das ist entgegen dem Trend in den Daten der anderen Institute; es ist die oben genannte Ausnahme. Aber auch diese anderen Daten zeigen, daß Santorum in Bezug auf electability zu Romney aufgeschlossen hat (durchschnittlicher Abstand zu Obama 4,8 Prozentpunkte bei Romney und 5,8 Prozentpunkte bei Santorum).
Der springende Punkt ist, daß damit das entscheidende Argument für Romney drastisch an Bedeutung verloren hat: Wenn Santorums Chancen, Obama zu schlagen, sich nicht mehr von denen Romneys unterscheiden, dann können die konservativen Republikaner doch wieder nach ihrem Herzen entscheiden. Herz und Verstand gehen dann Hand in Hand.
Wie ist dieser Aufstieg Santorums zu erklären?
Zum einen hatte er Überraschungserfolge; bereits in Iowa und dann kürzlich wieder mit einem dreifachen Paukenschlag in Minnesota, Missouri und Colorado (siehe Minnesota, Missouri, Colorado - die Wende für Rick Santorum?; ZR vom 8. 2. 2012). Er erreichte damit ein momentum; den Erfolg, der schon als solcher weiteren Erfolg nach sich zieht.
Zum anderen hat niemand während dieses Vorwahlkampfs so an Statur gewonnen wie Rick Santorum. Ron Paul wird noch immer als der liebenswerte ältere Herr wahrgenommen, Romney als der erfolgreiche und wendige Geschäftsmann, Gingrich als Taktiker und unfairer Kämpfer. Santorum aber sahen viele (wie auch ich) anfangs als einen schüchternen, hölzernen Mann ohne Charisma; nicht präsidiabel. Inzwischen aber ist er sicherer und lockerer geworden; von weit größerer Präsenz bei seinen Auftritten als im Herbst letzten Jahres.
Ein zweiter Obama ist er, was die Showqualitäten angeht, damit gewiß noch nicht. Aber es könnte sein, daß sich jetzt eine andere Parallele zu Obama abzeichnet: Santorum ist ein Kandidat, der anders ist als die anderen.
Das war 2008 Obamas große Stärke - er wollte kein Politiker wie die anderen sein, sondern ein Präsident mit Visionen, der Präsident aller Amerikaner. Seine Kandidatur bedeutete ein Versprechen, das weit über einen einfachen Wechsel des Präsidenten hinausging; man könnte fast sagen: ein Heilsversprechen.
Das könnte sich bei einem Kandidaten Santorum ähnlich entwickeln. Gerade in diesem Vorwahlkampf voller Haken und Ösen, mit dieser Giftigkeit, die vor allem Gingrich zu verantworten hat, wirkt Santorum fast wie aus einer anderen Welt: Ein Mann, dem jeder abnimmt, daß er zu seinen Prinzipien steht, daß er aufrecht und korrekt ist; daß er sagt, was er denkt.
Das ist sein Alleinstellungsmerkmal; wie es vor vier Jahren bei Obama das Charisma des Heilsbringers war. Santorum wäre dann einerseits ein Anti-Obama; einer, der nicht betört, sondern mit der Geradelinigkeit seines Charakters beeindruckt. Andererseits könnte er eben dadurch zu einem zweiten Obama werden - als einer, den anfangs kaum jemand auf der Liste hatte, der dann aber die Nominierung erringt.
Das ist die gegenwärtige Lage. Aber in diesem seltsamen Wahljahr (topsy-turvy nannte Gallup gestern den Ablauf - ein Drunter und Drüber) ist es nicht mehr als eine Momentaufnahme.
Wie werden die beiden heutigen Vorwahlen ausgehen?
In Arizona sieht Nate Silver Romney mit 43,4 Prozent klar in Führung vor Rick Santorum mit 27,3 Prozent. Sein Modell sagt einen Sieg Romneys mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent vorher.
