Regelmäßige Leser dieses Blogs erinnern sich vielleicht noch an einen Artikel mit dem etwas kessen Titel ... aber der Barack, der läßt sie nicht verkommen. Wie der Saubermann Obama seine Unterstützer im Wahlkampf jetzt belohnt; ZR vom 29. 10. 2009. Darin habe ich berichtet, wie Barack Obama, der im Wahlkampf gegen den "Sumpf" (muddy waters) von Washington zu Felde gezogen war, nun selbst in diesem Sumpf watete und diejenigen, die ihm im Wahlkampf geholfen hatten, großzügig mit Wohltaten bedachte.
Darunter waren sogenannte perks - huldvoll gewährte Privilegien; etwa ein Besuch im Weißen Haus oder gar ein paar Runden Golf mit dem Präsidenten. Peanuts also. Darunter war aber auch eine Vergabe von Posten und Pöstchen, die selbst für die USA, wo derlei verbreitet ist, ungewöhnliche Dimensionen angenommen hatte.
Vor allem die bundlers wurden belohnt, die Bündler. Das sind Helfer, die im Wahlkampf zahlreiche kleinere Spenden aquirieren und diese dann im Paket - eben gebündelt - an den Kandidaten weitergeben, auf daß sein Wahlkampf gut laufe. Derjenige von Barack Obama lief bekanntlich bestens; und einen wesentlichen Anteil daran hatte der Umstand, daß er erheblich mehr Geld zur Verfügung hatte als sein Widersacher John McCain (nach offiziellen Angaben 533 Millionen Dollar gegenüber 379 Millionen Dollar für McCain).
Eine Hand wäscht die andere. Der nunmehrige Präsident verteilte, je nach Dicke des gesammelten Bündels, seine Wohltaten an die Bündler. Perks und Posten. Posten in diversen Regierungsämtern, dutzendweise; und eben auch Botschafterposten.
Ich habe das damals aufgelistet; gestützt auf Berichte aus der Washington Post und von USA Today. Weil die Liste recht eindrucksvoll ist, zitiere ich sie jetzt noch einmal:
Dazu schrieb gestern die Washington Post:
Alles wahr. Nur war eben Obama als Saubermann angetreten. Nur hat er in einem Maß Ämterpatronage geübt, wie das wenige Präsidenten zuvor getan hatten.
Und vor allem: Nur stellen Sie sich einmal vor, daß es noch den Präsidenten George W. Bush gäbe und daß Cynthia Stroum eine von ihm ernannte Botschafterin sei. Wir können uns ausmalen, wie genüßlich die Medien das ausgeschlachtet hätten.
Da nun aber der gute Präsident Obama regiert, auf den die deutschen Qualitätsmedien nichts kommen lassen, habe ich es mir erlaubt, das ein wenig auszuschlachten.
Darunter waren sogenannte perks - huldvoll gewährte Privilegien; etwa ein Besuch im Weißen Haus oder gar ein paar Runden Golf mit dem Präsidenten. Peanuts also. Darunter war aber auch eine Vergabe von Posten und Pöstchen, die selbst für die USA, wo derlei verbreitet ist, ungewöhnliche Dimensionen angenommen hatte.
Vor allem die bundlers wurden belohnt, die Bündler. Das sind Helfer, die im Wahlkampf zahlreiche kleinere Spenden aquirieren und diese dann im Paket - eben gebündelt - an den Kandidaten weitergeben, auf daß sein Wahlkampf gut laufe. Derjenige von Barack Obama lief bekanntlich bestens; und einen wesentlichen Anteil daran hatte der Umstand, daß er erheblich mehr Geld zur Verfügung hatte als sein Widersacher John McCain (nach offiziellen Angaben 533 Millionen Dollar gegenüber 379 Millionen Dollar für McCain).
Eine Hand wäscht die andere. Der nunmehrige Präsident verteilte, je nach Dicke des gesammelten Bündels, seine Wohltaten an die Bündler. Perks und Posten. Posten in diversen Regierungsämtern, dutzendweise; und eben auch Botschafterposten.
Ich habe das damals aufgelistet; gestützt auf Berichte aus der Washington Post und von USA Today. Weil die Liste recht eindrucksvoll ist, zitiere ich sie jetzt noch einmal:
Die folgenden Personen haben für Obama mehr als 500.000 Dollar gebündelt:Cynthia Stroum aber hatte mehr als 500.000 Dollar gesammelt. Sie war bald nach dem Erscheinen meines damaligen Artikels bestätigt worden und trat ihr Amt als Botschafterin in Luxemburg am 7. Dezember 2009 an. Am 31. Januar 2011 trat sie zurück; vorgeblich, um sich auf ihre Familie und ihre eigenen Geschäfte zu konzentrieren.
Nicole Avant, jetzt Botschafterin auf den Bahamas; Matthew Barzun, jetzt Botschafter in Schweden; Don Beyer, jetzt Botschafter in der Schweiz und Liechtenstein; Jeff Bleich, als Botschafter in Australien nominiert; William Eacho, jetzt Botschafter in Österreich; Donald Gips, jetzt Botschafter in Südafrika; Howard Gutman, jetzt Botschafter in Belgien; William Kennard, als Botschafter bei der EU nominiert; Bruce Oreck, jetzt Botschafter in Finnland; Charles Rivkin, jetzt Botschafter in Frankreich und Monaco; John Roos, jetzt Botschafter in Japan; Alan Solomont, als Botschfter in Spanien und Andorra nominiert; Cynthia Stroum, als Botschafterin in Luxemburg nominiert. - Bei den Nominierten steht die Bestätigung durch den Senat noch aus.
Wer weniger als 500.000 Dollar gesammelt hat, der muß in der Regel auch mit einer weniger hochrangigen Position vorliebnehmen.
Dazu schrieb gestern die Washington Post:
According to an internal State Department report released Thursday, less than a week after she quit, Stroum's management of the U.S. Embassy in the tiny country was abysmal. The report says her tenure of about one year was fraught with personality conflicts, verbal abuse and questionable expenditures on travel, wine and liquor.Die Einzelheiten aus dem Bericht, die in dem Artikel der Washington Post genannt werden, erwecken in der Tat den Eindruck, es handle sich nicht um die Botschaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika, sondern um diejenige eines failed state oder einer Bananenrepublik:
Laut einem am Donnerstag, knapp eine Woche nach ihrem Rücktritt, veröffentlichten internen Bericht des State Department war Stroums Leitung der US-Botschaft in dem winzigen Land grauenvoll. In dem Bericht heißt es, daß ihre ungefähr einjährige Amtszeit durchzogen war von persönlichen Querelen, Beleidigungen und fragwürdigen Ausgaben für Reisen, Wein und Spirituosen.
Gut, man kann sagen, Luschen gibt es überall. Auch die schlechte Sitte, Wahlkampf-Finanziers mit Botschafterposten zu belohnen, ist nicht von Barack Obama erfunden worden.Untergebene wurden beleidigt und öffentlich kritisiert. Die Botschafterin versuchte, ihre Emails zu lesen. Einige waren so genervt, daß sie kündigten oder um eine Versetzung in den Irak oder nach Afghanistan baten - angesichts des eigentlich ruhigen Postens in Luxemburg eine erstaunliche Bitte. Die Situation spitzte sich so zu, daß die Kontrollbehörde in Washington (inspector general) das State Department aufforderte, medizinisches Personal in die Botschaft zu schicken, um die dortigen Mitarbeiter auf Stressbelastung hin zu untersuchen. Eine der ersten Amtshandlungen der Botschafterin bestand darin, die Botschaft nach ihren Wünschen renovieren zu lassen. Ein Mitarbeiter der Botschaft suchte sechs Wochen lang nach einem Ersatzgebäude, prüfte unter Einschaltung von Kontaktpersonen in Luxemburg, Belgien, Deutschland und Frankreich sowie unter Mithilfe von zwei Beamten der US-Botschaft in Brüssel 200 Objekte und nahm davon 30 bis 40 persönlich in Augenschein.
Vier schienen den Anforderungen der Botschafterin zu entsprechen, aber keines fand Gnade vor ihren Augen; bis dann schließlich doch noch eine Residenz gefunden wurde, die sie akzeptierte. Als Ersatz während der Renovierungsarbeiten, wohlgemerkt.Als in der Botschaft die Stellen eines Hausmeisters und eines Kochs neu zu besetzen waren, flog die Botschafterin persönlich mit einem Assistenten in die Schweiz, um in einer Schule für Butler und ähnliches Personal (aus der zum Beispiel der Buckingham Palace Personal rekrutiert) geeignete Kandidaten zu finden. Kosten der kleinen Dienstreise für den Steuerzahler 2.400 Dollar. Einen Tag vor dem Ende des Haushaltsjahrs 2010 bestellte die Botschaft Wein und Spirtuosen für 3.400 Dollar, um "Restmittel aufzubrauchen". Auf Kosten der Botschaft wurde für Frau Stroum ein neues Bett gekauft, weil ihre das vorhandene in King Size nicht zusagte. Sie wollte eines in Queen Size.
Alles wahr. Nur war eben Obama als Saubermann angetreten. Nur hat er in einem Maß Ämterpatronage geübt, wie das wenige Präsidenten zuvor getan hatten.
Und vor allem: Nur stellen Sie sich einmal vor, daß es noch den Präsidenten George W. Bush gäbe und daß Cynthia Stroum eine von ihm ernannte Botschafterin sei. Wir können uns ausmalen, wie genüßlich die Medien das ausgeschlachtet hätten.
Da nun aber der gute Präsident Obama regiert, auf den die deutschen Qualitätsmedien nichts kommen lassen, habe ich es mir erlaubt, das ein wenig auszuschlachten.
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