Ganz anders sieht es in Michigan aus, wo Silver ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet (Romney 38,7 Prozent; Santorum 38,0 Prozent). Das ist aus zwei Gründen bemerkenswert:
Erstens gehört Michigan zu den swing states; den Staaten, die manchmal demokratisch und manchmal republikanisch wählen und die jeder Kandidat möglichst für sich holen muß, wenn er Präsident werden will. In diesem Staat mit dem Industriezentrum Detroit würde es der Millionär Romney schwer haben, Obama zu schlagen. Eher könnte das Santorum gelingen, dessen konservative Haltung durchaus auch populistische Züge trägt.
Zweitens ist Michigan eigentlich Romney-Land. Detroit ist Mitt Romneys Geburtsstadt, und sein Vater George war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan. Wenn Romney nicht einmal Michigan gewinnen kann, dann hätte das vermutlich deutliche negative Auswirkungen auf seinen weiteren Wahlkampf.
Es wird also auch heute wieder spannend. Jedenfalls in Michigan. Und noch eine kleine Paradoxie: Arizona hat Mountain Time; Michigan hingegen ist einer der westlichsten Staaten mit Eastern Time. Trotz des Zeitunterschieds von zwei Stunden schließen die letzten Wahllkokale aber gleichzeitig, nämlich um 19 Uhr Ortszeit in Michigan und bereits um 17 Uhr Ortszeit in Arizona; also um 1 Uhr nachts MEZ.
Bisher allerdings war es das Auf und Ab der Wählergunst im Lager der Republikaner (GOP) gewesen, das für die Überraschungen gesorgt hatte. Mit Ausnahme des einstigen Lieblings der deutschen Medien Jon Huntsman erlebte bei der GOP jeder, der überhaupt seinen Hut in den Ring geworfen hatte, irgendwann einmal seinen surge, seinen Aufschwung - inzwischen schon wieder Vergessene wie Michele Bachmann, Herman Cain und Rick Perry; und auch jeder aus dem jetzt übriggebliebenen Kleeblatt Mitt Romney, Rick Santorum, Newt Gingrich und Ron Paul.
In den letzten Tagen aber gibt es eine Überraschung anderer Art: Es scheint, daß nun Barack Obama so etwas wie seinen eigenen surge erlebt.
Seit Monaten war es so gewesen, daß zwar Obama oft einen mehr oder weniger großen Vorsprung vor jedem der einzelnen Kandidaten der GOP hatte, daß aber auf die Frage, ob man lieber ihn oder einen Republikaner zum Präsidenten haben wolle, eine Mehrheit für den Republikaner votierte. Darin drückte sich aus, daß viele Wähler zwar Obama loswerden wollten, sich aber mit keinem der republikanischen Kandidaten wirklich anfreunden konnten (siehe Obamas Schwäche und das Dilemma der Republikaner; ZR vom 14. 12. 2011).
Jetzt aber liegt auch bei dieser sogenannen generic question, der allgemeinen Frage, Obama vor dem Republikaner. Die aktuelle Übersicht bei Real Clear Politics sieht ihn bei drei von fünf Instituten vorn; den Republikaner nur noch bei einem. Ein Institut hat einen Gleichstand ermittelt.
Gleichzeitig hat Obama - nimmt man den Trend in der Gesamtheit der Umfragen; eine Ausnahme gibt es (siehe unten) - jetzt vor jedem der vier möglichen Gegenkandidaten einen komfortablen Vorsprung: Vor Romney, mit dem er lange gleichauf gelegen hatte (48,9 zu 44,1 Prozent); vor Santorum (49,6 zu 43,8), Paul (48,8 zu 41,7) und mit großem Abstand vor Newt Gingrich (52,7 zu 39,6).
In diesem Aufschwung Obamas dürfte sich vor allem die leichte Erholung der amerikanischen Wirtschaft seit dem Jahreswechsel widerspiegeln. Das Thema "Wirtschaft" steht bei den Wählern ganz oben; und vor allem die Arbeitslosenzahlen zeigten in den vergangenen Wochen einen positiven Trend.
Diese verbesserte Position Obamas kommt auch in der Beurteilung seiner Amtsführung (job approval) zum Ausdruck. Seit Februar 2011 hatten die negativen Urteile (disapproval) überwogen; nach dem Jahreswechsel aber gingen Obamas Werte ins Plus. Die letzten Umfragen zeigen mit 48,1 Prozent Zustimmung und 48,1 Prozent Ablehnung einen perfekten Gleichstand.
Mit Obama ist also wieder zu rechnen. Damit stellt sich verschärft die Frage nach der electability seines republikanischen Gegenkandidaten; also nach seinen Aussichten, nicht nur nominiert, sondern auch zum Präsidenten gewählt zu werden.
Viele Republikaner haben sich in den bisherigen Vorwahlen, wie Umfragen zu entnehmen ist, nicht nach ihrem Herzen, sondern nach Vernunft entschieden und denjenigen gewählt, der die besten Aussichten zu haben schien, Obama schlagen zu können.
Davon profitierte vor allem Mitt Romney; kurzzeitig auch einmal Newt Gingrich (siehe Gingrichs Triumph. "Noch nie gab es ein solches Auf und Ab". Obama, Wählbarkeit und Rückkopplung; ZR vom 22. 1. 2012). Der libertäre Ron Paul und der katholisch-konservative Rick Santorum hingegen lagen nach diesem Kriterium der Wählbarkeit stets im Hintertreffen - Paul, weil man ihm nicht zutraute, die konservativen Republikaner zu erreichen; Santorum, weil er umgekehrt als zu konservativ gesehen wurde, um für die entscheidende Gruppe der unabhängigen Wähler der Mitte wählbar zu sein.
Und hier nun scheint sich in diesem an Überraschungen so reichen Vorwahlkampf die nächste Überraschung anzubahnen. Nach gestern veröffentlichten Ergebnissen von Gallup für USA Today liegt Romney gleichauf mit Obama - ausgerechnet aber Rick Santorum führt mit 49 zu 46 Prozent vor Obama!
Das ist entgegen dem Trend in den Daten der anderen Institute; es ist die oben genannte Ausnahme. Aber auch diese anderen Daten zeigen, daß Santorum in Bezug auf electability zu Romney aufgeschlossen hat (durchschnittlicher Abstand zu Obama 4,8 Prozentpunkte bei Romney und 5,8 Prozentpunkte bei Santorum).
Der springende Punkt ist, daß damit das entscheidende Argument für Romney drastisch an Bedeutung verloren hat: Wenn Santorums Chancen, Obama zu schlagen, sich nicht mehr von denen Romneys unterscheiden, dann können die konservativen Republikaner doch wieder nach ihrem Herzen entscheiden. Herz und Verstand gehen dann Hand in Hand.
Wie ist dieser Aufstieg Santorums zu erklären?
Zum einen hatte er Überraschungserfolge; bereits in Iowa und dann kürzlich wieder mit einem dreifachen Paukenschlag in Minnesota, Missouri und Colorado (siehe Minnesota, Missouri, Colorado - die Wende für Rick Santorum?; ZR vom 8. 2. 2012). Er erreichte damit ein momentum; den Erfolg, der schon als solcher weiteren Erfolg nach sich zieht.
Zum anderen hat niemand während dieses Vorwahlkampfs so an Statur gewonnen wie Rick Santorum. Ron Paul wird noch immer als der liebenswerte ältere Herr wahrgenommen, Romney als der erfolgreiche und wendige Geschäftsmann, Gingrich als Taktiker und unfairer Kämpfer. Santorum aber sahen viele (wie auch ich) anfangs als einen schüchternen, hölzernen Mann ohne Charisma; nicht präsidiabel. Inzwischen aber ist er sicherer und lockerer geworden; von weit größerer Präsenz bei seinen Auftritten als im Herbst letzten Jahres.
Ein zweiter Obama ist er, was die Showqualitäten angeht, damit gewiß noch nicht. Aber es könnte sein, daß sich jetzt eine andere Parallele zu Obama abzeichnet: Santorum ist ein Kandidat, der anders ist als die anderen.
Das war 2008 Obamas große Stärke - er wollte kein Politiker wie die anderen sein, sondern ein Präsident mit Visionen, der Präsident aller Amerikaner. Seine Kandidatur bedeutete ein Versprechen, das weit über einen einfachen Wechsel des Präsidenten hinausging; man könnte fast sagen: ein Heilsversprechen.
Das könnte sich bei einem Kandidaten Santorum ähnlich entwickeln. Gerade in diesem Vorwahlkampf voller Haken und Ösen, mit dieser Giftigkeit, die vor allem Gingrich zu verantworten hat, wirkt Santorum fast wie aus einer anderen Welt: Ein Mann, dem jeder abnimmt, daß er zu seinen Prinzipien steht, daß er aufrecht und korrekt ist; daß er sagt, was er denkt.
Das ist sein Alleinstellungsmerkmal; wie es vor vier Jahren bei Obama das Charisma des Heilsbringers war. Santorum wäre dann einerseits ein Anti-Obama; einer, der nicht betört, sondern mit der Geradelinigkeit seines Charakters beeindruckt. Andererseits könnte er eben dadurch zu einem zweiten Obama werden - als einer, den anfangs kaum jemand auf der Liste hatte, der dann aber die Nominierung erringt.
Das ist die gegenwärtige Lage. Aber in diesem seltsamen Wahljahr (topsy-turvy nannte Gallup gestern den Ablauf - ein Drunter und Drüber) ist es nicht mehr als eine Momentaufnahme.
Wie werden die beiden heutigen Vorwahlen ausgehen?
In Arizona sieht Nate Silver Romney mit 43,4 Prozent klar in Führung vor Rick Santorum mit 27,3 Prozent. Sein Modell sagt einen Sieg Romneys mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent vorher.
Ganz anders sieht es in Michigan aus, wo Silver ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet (Romney 38,7 Prozent; Santorum 38,0 Prozent). Das ist aus zwei Gründen bemerkenswert:
Erstens gehört Michigan zu den swing states; den Staaten, die manchmal demokratisch und manchmal republikanisch wählen und die jeder Kandidat möglichst für sich holen muß, wenn er Präsident werden will. In diesem Staat mit dem Industriezentrum Detroit würde es der Millionär Romney schwer haben, Obama zu schlagen. Eher könnte das Santorum gelingen, dessen konservative Haltung durchaus auch populistische Züge trägt.
Zweitens ist Michigan eigentlich Romney-Land. Detroit ist Mitt Romneys Geburtsstadt, und sein Vater George war von 1963 bis 1969 Gouverneur von Michigan. Wenn Romney nicht einmal Michigan gewinnen kann, dann hätte das vermutlich deutliche negative Auswirkungen auf seinen weiteren Wahlkampf.
Es wird also auch heute wieder spannend. Jedenfalls in Michigan. Und noch eine kleine Paradoxie: Arizona hat Mountain Time; Michigan hingegen ist einer der westlichsten Staaten mit Eastern Time. Trotz des Zeitunterschieds von zwei Stunden schließen die letzten Wahllkokale aber gleichzeitig, nämlich um 19 Uhr Ortszeit in Michigan und bereits um 17 Uhr Ortszeit in Arizona; also um 1 Uhr nachts MEZ.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Titelvignette: Das Lansdowne-Porträt von George Washington, gemalt von Gilbert Stuart (1796). National Portrait Gallery der Smithsonian Institution. Das Porträt zeigt Washington, wie er auf eine weitere (dritte) Amtszeit verzichtet. Links zu allen Beiträgen dieser Serie finden Sie hier. Siehe auch die Serie Der 44. Präsident der USA von 2008.